Baden im Toten Meer
Nachdem wir den See Genazareth verlassen haben, geht es mit unserem Mietwagen quer durch das Westjordanland. Dabei kommen wir auch an der ältesten Stadt der Welt vorbei: Jericho. Doch leider dürfen wir von der Landstraße nicht zur Stadt abbiegen. Große rote Warntafeln leuchten uns entgegen. Wir sind in Palästina mit einem israelischen Nummernschild unterwegs. Unser Mietwagen hat hier keinen Versicherungsschutz, abgesehen von der Landstraße, auf der wir uns gerade befinden 🚗. Leider gab es in der Vergangenheit mehrfach Zwischenfälle, bei denen vor allem Mietwagen mit Steinen beworfen wurden. Deshalb bleiben wir lieber auf der Landstraße Nr. 90 und machen uns auf zu unserem neuen Reiseziel 😉. Nach zwei Stunden Fahrt in der prallen Sonne erreichen wir endlich das Tote Meer. Hier befindet sich der Kalia Beach.
In den letzten Jahren gab es am Toten Meer sehr viele Erdrutsche. Der Boden ist nicht mehr so stabil und sogenannte „Sink Holes“ entstehen. Daher wurden sehr viele Küstenabschnitte und Strände am Toten Meer geschlossen. Zum Beispiel war früher der Ort Ein Gedi sehr beliebt zum Baden. Bereits 2015 ist hier die Küste samt Campingplatz und Bundesstraße weggebrochen. Baden ist strengstens verboten. Seitdem gleicht die dortige Badeanstalt einer Geisterstadt. Auch die neue Bundesstraße verläuft nun in einem größeren Bogen in sicherer Entfernung zur Küste des Toten Meeres 🏜️.
So gibt es nur noch wenige Strände, an denen das Baden am Toten Meer auf der israelischen Seite offiziell erlaubt ist. Der Kalia Beach ist einer davon. Jedoch muss man hier erst einmal 12 Euro Eintritt zahlen.
Dafür ist das aber der einzige uns bekannte Strand am Toten Meer, wo man noch kostenfrei den natürlichen Schlamm des Toten Meeres benutzen kann 🏖️.
Als wir am Nachmittag ankommen, werden es immer weniger Touristen. Die großen Busse verlassen bereits den Strand. So ist es ab 16 Uhr hier richtig ruhig und angenehm.
Das Tote Meer liegt 428 Meter unter dem Meeresspiegel und bildet damit den tiefsten an Land zugänglichen Punkt der Welt ab. Der Salzgehalt im Wasser liegt bei über 30%. Daher sollte man sich vor einem erfrischenden Bad nicht unbedingt rasieren. Dies wird höllisch brennen 😉. Auch weisen hier zahlreiche Hinweisschilder darauf hin, dass man lieber nur auf den Rücken liegen und sich weniger fortbewegen soll. Beim Schwimmen würde das sehr salzhaltige Wasser in die Augen kommen und wieder ein unangenehmes Brennen hervorrufen. Auch auf Tauchen sollte man deswegen besser verzichten.
Der Kalia Beach ist recht groß und wir packen uns direkt an das Meer. Wenige Minuten später haben wir die Badehose und den Bikini an und stehen bereits mit den Füßen im salzigen Nass 👙.
Jedoch sollte man beim Hineinlaufen etwas vorsichtiger sein als ich. Die salzigen Mineralien lagern sich am Grund des Meeres ab und bilden spitze und harte Kanten. So schaffe ich es auch gleich mir am Fuß etwas Haut abzureißen. Und ich kann sagen, dass dies ordentlich brennt. Aber da muss man nun mal durch. Wir lassen uns lieber ein wenig Treiben. Das geht ganz einfach. Durch das hohe Salzgehalt schwimmt man automatisch an der Oberfläche und kann gar nicht mehr untergehen. So brauch man keine Luftmatratze und kann direkt auf dem Meer eine Zeitung oder ein Buch lesen 😉.
Die Besonderheit hier am Kalia Beach ist aber auch der Schlamm. Er enthält viele Mineralien und soll gut für den Körper und die Haut sein. Wir schmieren uns damit komplett ein. Überall am Ufer findet man ausreichend Schlamm dafür. Durch die Hitze trocknet der Schlamm auch recht schnell am Körper. Wir sehen damit schon recht lustig aus. Aber es soll ja gesund sein 😉.
Auch gibt es am Strand Duschen mit normalem Wasser ganz ohne Salz. Nach einigen Badegängen klebt der Körper recht gut und wir freuen uns über eine solche Gelegenheit. Zum Abschluss setzen wir uns noch in die tiefst gelegene Bar der Welt und trinken gemütlich ein frisches Bier, während wir die tiefstehende Sonne über dem Toten Meer genießen. So lässt es sich aushalten.
Dann machen wir uns aber wieder auf den Weg. Heute haben wir noch ein Stück vor uns. Dabei nehmen wir noch einen Anhalter mit. Er erzählt uns, dass er aus Jerusalem bis hierhergelaufen ist. Doch nach einer Stunde will er plötzlich wieder aussteigen. Ich weiß nicht, ob es an der schönen Landschaft liegt oder der Polizeikontrolle, welche vor uns an der Straße aufgebaut ist 😊.
Jetzt geht auch gerade die Sonne langsam im Toten Meer unter. Das Wasser und die Spiegelungen färben sich rot. Die Landschaft sieht richtig schön aus. Auch wir stoppen nochmals dafür am Seitenstreifen 🌅.
Ein Stück weiter befinden sich auch noch zwei Hot Pools am Meer. Als wir hier auf einen kleinen Feldweg parken und es Stück versuchen dort hinzulaufen, riechen wir schon den starken Schwefel. Als wir jedoch sehen, dass es noch viele Höhenmeter ohne richtigen Weg steil bergab geht, brechen wir die Tour ab.
Es ist schon dunkel und ohne richtige Wanderschuhe doch ein wenig gefährlich. Auch sehen wir hier weit und breit keine anderen Touristen. Nur ein weiteres Auto hat mit uns oben am Wegrand geparkt. Aber davor haben wir niemanden mehr gesehen.
Am Toten Meer sind die Preise für Unterkünfte recht hoch. Wir haben kein Zimmer für unter 150 Euro zu unserer Reisezeit gefunden. So haben wir entschieden, direkt noch nach Arad zu fahren. Der Ort liegt einhundert Kilometer vom Kalia Beach entfernt 🚗.
Wir übernachten dort im Adventure Hostel. Hier sind sehr viele Deutsche Gäste zu Besuch. Nach dem Check-In erhalten wir auch gleich eine Empfehlung für eine leckere Pizzeria. Da wir schon recht hungrig von den ganzen Erlebnissen sind, machen wir uns direkt dorthin auf den Weg. Leider sind alle Tische für die nächsten Stunden belegt. Daher entscheiden wir uns die Pizza einfach mitzunehmen.
So verbringen wir den Abend mit den anderen Gästen des Hostels gemeinsam beim Pizza essen 🍕.
Die Felsenfestung Masada
Nicht weit von Arad entfernt liegen die Ruinen der alten Felsenfestung von Masada. Diese befindet sich auf einem Gipfelplateau am Rand der Judäischen Wüste ☀.
Mit dem Auto sind es nochmals von Arad 20 Minuten Fahrt auf einer Schotterpiste bis zum Plateau.
Normalerweise erreichen Touristen die Festungsanlage direkt vom Toten Meer aus mit einer Seilbahn. Diese haben wir uns gespart. Wir laufen stattdessen den restlichen steilen Anstieg auf der Rückseite der Festung zum Plateau zu Fuß hinauf.
Wir betreten die Ruinen durch das Westtor der noch sehr gut erhaltenen Festungsmauer. Dahinter befinden sich zahlreiche Überreste des damaligen Palastes. Masada wurde bereits etwa 15 v. Christus erbaut. Seit 2001 gehören die Ruinen auch zum UNESCO Weltkulturerbe 😊.
Der Palast wurde auf drei Ebenen errichtet. Im Norden befindet sich die Privatresidenz des Königs, während sich im Westpalast sich die offizielle Amtsresidenz und die Empfangsräume befinden. Diese erkennt man sogar noch an ihren Mosaikböden.
Als Tourist erhält man am Eingang eine ausführliche Karte und einen Audioguide. Hier werden einen die Geschichte von Masada und die einzelnen Räume der Festungsgebäude nähergebracht 🎵.
Neben dem eigentlichen Palast befinden sich auf dem Plaetau noch Wohnräume, Speicher und eine Badeanlage mit Heißwasserräumen und ein Zisternen-System. So konnte damals das Regenwasser gesammelt und aufbereitet werden.
In einzelnen Räumen der Gebäude sind sogar noch farbige Malereien aus der damaligen Zeit vorhanden. Wir sind fast drei Stunden hier oben. Die Anlage ist recht groß und es gibt viel zu entdecken. Doch die Sonne scheint erbarmungslos und Schatten gibt es hier oben eher selten. Es ist richtig heiß ☀.
Neve Zohar - Zurück am Toten Meer
Daher entscheiden wir uns auf dem Rückweg nochmals am Toten Meer anzuhalten. Wenn man mit dem Auto von Arad wieder an das Meer fährt, erreicht man schnell und einfach den kleinen Ort Neve Zohar.
Hier gibt es einen längeren und kostenloses Strandabschnitt. Auch Duschen sowie Sonnenschirme sind direkt am Strand frei verfügbar. Es ist alles sehr schön angelegt. Nur Schlamm gibt es hier nur in abgepackten Tüten zu kaufen. Doch davon hatten wir gestern am Kalia Beach genug 🏖️.
Dadurch, dass hier der Schlamm fehlt ist das dafür Wasser glasklar. Der ganze Boden besteht nur aus Salz. Selbst der Strand ist eher ein weißer Salzstrand als ein Sandstrand. Durch die Sonne funkelt auch alles richtig schön. Das sieht schon genial aus. Ein wenig weiter im Hintergrund schwimmen riesige Salzschollen im Meer. Auf einer steht sogar ein Baum drauf. Da sie auch komplett weiß sind, könnte man denken, wir sind in der Antarktis. Nur passen die Temperaturen von mittlerweile über 40 Grad nicht ganz dazu 🏝️.
Nach ein paar erfrischenden Runden im Meer und einer kleinen Erholungspause unter dem Sonnenschirm packt uns der Hunger. Doch leider gibt es keinen Kiosk in der Nähe.
Doch nur 5 Kilometer entfernt liegt der Touristenort En Bokek, wo wir ein großes belegtes Sandwich als Stärkung finden 🍽️.
Eilat - Die Wanderung durch den Red Canyon
Danach heißt es Abschied nehmen vom Toten Meer. Wir steigen wieder in unseren kleinen Mietwagen und machen uns auf den Weg nach Eilat. Dabei fahren wir einen kleinen Umbogen zum Red Canyon. Die Strecke führt uns quer durchs Niemandsland ☀. Irgendwann fahren wir dann plötzlich entlang der ägyptischen Grenze. Diese besteht aus hohen Zäunen und Türmen.
Doch nach zwei Stunden Fahrt, biegen wir wieder auf eine Schotterpiste ab. Zwar steht dort ein Schild, dass die Straße nur für 4×4 Allradfahrzeuge vorgesehen ist, doch wir schaffen die restlichen fünf Kilometer auch mit unseren kleinen Hyundai i10. Wer braucht schon große dicke SUVs für solche Stecken, wenn es auch so geht 😉.
Wir sind nicht stecken geblieben und erreichen den Parkplatz vor dem Red Canyon. Von hier aus führt eine ca. einstündige Wanderung in einem Kreis durch die schöne Landschaft. Der Weg führt uns auf einem ausgetrockneten Flussbett zur Schlucht. Dann wird der Pfad immer enger und die Wände höher und steiler. Schließlich beginnt die eigentliche Schlucht. Sie erinnert uns irgendwie an den Antelope Canyon aus der USA. Wir klettern durch enge Felsspalten zwischen den roten Felswänden hindurch. Auch gibt es einige Kletterpassagen mit Leitern und Trittbügeln. Die Wanderung macht richtig Spaß. Auch ist es am späten Nachmittag nicht mehr so heiß 🚶♂️.
Der Rückweg führt dann oberhalb der Schlucht zurück zum Parkplatz. So hat man nochmal die Gelegenheit aus der Vogelperspektive auf die kleine tiefe Schlucht zu schauen.
Der Red Canyon ist wirklich einen kleinen Abstecher wert, wenn ihr auch mal auf den Weg nach Eilat seid 👍.
Für uns geht es nun auch mit dem Mietwagen weiter. Die restliche Strecke ist landschaftlich sehr schön. Wir fahren durch eine skurrile Berglandschaft mit wunderschönen Aussichten auf Eilat und die Berge 📷.
Nun haben wir es geschafft. Nachdem wir bereits das Mittelmeer und auch das Tote Meer besucht haben, sind wir am roten Meer angelangt. Wir haben uns ein Zimmer im Ahla Dive House gebucht.
Jedoch bleiben wir nicht so lange hier. Unser nächstes Abenteuer wartet bereits auf uns. Doch mit unseren israelischen Mietwagen kommen wir hier nicht weiter. So fahren wir in die Stadt und geben ihn erstmal ab.
Den Abend verbringen wir an der Hafenpromenade von Eilat. Hier sind viele kleine Geschäfte aufgebaut. Alles ist beleuchtet und blinkt. Man kann sehr schön spazieren gehen.
Überall sieht man die großen Boote und die teuren Hotelketten. Wir suchen uns zum Abschluss in der Umgebung noch etwas günstigeres zu essen und lassen den Tag ausklingen. Morgen früh müssen wir fit sein, denn es geht recht zeitig wieder los. Aber davon berichten wir euch das nächste Mal mehr 😉.
Unsere Fotos und Video vom Toten Meer, Masada & Eilat
Alle unsere Bilder von dem Toten Meer, Masada und Eilat findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.
Auf unseren YouTube Channel oder direkt auf unserer Webseite findet ihr die passenden Videos zu unseren Reisen.
Schaut doch mal vorbei! Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse 😊.
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