Shalom Tel Aviv
Während unserer Weltreise waren wir bereits fleißig und haben direkt einen neuen Flug gebucht. Irgendwie haben wir uns damals schon nicht vorstellen können, von einen auf den anderen Augenblick ganz auf Reisen zu verzichten. Nun ca. 6 Wochen später ist es bereits wieder so weit. Wir starten erneut in ein kleines Abenteuer 😊.
Mit dem Flieger geht es von München gegen 23 Uhr direkt zur israelischen Metropole Tel Aviv. Wir landen an einem Samstagmorgen gegen 4 Uhr auf dem Flughafen. Die Einreise verläuft völlig unkompliziert und wir müssen an keinen großen Befragungen oder Kontrollen teilnehmen, wie oft andere Touristen uns zuvor berichtet hatten 🛫.
Jedoch haben wir bei der Buchung nicht so genau auf den Wochentag geachtet. Wir sind direkt am Sabbat angekommen. So fährt kein Zug oder Bus vom Flughafen zur Innenstadt. Spezielle Taxis sind sehr teuer. So versuchen wir unser Glück und laufen zu einem Shuttlebus. Dieser fährt aber anscheinend nur zu den Parkplätzen. Als wir uns am Busterminal weiter nach Reisemöglichkeiten erkundigen, werden wir von einem weiteren Reisegast angesprochen. Er bietet uns an, mit ihm kostenlos in die Stadt zu fahren. Er war gerade beruflich in Stuttgart und ist nun auf den Weg nach Hause.
Da sagen wir natürlich nicht nein. Gemeinsam mit ihm fahren wir in die Innenstadt von Tel Aviv. Er ist sogar so nett und setzt uns direkt beim Hostel ab. Was für ein Service. Die Menschen, welche wir bisher getroffen haben, sind sehr freundlich und hilfsbereit. Er gibt uns sogar seine Telefonnummer, falls wir noch weitere Fragen haben oder Hilfe benötigen 👍.
Unser Hostel ist recht einfach. Es liegt zwar sehr zentral direkt in der Innenstadt am Strand, ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Man muss über eine Treppe in den Keller gehen, wo sich alle Zimmer befinden. Große Fenster sucht man vergebens. Dafür hat der Gastgeber aber bereits unser Zimmer am Vortag gereinigt und bezugsfertig gemacht. Wir haben per Mail eine Schlüsselkombination erhalten und können direkt einchecken. Das ist nach so einen Nachtflug eine wahre Freude. Es ist erst 5.30 Uhr in der Früh. So legen wir uns direkt nochmal ins Bett und schlafen bis zum frühen Mittag.
Der erste Tag in Israel
Wir starten den Tag mit einem kleinen Einkauf. Wir holen uns lokale Simkarten und starten mit einem späten Frühstück. Dann geht es auch direkt los. Unsere Unterkunft liegt ca. 200 Meter vom blauen Meer entfernt. Wir spazieren zu erst direkt zum alten Hafen. Dort gibt es eine lange Promenade und teure Lokale 😉.
Von hier führt auch ein 6 Kilometer langer Weg am Meer bis nach Jaffa. Dieser ist aufgeteilt, in eine Art Strandpromenade und Fahrradweg. Was uns sofort auffällt, sind die ganzen Elektro Scooter und elektrische Fahrräder. Sie rasen mit einem ordentlichen Tempo hier am Meer entlang. Wir sehen fast keinen mehr, der noch so in die Pedale tritt 🚲. Eigentlich ist es ein Wunder, dass hier niemand umgefahren wird. Wir spazieren auf der Promenade weiter entlang und sind fast vier Kilometer unterwegs. Dabei grenzt ein großer Strandabschnitt an den Nächsten. Es ist Wochenende und Hochbetrieb. Die Strände sind randvoll mit Besuchern 🏖️.
Der eine Teil liegt halb nackt in der prallen Sonne, während der andere Teil seine Muskeln auf den kostenlos bereitgestellten Fitnessgeräten am Strand zeigt. Hier will man gesehen werden. Alle haben eine perfekte Figur. Auch diejenigen, welche nur faul am Meer liegen. Ich will gar nicht wissen, wie viele davon schon einen Schönheitschirurgen besucht haben 😊. So etwas liegt in Israel ja gerade im Trend.
Auch wir ruhen uns ein wenig am Strand aus. Dann verlassen wir das Meer und laufen in das Künstlerviertel Neve Tsedek. Hier gibt es viele Modeboutiquen und Kunsthandwerksläden. Wir haben uns am Abend im Viertel mit dem Couchsurfing Pärchen Noa und Yonatan verabredet. Beide erzählen uns ein wenig über Israel, Tel Aviv und ihr Leben vor Ort. Wir gehen gemeinsam in einem kleinen Straßenlokal essen und gönnen uns zum Abschluss noch ein großes leckeres Eis 🍦.
Für den Rückweg zu unserem Hostel nehmen wir ein Leihrad. Dazu haben wir uns auf dem Handy noch die passende Bikesharing App geladen und können es direkt darüber bezahlen. Die Fahrräder stehen hier überall rum und die Fahrt ist mit einem Euro pro 30 Minuten erstaunlich günstig. So radeln wir die 10 Kilometer ganz entspannt am Meer entlang zurück 🌅.
Einmal quer durch Tel Aviv
Unseren nächsten Tag starten wir direkt am bekannten Carmel Markt. Wieder nehmen wir ein Leihfahrrad und sind so schnell bei dem Basar. Die Fahrräder sind recht praktisch. Zwar besitzen sie keine Gangschaltung oder elektrische Motoren, dafür findet man aber über die App im Umkreis von 100 Meter immer frei verfügbare Räder. Das ist echt praktisch. Ich glaube das einfache Fahrrad wird noch unser Lieblingsfortbewegungsmittel. Es gibt hier in Tel Aviv zwei große Anbieter für Bikesharing. Diese unterscheiden sich aber in ihrem Konzept. Während der andere Anbieter immer Fahrräder nur an festen Stationen in der Stadt zur Abholung und zum Parken bereitstellt, können wir bei unserem Anbieter das Fahrrad an jeder Ecke abstellen. So parken wir auch direkt am Eingang zum Markt 🍍.
Auf den Carmel-Markt wird hauptsächliche Obst und Gemüse verkauft. Aber es gibt auch viele Gewürzstände und Dinge des täglichen Bedarfs. Wir schlendern ein wenig durch die Straßen mit den vielen Verkaufsständen. Laut Reiseführer und Online Blogs soll man hier auch unbedingt einen Granatapfelsaft probieren. Sie sind sehr gesund und werden frisch zubereitet. Gesagt getan. Wenige Minuten später haben wir bereits einen Saft in der Hand. Er schmeckt auch richtig gut 😊.
Am Ende der Marktstraße haben wir uns heute wieder verabredet. Über Couchsurfing haben wir Lior angeschrieben. Er hat uns angeboten, heute ein wenig die Stadt zu zeigen. Die Innenstadt kann man gut zu Fuß durchlaufen und ist nicht auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Wir starten unsere Tour bei dem ältesten Haus der Stadt. Dies wurde direkt bei der Gründung der Stadt erbaut 🏛️.
Tel Aviv ist eine sehr junge Stadt. Sie wurde ursprünglich als Vorort der Hafenstadt Jaffa 1909 gegründet. Sie ist also nur 111 Jahre alt. Heute leben hier in der Metropole fast vier Millionen Menschen. Tel Aviv ist zu einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte im Nahen Osten herangewachsen.
Auch ist die Metropole bekannt unter den Namen „weiße Stadt“. Ein Großteil der Innenstadt wurde im Bauhausstil errichtet und gehört seit 2003 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Wir laufen den breiten Rotschild Boulevard entlang. Er ist heute durch die große Anzahl der Bauhausgebäude eine Touristenattraktion geworden. Überall stehen Denkmäler und Schilder, welche die Geschichte der Stadt erzählen. Wir laufen die ganze Strecke bis zum Ende entlang. Dort befindet sich ein großer Platz samt Theater. Hier wirkt die Architektur schon wieder modern. Direkt daneben befindet sich das Stadtviertel Sarona. Tel Aviv hat das ganze Viertel auf eigene Stadtkosten komplett renoviert. Heute befinden sich hier viele hippe Bars, Weinkeller und Bierlokale. Es stehen überall schicke kleine Häuser, welche durch grüne Parks voneinander getrennt werden. Auf dem überdachten gleichnamigen Sarona Market gibt es zahlreiche Feinkostläden mit Käse- und Wurstvariationen. Überall sieht man richtig leckere Dinge. Doch diese haben auch ihren Preis. Günstig ist es hier sicherlich nicht. Dafür stimmen das Flair und die Atmosphäre 🍷.
Nur einen Kilometer entfernt liegt das Azrieli Center. Es besteht aus drei 187 Meter hohen Türmen. Für fünf Euro kann man hier bis ganz nach oben auf eine Aussichtsplattform fahren. Das machen wir auch. Es ist nur gar nicht so einfach den richtigen Eingang zu finden, da unterhalb eine riesige Shoppingmall auf Besucher wartet. Aber schlussendlich haben wir den Fahrstuhl gefunden. Doch oben angekommen sind wir ein wenig überrascht. Alles ist dreckig. Vielleicht wird gerade auch renoviert. Ein Bereich ist für eine private Veranstaltung abgesperrt. In den anderen Räumen stehen nur ein paar Tische rum. Uns stört das nicht weiter. Wir können immerhin so ungestört einmal ringsum laufen und die Aussicht von ganz oben auf Tel Aviv durch die großen Fenster genießen 📷.
Nach dieser Tour verabschieden wir uns von Lior. Er hat uns einen schönen Teil von Tel Aviv gezeigt. Wir spazieren über den Rabin Square und der Dizengoff Straße mit ihren ganzen Geschäften Stück für Stück zurück zum Hostel. Weitere vier Kilometer später haben wir es geschafft.
Am Nachmittag müssen wir uns erstmal von dem sehr langen Spaziergang ausruhen.
Doch am Abend geht es bereits weiter. Heute treffen wir Franzis ferne Verwandtschaft. Sie wohnen hier im Umland und holt uns mit dem Auto ab. Dann geht es zur alten Hafenstadt Jaffa zu einem Italiener. Sie laden uns beide zum Abendessen ein. Nachdem unsere Bäuche gut gefüllt sind, spazieren wir noch quer durch Jaffa. Die alte Stadt sieht abends sehr schön aus. Überall gibt es kleine enge Gassen und wunderbare Blicke auf das weite Meer. Zum Ende stoppen wir alle gemeinsam noch bei einem kleinen Imbiss in einem Innenhof. Dort gibt es einen typisch israelischen Nachtisch. Ich glaube er hieß Malabi. Er besteht hauptsächlich aus Panna Cotta mit Nüssen. Darauf wird eine spezielle Soße mit Alkohol gekippt. Er ist sehr süß, aber schmeckt lecker 🍽️.
Langsam ist auch schon spät geworden. Die Zeit vergeht immer so schnell. Wir werden von der Verwandtschaft noch nach Hause gebracht und fallen dann erschöpft in unserem Kellerzimmer ins Bett 🌙.
Die alte Hafenstadt Jaffa
Tag 3 in Tel Aviv ist angebrochen. Wir schnappen uns wieder ein Fahrrad und radeln entlang der Strandpromenaden zurück nach Jaffa, wo wir auch gestern Abend schon waren. Wir starten heute einmal die Erkundung mit einer Free Walking Tour. Sie dauert zwei Stunden, in denen uns die Stadtgeschichte ein wenig nähergebracht wird. Am Ende der Tour kann dann jeder selbst entscheiden, wieviel Trinkgeld er dem Guide geben möchte 😊.
Jaffa ist im Gegensatz zu Tel Aviv bereits über 5000 Jahre alt. Früher war die Stadt durch ihren Hafen ein wichtiges Zentrum für die Handelsstrecke nach Jerusalem. Heute wird die Altstadt hauptsächlich touristisch genutzt und beherbergt zahlreiche private Galerien und Kunstgeschäfte. Wir spazieren am Hafen vorbei und laufen durch die vielen kleinen engen Gassen ins Zentrum. Die ganze Altstadt liegt auch auf einem kleinen Hügel direkt am Meer. Diese gute Lage war damals besonders für die Sicherheit wichtig. Früher wurden hier auch viele Orangen angebaut.
So kommen wir an einen hängenden Orangenbaum als Symbol für die damalige Zeit vorbei. Heute ist der Grundbesitz in Jaffa viel zu teuer für den Orangenanbau. Die Orangen werden außerhalb der Stadt irgendwo in Israel und sogar teilweise außerhalb des Landes angebaut. Aber der Name Jaffa Orangen ist immer noch als Premiumprodukt bekannt. So werden auch die anderen Orangen noch mit einem solchen Label bedruckt 🍊.
Weiter geht unsere Tour vorbei an einer Moschee und Kirche zu einem kleinen Berg. Von dort hat man eine wunderschöne Aussicht auf die zahlreichen Strände und die Skyline von Tel Aviv.
Nach der geführten Tour verweilen wir noch ein wenig in Jaffa und genießen das Flair der Altstadt. Es ist wirklich schön hier. Dann steigen wir wieder auf das Fahrrad und radeln zurück 🚲.
Den restlichen Tag verbringen wir faul in der Sonne direkt am Strand. Ein wenig Erholung muss schließlich auch sein. Später genießen wir noch den schönen Sonnenuntergang direkt am Meer. Es sind keine Wolken am Himmel und die orange glühende Sonne geht langsam am Horizont im Meer unter 🌅.
Zum Abschluss unserer Tel Aviv Tour geht es in ein lokales Restaurant in die Innenstadt. Dort bestellen wir uns verschiedene kleine Dinge. So lassen wir den letzten Abend in der Metropole mit Lamm Kebab, Pitabrot, Hummus und verschiedenen Salaten ausklingen.
Die Stadt hat uns positiv überrascht. Tel Aviv und Jaffa bieten eine gelungene Mischung aus alter und neuer moderner Kultur sowie Architektur. Auch die Strände und Promenaden sind wunderschön und laden zur Erholung ein. Tel Aviv sollte definitiv auf keiner Israelreise fehlen 🌎.
Unsere Fotos und Video von Tel Aviv
Alle unsere Bilder von Tel Aviv und Jaffa findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.
Auf unseren YouTube Channel oder direkt auf unserer Webseite findet ihr die passenden Videos zu unseren Reisen.
Schaut doch mal vorbei! Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse 😊.
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