Wir haben einen Camper!
Wir packen wieder unsere großen Rucksäcke, verlassen das Hostel und marschieren die Straße hinunter 🏨. Nach wenigen Gehminuten erreichen wir die Mietstation für unseren Camper.
Wir haben uns für den Anbieter Jucy entschieden. Der Parkplatz mit den vielen Fahrzeugen ist kaum zu verfehlen. Überall stehen dort die knallgrünen Campervans. Wir haben den Camper bereits vorher online gebucht und ewig verhandelt, bis wir uns auf einen guten Preis geeinigt hatten. Dies war eine harte Arbeit, welche sich aber gelohnt hat. Die Campermieten in Australien sind für uns Backpacker doch recht teuer. So haben die zusätzlichen Rabatte wenigstens das Budgetloch etwas verkleinert 😉.
Dann geht’s los. Kurz Formulare ausfüllen und schon sitzen wir wenige Minuten später im Fahrzeug. Wir haben uns nicht für das kleinste Modell entschieden. Dies ist nämlich nur ein umgebautes Kombiauto, wo man hinter den Vordersitzen schläft. Unser Fahrzeug heißt „Condo“. Er sieht aus wie ein hoher etwas unförmiger Van. Wir haben eine Sitzecke, welche man zum Bett umfunktionieren kann, genüg Stauraum, zwei Gasplatten und sogar einen Kühlschrank 👍. Die kleineren Modelle haben alle nur Kühlboxen, welche man mit Eis auffüllen muss. Uns ist es wichtig, dass wir die Lebensmittel aber immer kühl lagern können und das Eis nicht dauern schmilzt bzw. ausgetauscht werden muss 🚐.
Eigentlich ist unser Modell angeblich sogar für zwei Personen und zusätzlich zwei Kinder geeignet. Doch das ist dann sehr eng. Über dem eigentlichen Bett bzw. der Sitzecke gibt es unter dem Dach eine kleine Koje als Schlafgelegenheit. Wir nutzen den Platz unter dem Dach für unsere beiden großen Rucksäcke und müssen so nicht immer alles umräumen, wenn wir das Bett für uns umbauen. Das ist sehr praktisch und spart Zeit 😉.
Wir verstauen also unser Gepäck und starten den Motor. Endlich müssen wir für die nächsten Wochen unsere schweren Rucksäcke nicht mehr von Hostel zu Hostel schleppen. Auch haben wir keine Unterkünfte oder Campingplätze vorher gebucht und sind ganz flexibel unterwegs. Wir richten uns nach Lust und Wetter, wo lang und wie weit wir jeden Tag fahren werden☀.
Die erste kurze Strecke führt uns zu unserem ersten Ziel: dem Supermarkt in Cairns 😋.
Dabei muss ich mich erst einmal an den Linksverkehr gewöhnen. Ich sitze auf der rechten Seite im Auto. Aber zum Glück ist das Gas und Bremspedal an der gleichen Stelle wie in Deutschland. Auch hat das Fahrzeug eine Automatikschaltung, was das Fahren ein Stück erleichtert 🚐.
Nachdem wir fleißig eingekauft haben und unser Kühlschrank gut gefüllt ist, geht es weiter.
Übrigens haben wir das erste Mal Bier und Wein ewig im Supermarkt gesucht 🍺. Doch dann haben wir herausgefunden, dass alkoholische Getränke hier in Australien immer in einen separaten Shop in der Nähe des Supermarktes verkauft werden. Diese befinden sich jedoch oft so nah nebeneinander, dass man nicht extra das Auto umparken muss.
Die Lebensmittelpreise in Australien sind höher als in Deutschland. So haben wir auch lange überlegt, was wir alles brauchen. Aber zum Frühstück darf zum Beispiel Nutella und Erdnussbutter neben Cornflakes und Brot nicht fehlen. Neben Nudelgerichten haben wir auch Fleisch zum Grillen eingekauft. Dies ist sogar manchmal günstiger als in Deutschland. Die Australier lieben ja BBQ 🍽️.
Überall in den Parks und an den Stränden gibt es kostenlose Gas- oder Elektrogrills, welche man kostenlos benutzen darf. Nur das Bier ist recht teuer hier auf dem roten Kontinent. So haben wir uns lieber für einen Wein entschieden 🥂.
Erster Stopp: Kuranda
Wir verlassen Cairns und befinden uns gleich wenige Fahrminuten später im Regenwald wieder 🌳 🌴. Überall grüne große Bäume und Pflanzen. Es geht nach Kuranda. Der Ort liegt nur 25 km von Cairns entfernt. Dort hin schlängelt sich eine kurvige Straße auf den Berg ⛰️.
Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf den Straßen Australiens ist übrigens 110 km/h. Aber dies ist kein Problem für unseren Campervan. Denn diese Geschwindigkeit erreicht unser Modell nur wenn es bergab geht 😋.
Nach Kuranda geht es leider nur bergauf. Da kommt unser vollgepackter Van nur auf eine Maximalgeschwindigkeit von 40 km/h. Doch dann erreichen wir endlich den Ort im Regenwald. Erster Stopp sind die Barron Falls im Barron Gorge Nationalpark 🏞️. Dort begrüßt uns gleich ein australisches Buschhuhn mit seinem markanten roten Kopf und seinem gelben Ring um den Hals. Es kommt nur an der Ostküste von Australien vor. Anscheinend weiß es auch, dass unser Camper gut mit Lebensmitteln gefüllt ist. Wir schließen den Camper gut ab und spazieren auf dem sogar für Rollstuhlfahrer ausgebauten Weg durch den Dschungel zum Wasserfall. Das Buschhuhn begleitet uns wenige Meter, bevor es dann aber schnell das Interesse an uns verliert 🐓.
Auf dem Weg entdecken wir viele große Bäume. Die dicken Wurzeln schlängeln sich quer unter und auch über die Wege 🌳. Wie im Regenwald üblich gibt es hier auch viele Mücken. Also erst einmal schnell Mückenspray rausholen und einsprühen. Dann erreichen wir die Aussichtsplattform für den Wasserfall. Der Barron Fall ist 125 Meter hoch und seine Wassermassen fallen über mehrere Etagen tief in den Dschungel. Wir haben nur hier gerade Trockenzeit, sodass der Wasserfall nicht ganz so gewaltig wirkt. Schön ist er aber dennoch anzusehen. Direkt davor hängt gleich eine Tafel, welche uns darauf hinweist, dass Drohnen hier nicht erlaubt sind. Schade. So lassen wir unsere Mavic Pro eingepackt und wandern den Weg durch den Dschungel wieder zurück zum Auto 🚗.
Wer übrigens kein Auto hat, gelangt zum Wasserfall auch mit einer alten Eisenbahn oder einer Seilbahn durch den Dschungel 🚡.
Dann parken wir noch in Kuranda. Der Ort ist bekannt für seine Kunst- und Handwerksszene. Es gibt dazu auch einen sehr hübsch angelegten Dschungelmarkt. Jedoch bemerken wir leider, dass alle Geschäfte bereits geschlossen sind. Diese sind nur geöffnet, bis der letzte Zug wieder die Stadt Richtung Cairns verlässt 🚆. Dies ist bereits gegen 15 Uhr. So sind wir leider eine Stunde zu spät dran.
Wir spazieren dennoch durch den Markt und den Ort bevor wir wieder in den Camper einsteigen und die steile kurvige Straße wieder zurückfahren.
Unsere erste Nacht im Camper
Am frühen Abend erreichen wir den ersten der nördlichen Strände von Cairns – den Trinity Beach 🌅. Leider ist der Himmel etwas zugezogen. Aber das macht nichts. Wir spazieren noch über eine lange Treppe mit vielen Stufen und einen kleinen Waldweg zu einem Aussichtspunkt. Für Franzi und ihren Knöchel gar nicht so einfach. So trage ich sie einen Teil der Treppe hoch und wieder runter 😉.
Dann bekommen wir langsam Hunger und unser Camper ist ja noch gut gefüllt mit leckeren Essen.
An der Strandpromenade gibt es wieder viele BBQ Grills und Sitzgelegenheiten. So parken wir direkt unseren Camper daneben und packen Zwiebeln, Knoblauch, Pilze und frisch vom Metzger gekaufte marinierte Hühnchenfilets aus. Wir grillen alles zusammen und genießen das wirklich leckere Essen bei einem Glass Weißwein 🍽️ 🥂.
Nun ist es bereits dunkel. In der Nähe befindet sich auch kein Campingplatz. So fahren wir wenige Kilometer außerhalb des Ortes in einen kleinen Wald 🌳. Wir dachten, dass dort zwischen den Bäumen keine Menschenseele wohnt. Doch Fehlanzeige. Es gibt überall teure Luxusvillen 😉. Wir fahren also noch etwas weiter. Kurz darauf finden wir in der Nähe von einem Golfplatz einen verlassenen Hügel. Wir parken unseren Camper dort und schlagen unser Nachtlager auf.
Es ist das erste und wohl wahrscheinlich auch das letztes Mal, dass wir wild campen. Ganz schön aufregend. Wir bauen unser Bett auf und ziehen die Vorhänge zu. Dann heißt es „Gute Nacht“ 🌙.
Unser erster Tag im Camper neigt sich dem Ende, doch viele weitere werden folgen.
Die Küste entlang nach Port Douglas
Wir wachen bereits gegen 7 Uhr durch die Sonnenstrahlen auf☀. Wir checken kurz die Windschutzscheibe. Kein Knöllchen. Wir haben Glück gehabt und unseren Camper wohl sicher vor Kontrollen geparkt.
Wir starten wieder den Motor und fahren zu einem weiteren der nördlichen Strände von Cairns. Wir kommen bereits nach wenigen Minuten in Palm Cove an. Dort parken wir wieder direkt an der Wasserpromenade und packen unser Frühstück aus. So haben wir uns das vorgestellt. Es ist noch sehr ruhig an der Promenade und wir genießen unsere Cornflakes sowie das Nutella- und Erdnussbutterbrot mit einer Kakaomilch. Dabei schauen wir zu, wie die leichten Wellen auf den menschenleeren Sandstrand treffen und das Wasser schäumt 🌊.
Das kein einziger Mensch hier im Meer badet, liegt sicherlich an den großen, nicht übersehbaren Warntafeln für Würfelquallen. An dedizierten Strandabschnitten gibt es extra Netze im Wasser, um ein Baden zu ermöglichen 👙. Hier fehlt aber ein solches Netz. Zwar hatte im Great Barrier Reef die Crew gemeint, dass aktuell noch keine Würfelquallen da sind, aber wir wollen ja nicht das Glück herausfordern und verzichten auf eine Runde Schwimmen im Meer 🏊.
Neben den Picknick- und Grillplätzen gibt es auch oft direkt daneben Sanitäreinrichtungen. So können wir uns kurz waschen und Zähne putzen, bevor wir gestärkt weiter an der Küste entlangfahren. An der Küstenstraße liegen zahlreiche Aussichtspunkte. An einigen halten wir an und genießen den Ausblick auf das Meer und die Küste mit ihren Sandstränden 🔭.
Einen kurzen Stopp machen wir dann noch am Elli Beach. Ein großer breiter Sandstrand mit Palmen erwartet uns. Wieder keine Menschenseele am Strand. Wir beschließen einen kurzen Strandspaziergang zu machen, bevor es wieder mit dem Camper weiter geht 🏖️.
Nächster Stopp: Port Douglas. Der Ort ist bekannt für seine exklusiven Ferienanlagen, die langen weißen Sandstrände sowie die Lage zum Great Barrier Reef 🏝️. Hier ist aber alles etwas teurer. Daher haben wir die Tour zum Great Barrier Reef von Cairns aus gebucht – von Port Douglas kostet die gleiche Tour bereits 25 Euro mehr pro Person 🐟.
Wir fahren wieder zum Meer und parken am 4-Mile Beach. Diesmal ist der Strand nicht menschenleer. Es gibt am breiten Sandstrand Bademeister, Netze gegen Quallen, Sonnenschirme und Liegen sowie natürlich viele Touristen 🏖️. Aber der Strand ist ja, wie der Name sagt, 4 Meilen lang. Die Touristenansammlung beschränkt sich nur auf den Badeabschnitt direkt vor den Hotels an der Promenade. Dort wo keine Netze mehr im Wasser aufgespannt sind, sieht man nur noch vereinzelte Strandspaziergänger. Wir genießen die Sonne und ruhen uns eine Weile bei blauen Himmel am Strand aus ☀.
Dann fahren wir weiter im Ort zu der kleinen hübschen Kirche St Mary’s by the Sea und den Hafen. Wir laufen ein Stück am Wasser entlang und machen ein viele schöne Fotos bevor wir dort im anliegenden Park als Mittag picknicken 🍽️.
Eine kühle Erfrischung in der Mossman Gorge
Wir steigen wieder in unseren Camper ein. Weiter geht die Fahrt 🚐. Nächster Stopp Mossman bzw. die dort in der Nähe liegende Mossman Schlucht.
Der Parkplatz befindet sich vor dem Besucherzentrum. Dort müssen wir in einen Bus vom Nationalpark umsteigen 🚌. Dieser kostet normalerweise für eine kurze Fahrt happige 9,50 Dollar. Doch als Franzi mit Krücken an der Kasse ankommt, bekommen wir jeder ein kostenloses Ticket. Wie nett 👍.
An der Bushaltestelle sehe ich viele Besucher mit Handtuch und Badebekleidung warten 👙. Anscheinend kann man in der Schlucht auch baden. Ich laufe noch schnell zum Camper zurück und hole auch unsere Badesachen. Man weiß ja nie 😉. Dann kommt schon der Parkbus und wenige Minuten später befinden wir uns wieder im Dschungel. Es führt ein Weg entlang der Schlucht durch den Regenwald. Über eine große Hängebrücke überqueren wir den Gebirgsbach. In den Reiseführern wird er als rauschender großer Fluss beschrieben. Bei uns ist er eher ruhig und beschaulich. Wir wandern eine Weile durch den Dschungel und genießen die Natur 🌳. Dann finden wir auch die Badestelle. Ein Schild weist zwar darauf hin, dass Baden nicht empfohlen wird. Doch sind bereits zahlreiche Gäste des Parks im Wasser. Eine reisende Strömung des Flusses ist auch nicht erkennbar. Also ziehen wir uns schnell um und testen mit den Füßen die Wassertemperatur. Das Fazit: sehr frisch. Aber die Sonne strahlt und wir haben eine Außentemperatur von über 30 Grad ☀. Also geht es Stück für Stück ins Wasser. Die Steine beim Einstieg sind sehr rutschig. Doch sobald man diese überwunden hat, kann man prima ein paar Runden im kühlen Wasser schwimmen 🏊. Wir genießen die Abkühlung im Mossman Fluss. Die Australier sind hier auch unglaublich nett. Sobald wir aus dem Wasser kommen, sprintet bereits ein Gast zu Franzis Krücken und reicht sie ihr direkt beim Ausstieg aus dem Wasser. Sehr zuvorkommend 👍.
Im Anschluss geht es wieder mit dem Bus durch den Dschungel zurück zu unserem Camper, welcher am Besucherzentrum parkt. Es ist bereits nach 18 Uhr und wir suchen nach einer geeigneten Schlafmöglichkeit. Diesmal wollen wir auf einen Campingplatz fahren. Die letzte Nacht war doch zu aufregend 😉. Dazu haben wir uns die App Wikicamps auf dem Handy installiert und das Kartenmaterial offline heruntergeladen. So können wir schnell prüfen, welche Campingplätze in der Nähe sind und wie viel sie kosten 📱.
Leider gibt es hier wieder keine kostenlosen Plätze. In Mossman direkt sind die Preise auch recht hoch. Doch nach einer kurzen Suche finden wir in einen nahegelegenen Nachbarort einen Campingplatz mit guten Bewertungen zu einen „recht“ niedrigen Preis von 23 australischen Dollar 💵.
Als wir ankommen, treffen wir den netten Besitzer. Er hat noch einen freien Platz für uns auf seinen Campinggrundstück. Es gibt sogar Internet (WLAN). Dies ist zwar nicht so schnell aber dafür nicht limitiert 📶. Endlich können wir nach einigen Tagen wieder unsere Berichte und Reisevideos für euch hochladen. Das Internet Passwort ist übrigens crocodile5. Er scherzt dann: Wenn wir in der Nacht jemand schreien hören, ist das Passwort danach geändert auf crocodile6 😋. Generell scheint der Besitzer gern zu scherzen. Er zeigt uns noch eine Hochzeitsfrucht. Als wir fragen, wie sie schmeckt, sagt er nur: „süß am Anfang und sehr bitter am Ende“.
Während unser Video langsam auf Youtube hochlädt, machen wir unseren Camper fertig für die Nacht und grillen wieder ein leckeres Rumpsteak mit Gemüse und Knoblauchbrot ♨️.
Dann geht es schnell in das bequeme Bett unseres grünen Campers bevor am nächsten Morgen unser Roadtrip weitergeht.
Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.
Besucht einfach unser Album: Kuranda, Port Douglas & Mossman
Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.
Viel Spaß beim Anschauen 😊.
Abonniere unseren Newsletter
Durch ein Abonnement von unseren Blog Weltenbummler Unterwegs wirst du immer sofort via Mail über die neusten Reiseberichte und Videos informiert. So verpasst du keinen Beitrag mehr.
Danke für die Anmeldung an unseren Newsletter
Ups. Hier lief etwas schief. Prüfe bitte nochmal deine Eingaben
Wir respektieren deine Privatsphäre. Wir senden dir ausschließlich Informationen zu unseren Reiseberichten und Videos.