Auf geht’s nach Wadi Musa
Nach unseren Tauchgängen in Akaba haben wir uns direkt ein Taxi nach Petra genommen. Jedoch gestaltet sich unsere Anreise etwas abenteuerlicher. Die Fahrt führt uns quer durch das Niemandsland in Jordanien. Plötzlich fängt nach ca. 70 Kilometern der Motor unseres Taxis an zu dampfen. Es gibt wohl technische Probleme. In Schrittgeschwindigkeit rollen wir zum nächsten Kontrollposten. Hier versucht unser Taxifahrer eine halbe Stunde lang den Kühlschlauch zu wechseln und füllt wieder genug Flüssigkeit auf. Danach setzen wir unsere Fahrt fort. Doch bereits weitere 20 Kilometer später beginnt unser Auto wieder zu qualmen. Der Fahrer erklärt uns, dass wir nicht weiterfahren können und der Motor defekt ist. Jedoch organisiert er uns gleich einen Ersatzfahrer. So steigen wir an einer Raststelle in ein wesentlich neueres Auto um. Dies macht den Eindruck, als ob es uns auch bis zum Ziel bringt. Und das stimmt auch. Nach 2,5h in den beiden Taxis erreichen wir Wadi Musa. Bezahlt haben wir für den ganzen Trip weniger als 20€ p. Person. Das ist zwar etwas teurer als der Bus, aber war wesentlich schneller. Und bei so einem Preis kann man sich das Taxi auch mal leisten. Schließlich kommt man in anderen Ländern dafür nicht einmal vom Flughafen in die Innenstadt 🚗.
Bevor wir zu unserem Hotel fahren, stoppen wir auf meinen Wunsch hin nochmal auf einer Anhöhe. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Stadt und Petra. Dabei erzählt der Taxifahrer uns sogar schon ein wenig über die gigantische Felsenstadt 🌄.
Am Abend erreichen wir nach einem langen Tag das Hotel Candle. Heute früh waren wir noch in Israel, am Mittag und Nachmittag Tauchen in Akaba und nun stehen wir direkt vor der Felsenfestung von Petra. Die Unterkunft befindet sich direkt vor dem großen Eingangsgate und kostet mit Halbpension nur 40 Euro für uns beide. Für den Preis hatten wir in vielen Orten in Israel nicht mal ein Bett im Hostel bekommen. Das Essen ist aber eher etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt einen Salat und der Rest wird aus der Tiefkühltruhe geholt und frittiert (Hähnchen und Pommes).
Nach diesen vollgepackten Tag in Jordanien fallen wir völlig erschöpft in unser Bett. Jetzt wird es Zeit sich für den morgigen Tag zu regenerieren 🌙.
Die Felsenstadt Petra
Gegen 8 Uhr am Morgen stehen wir bereits am Eingang der Felsenstadt und holen uns das Eintrittsticket ab. Dies wird uns kostenlos ausgestellt, da wir bereits im Vorfeld den Jordan Pass gekauft hatten.
Petra ist eine in und aus Felsen erbaute Stadt und gehört heute zu den neuen sieben Weltwundern. Insgesamt 13 Grabtempel, das riesige Schatzhaus sowie Theater, Paläste und weitere Tempel gibt es zu entdecken 🌎.
Bereits um die für uns frühere Zeit sind schon eine ganze Menge Reisegruppen unterwegs. Allein werden wir wohl definitiv nicht sein. Vor uns liegt ein langer Fußmarsch bei über 40 Grad. Insgesamt werden es über 15 Kilometer sein, welche uns auf Berge und Anhöhen zu den Highlights der Felsenstadt Petra bringen werden 🚶♂️.
Los geht’s im sogenannten Siq. Dabei handelt es sich um eine ca. 1500 Meter lange Felsenschlucht. Die Wände sind über 70 Meter hoch. Er bildet den Eingang zu Petra. Zahlreiche Kutschen sind hier unterwegs, welche die Touristen bis zum Schatzhaus fahren. Wir aber laufen da lieber und genießen die einmalige Atmosphäre in der tiefen Schlucht.
Nach insgesamt drei Kilometern Fußweg erreichen wir auch das Schatzhaus des Pharaos „Khazne al-Firaun“. Die spektakuläre Fassade ist das Hauptmotiv fast aller Werbeprospekte von Petra und ein beliebter Spot für private Bilder. Das Schatzhaus ist komplett in Felsen gehauen und fast 40 Meter hoch. Auch Szenen von Indiana Jones und der letzte Kreuzzug wurde vor dieser Kulisse gedreht.
Neben der Besichtigung aus dem Tal hat man die Möglichkeit das Schatzhaus auch von „oben“ außerhalb der Schlucht zu bestaunen. Dazu führen zwei längere Wege über 90 Minuten in einem großen Bogen nach oben 😊.
Doch bereits direkt vor dem Schatzhaus in der Schlucht warten viele verkaufstüchtige inoffizielle Touristenführer auf Gäste. Sie bieten uns an, über eine Abkürzung den oberen Aussichtpunkt in wenigen Minuten zu erreichen. Dafür wollen sie 30 Euro haben. Da dies für uns nach einer zeitersparenden Investition klingt verhandeln wir. Am Ende folgen wir unseren neuen Guide für 5 Euro bergauf. Doch diese Abkürzung ist nicht ohne. Man sollte definitiv keine Höhenangst haben. Es geht über große Felsen am linken Schluchtrand 70 Meter steil bergauf. Einen Weg oder Sicherungen sucht man dabei vergeblich. Doch der Guide erklärt uns genau, wo wir hintreten können, um nach oben zu gelangen. 15 Minuten später ist es geschafft und wir stehen auf dem halb offiziellen Aussichtpunkt, wo wir nochmal 50 Cent Eintritt zahlen sollen.
Doch der Weg hier hoch hat sich definitiv gelohnt. Die Aussicht auf das Schatzhaus ist atemberaubend schön. Man kann sich direkt an die Kante der Schlucht setzen. Nach vielen Fotos gibt es noch einen Tee unter einem aufgespannten und schattenspendenden Leinentuch. Danach klettern wir wieder mit unserem Guide nach unten in die Schlucht 📷.
Das einstige Zentrum von Petra
Wir setzen unsere Erkundungstour der Anlage nun wieder ohne Guide und zu Fuß fort. Statt mit Pferdekutschen könnte man aber jetzt auch mit Kamelen weiterreiten.
An alternativen Transportmöglichkeiten scheint es hier nicht zu mangeln.
Auf den Weg zum ehemaligen Zentrum der Stadt liegt linker Hand das große römische Theater. Hier haben früher über 10.000 Zuschauer Platz gefunden. Auf 45 erhöhten Sitzreihen konnte die große Bühne betrachtet werden ☀.
Auf der rechten Seite des Weges nordöstlich vom Theater erheben sich in einem weiteren Felsmassiv die 13 aneinander gereihten monumentalen Grabtempel. Doch diese heben wir uns noch für den Rückweg auf.
Für uns geht es weiter ins ehemalige Zentrum von Petra zum großen Tempel sowie dem Qasr Bint Firaun (Palast der Pharaonentochter) und dem Kolumbarium. Diese erreicht man über eine Säulenstraße. Führer war sie die Hauptverkehrsachse Petras. Hier standen zahlreiche Wohngebäude. Doch diese sind alle zerfallen. Übrig geblieben sind die großen Tempel- und Palastruinen 🏯.
Das Felsenkloster Ad Deir
Eine weitere Etappe zu Fuß liegt vor uns. Auf über 800 Stufen geht es zum Ad Deir Tempel bergauf. Gehfaule Touristen können sich von Eseln nach oben tragen lassen. Es geht wirklich steil nach oben und die späte Mittagshitze macht sich bemerkbar. Man sollte daher genug Wasser mitnehmen. Jedoch gibt es auch zahlreiche kleine Cafés & provisorische Shops auf dem Weg, welche Erfrischungen anbieten.
Oben angekommen sind wir echt erschöpft. Die Hälfte der heutigen Strecke ist geschafft. Als Belohnung genehmigen wir uns einen frischgepressten Orangensaft für 3 Euro in einem kleinen Restaurant direkt vor dem Tempel. Man blickt vom Tisch quasi auf das Kloster 🥤.
Ad Deir ist ähnlich wie das Schatzhaus direkt in den Felsen geschlagen und mit 39 Metern ebenso hoch. Der Tempel wurde früher als Kultstätte und Mausoleum benutzt, bevor er als Kloster zweckentfremdet wurde. Rings um den Tempel befinden sich große Felsen. Auf diese klettern wir hinauf, um einen ungestörten Blick ohne die Touristenmengen auf den ehemaligen Tempel zu erlangen. Von hier oben kann man sehr schöne Bilder knipsen 📷.
Nachdem wir uns wieder etwas erholt haben, geht es zurück bergab in das ehemalige Zentrum von Petra.
Die gigantischen Grabtempel an der Königswand
Über einen kleinen Abstecher bei der byzantinischen Kirche machen wir uns auf den Weg durch das Tal zur großen Königswand. Hier stehen in Felsen gehauen die 13 großen Gräber direkt nebeneinander. Sie stammen aus dem 2. Und 3. Jahrhundert. Das gigantische Palastgrab an der Königswand ist auch der größte Tempel von ganz Petra. Doch leider sind die Fassaden schon sehr verwittert.
Jedoch sind sie trotzdem eindrucksvoll anzuschauen. Wenn man nochmal 200 Stufen nach oben klettert, erreicht man das Urnengrab. Hier kann man die große Festhalle im Inneren betreten. Jedoch ist dies nur ein riesiger leerer Raum. Dennoch ist es faszinierend, was hier damals für gigantische Tempel und Denkmäler errichtet wurden 🏜️.
Es ist nun schon später Nachmittag. Daher machen wir uns wieder auf den Rückweg. Wenig später stehen wir auch bereits wieder vor dem Schatzhaus. Jetzt steht die Sonne schon tiefer.
Dafür kann man sehr gute Fotos von der Seite machen. Auch sind viel weniger Touristen gerade da. Nach ein paar abschließenden Erinnerungsfotos machen wir uns wieder zu Fuß durch den Siq auf zum Ausgang der Anlage. Nach über neun Stunden wandern und klettern erreichen wir unser Hotel. Wir sind völlig erschöpft. So nutzen wir den restlichen Abend, um uns wieder auszuruhen. Denn auch der morgige Tag wird wieder sehr lang. Davon erzählen wir euch aber in unseren nächsten Reisebericht mehr 😊.
Unsere Fotos von der Felsenstadt Petra
Alle unsere Bilder von der Felsenstadt Petra findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.
Auf unseren YouTube Channel oder direkt auf unserer Webseite findet ihr die passenden Videos zu unseren Reisen.
Schaut doch mal vorbei! Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse 😊.
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