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Mission Beach ∙ Ein Tag im märchenhaften Paronella Park ∙ Tully ∙ Australien

Der Paronella Park – Eine versteckte Oase in Queensland

Gestärkt verlassen wir nach dem Mittagessen die Etty Bay und fahren mit unserem kleinen Camper in den nur wenige Minuten vom Highway entfernten Paronella Park 🚐. Er wird in vielen Reiseführern und Blogs als ein Highlight an der Ostküste beschrieben. Im Eintrittspreis von ca. 29 Euro pro Person ist auch eine kostenlose Übernachtung auf dem angrenzenden Campingplatz inklusive. Da wir ohnehin noch nicht wussten, wo wir übernachten sollen, bietet sich ein Besuch des Paronella Parks an 👍.

Bei der Ankunft wissen wir noch nicht genau, was eigentlich dieser „Paronella Park“ ist. Wir sind gespannt, was uns hier erwartet. Gleich am Eingang erhalten wir zwei Tickets für eine Tages- und Nachtführung durch den Park. Die erste Tour geht auch gleich los. Ich parke nur noch schnell unseren Van auf dem Campingplatz und hole Kamera und Fotoapparat 📷. Die Führung dauert ca. 1 Stunde. Zu unserer Verwunderung sind wir die einzigen beiden Gäste bei der Nachmittagstour. Eine private Führung ist immer gut 😉. Während wir durch die Anlage laufen, erklärt uns die junge Dame die Geschichte des Parks, welche wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen:

Während der Guide uns diese Geschichte erzählt, spazieren wir durch den Park. Wir kommen vorbei an dem Wohnhaus und sehen die Ruinen des Ballsaals und können nur erahnen, welche Bauwerke hier früher standen. Vieles ist komplett zerstört, anderes noch gut erhalten. Über eine lange Steintreppe geht es in den Garten des Paronella Parks 🌴. Wir gelangen zu dem ehemaligen Badebereich. Heute darf dort leider kein Gast mehr sich im Wasser erfrischen. Die Gefahr, dass man mit einem Krokodil zusammen badet ist einfach zu groß 🐊. Von hier hat man jedoch eine sehr schöne Sicht auf den Wasserfall und die daneben befindliche Anlage zur Stromgenerierung. Darüber hat der Eigentümer eine lange wacklige Hängebrücke gespannt, welche den Eingang mit dem großen Parkplatz verbindet. Weiter geht es vorbei an den verlassenen Tennisplätzen zu einem weiteren Teil der Schlossanlage. Die Ruine sieht im Dschungel faszinierend aus. Auf den einzelnen Steinen wachsen bereits wieder Pflanzen. Davor ist ein großer Springbrunnen installiert, welcher sogar wieder nach einer Restaurierung funktioniert ⛲. Nach dem Anblick der Ruinen geht es weiter durch den riesen Garten. Wir verschwinden in einen großen Bambuswald und kommen an einer schmalen Höhle vorbei. Sie führt zu einem kleinen verlassenen Fleck mit einem minimalistischen Wasserfall. Der Weg durch die Höhle ist leider gesperrt. Heute leben darin nur Fledermäuse und Spinnen. Aber wir können durch einen weiteren Dschungelpfad außen zu dem Wasserfall gelangen. Diese kleine Grotte wurde damals oft von Gästen des Paronella Parks für Heiratsanträge genutzt.  Auch heute ist übrigens der Park noch ein beliebtes Motiv für Hochzeiten und Anträge 😊. Weiter geht es durch den dichten Wald. Dann treffen wir plötzlich auf eine Allee von riesigen Kauri Bäumen. Sie ragen weit in den Himmel und der Baumstamm hat einen speziellen Carmouflage Look. Diese Bäume haben auch die australische Armee inspiriert, Tarnfarben für ihre Kleidung zu nutzen 🌳. Unser Guide erklärt uns, dass diese Allee ihr Lieblingsplatz im Park ist. So schlendern wir gemeinsam langsam die Allee wieder zurück Richtung Ausgang des Parks.

Die Tour hat uns sehr gut gefallen und wir haben viel über den Park gelernt. Wir wussten nichts von der langen Geschichte und sind froh, dass wir mit unserem Camper an diesen idyllischen Ort gestoppt haben 👍.

Nachts im Paronella Park

Nach einer kleinen Erholungspause starten wir wieder zur 2. Tour durch den Park. Diesmal findet die Tour aber nachts statt. Wir treffen uns am Eingang kurz nach Sonnenuntergang 🌙. Diesmal sind wir nicht alleine. Ca. 15 weitere Personen begleiten uns bei dem Nachtprogramm. Die Tour scheint sehr beliebt zu sein. Ausgestattet mit einer Taschenlampe geht es los. Die Route ist ähnlich der Tagestour. Alle Gebäude und Ruinen des Parks werden durch gelbes und weißes Licht wunderbar angestrahlt. Der Park wirkt viel ruhiger und verlassen. Das alte Schloss ist besonders bei Nacht ein fabelhaftes und viel fotografiertes Motiv 📷. Im Wald müssen wir dann die Taschenlampen anschalten. Hier ist es dunkel und es gibt keine Beleuchtung mehr. Wir kommen wieder an der Höhle vorbei. Hier erschrickt der Guide noch zwei kleine Kinder mit einer Plastikspinne, bevor es wieder zur Grotte und den Bambuswald geht. Auch nachts sieht es hier sehr schön aus. Dann erreichen wir den großen Platz vor der Schlossruine samt Springbrunnen⛲. Hier verweilen wir etwas länger. Die Taschenlampen werden abgeschaltet und das Licht an der Ruine geht aus. Dann starte eine melodramatische Musik, während Stück für Stück das Schloss mit Springbrunnen wieder in verschiedenen Farbtönen beleuchtet wird. Danach darf jeder noch ausreichend Fotos schießen, bevor es wieder zurück zum Parkeingang geht. Dort wartet bereits der Eigentümer Marc auf uns 🙋‍♂️. Er steht den restlichen Abend allen Gästen für Fragen und Antworten bereits und verteilt jeden Gast einen kleinen Beutel als Geschenk für den Besuch. Darin befindet sich ein kleines Stück Stein aus den Ruinenmauern. So kann jeder ein Teil des Paronella Parks mit nach Hause nehmen und soll ihn für immer in Erinnerung behalten.

Wir bleiben hier aber noch eine Weile und laufen zurück zum Campingplatz. Es ist schon spät und wir haben Hunger 🍽️. Wir grillen wieder. Es gibt eine leckere Pilz-, Zwiebel- und Fleischpfanne sowie den guten 5 Euro Weißwein aus dem Supermarkt 🍷. Beim Abendessen treffen wir noch auf weitere Backpacker aus Spanien, Flamen (Vlamingen) sowie Serbien. Sie lassen uns auch von ihrem gegrillten Känguru Steak probieren. Aber unsern Geschmack trifft es nicht so ganz. Wir sitzen noch eine Weile gemeinsam da, bis das letzte Glas Wein alle ist. Nach einen langen und erlebnisreichen Tag geht es dann in das gemütliche Bett im Camper 🚐.

Weiter geht die Fahrt zum Mission Beach und Tully

Am nächsten Morgen besuchen wir nochmal bei guten Licht den Park und machen ein paar schöne Fotos von der Anlage. Gestern hatten wir uns mehr auf die Tour und Geschichte konzentriert. Dann geht’s über die Hängebrücke zum Parkplatz. Dort wartet der grüne Camper auf uns. Wir steigen ein und fahren weiter zum nächsten Ziel: Mission Beach. Das kleine Dorf und der gleichnamige lange Sandstrand wurden 2011 schwer verwüstet. Doch heute ist davon nichts mehr zu sehen. Es wurde alles wiederaufgebaut. Wir spazieren ein ganzes Stück über den kilometerweiten Sandstrand und ruhen uns am Meer aus 🏖️. 4,5 km vor der Küste befindet sich Dunk Island. Ein beliebtes Ausflugziel der Australier. Auf der Insel leben mehr als 100 Vogelarten 🏝️. Die Überfahrt ist aber teuer. So bleiben wir lieber hier am Strand. Dieser ist auch bekannt für die vielen Skydiver. Aus 15.000 Fuß Höhe springen sie aus dem Flugzeug, genießen die Aussicht und landen nach wenigen Minuten auf dem Sandstrand. Während wir uns ausruhen, sehen wir gleich mehrere Fallschirme hier landen. Aber dies ist nichts für uns. Ich springe sehr ungern aus einen Flugzeug 😉.

Mission Beach ist neben Cape Tribulation und der Etty Bay ein weiterer Ort, wo die Cassowarys (Kasuare) auszutreffen sind. Wir suchen und suchen. Unser Camper rollt langsam die kleinen Straßen an den Waldgebieten vorbei 🌳. Aber wir haben wieder kein Glück. Sie sind wohl in letzter Zeit hier recht selten geworden. So stoppen wir nochmal am Visitor Center. Dort erklärt uns ein älterer Herr, dass ein Cassowarys regelmäßig über den Campingplatz am Strand zwischen 15-16 Uhr läuft. Wir schauen auf die Uhr. Es ist 14.30 Uhr. Also steigen wir in unseren Camper und fahren zum besagten Platz. Auch die Eigentümer des Campingplatzes bestätigen uns ihr Haustier und fügen hinzu, dass die Mutter gerade ein kleines Kind hat und beide immer über den Platz stolzieren. Also setzten wir uns gemütlich auf die Bänke und trinken ein kühles Getränk und warten.

Wir warten sehr lange. Uns es kommt kein Cassowary. Zwei Stunden später brechen wir erfolglos ab. Anscheinend hat sich das Tier es heute wohl anders überlegt, ausgerechnet wenn wir hier sind 😞. Wir haben einfach kein Glück mit diesen Tierchen in freier Wildbahn. Es wird langsam später und wir müssen noch ein Stück fahren. Also setzen wir uns in den Camper und fahren ein letztes Mal langsam durch Mission Beach. Kein Erfolg. Dann geht es weiter zum nächsten Stopp.

Wir sind in Tully. Der Ort hat nur 2.500 Einwohner und zählt zu einen der regenreichsten Orte Australiens. Eigentlich regnet es hier laut Informationstafel fast jeden Tag. Wir schauen nach oben. Der Himmel ist klar und blau. Wir haben über 30 Grad ☀. Ist das vielleicht eine Entschädigung für die nicht gesehenen Cassowarys? Im kleinen Ort gibt es sogar ein Symbol für das Wetter. Am Ortseingang steht ein 8 Meter hoher mit einem großen Frosch verzierter Gummistiefel. Dieser soll an die heftigen Regenfälle aus dem Jahr 1950 erinnern. Wir klettern auf den Gummistiefel (ja man kann da sogar hochsteigen) und schauen auf die Umgebung. Jedoch sieht man nicht viel außer Industrieanlagen 😉. Daneben befindet sich ein riesiger Baum, wo gerade viele Vögel nisten. Es ist lustig diesen Treiben zuzuschauen 🐦. Doch dann beginnt langsam die Sonne unter zu gehen.

Wir fahren noch ein ganzes Stück weiter auf den Highway bis es dunkel wird. Es ist unsere erste längere Fahrt am Stück. Über unsere „Camper App“ auf dem Handy finden wir einen gut bewerteten kostenlosen Campingplatz direkt am Meer 🌊.

Als wir ankommen ist der Platz schon recht voll. Aber wir finden noch einen Stellplatz. Zum Abendessen gibt es selbstgemachte Wraps mit frischem Salat. Hier am Strand ist es auch völlig dunkel. Wir haben einen wahnsinnig klaren Sternenhimmel 🌙.  Wir genießen den Abend und schauen uns die Sterne an. Von den vollgepackten Tag sind wir aber recht müde. Also geht es danach gleich in den Camper schlafen. Morgen erwartet uns dann bereits das nächste Highlight an der Ostküste. Wir müssen dazu nur noch 20 weitere Kilometer fahren. Aber dazu mehr im nächsten Reisebericht 😊.

Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.

Besucht einfach unser Album: Mission Beach und der Paronella Park

Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.

Viel Spaß beim Anschauen 😊.