Hot Pot – Das Lieblingsgericht vieler Chinesen
Wir landen mit unserem Flugzeug in Chengdu, holen Gepäck sowie Rollstuhl ab und setzen uns gleich in ein Taxi 🇨🇳. Diese sind hier recht günstig. Es geht direkt quer durch die Stadt zu unserer Unterkunft. Wir übernachten im Chengdu Mix Hostel, welches sehr zentral nur wenige Gehminuten vom Wenshu Kloster entfernt liegt. Wir haben dort einen kleinen Raum mit Gemeinschaftsbad reserviert. Die Lobby und Bar sind sehr gemütlich und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Dort findet heute Abend auch eine Hot Pot Party statt 🍜, an welcher wir natürlich auch teilnehmen werden. Hot Pot ist in China und vor allem in Chengdu ein sehr beliebtes Abendessen. Bei Hotpot Restaurants bilden sich abends schnell lange Schlangen. Es ähnelt sehr unserem Fondue. In einer großen Schüssel wird entweder eine scharfe oder milde Brühe zum Kochen gebracht. Darin werden dann verschiedene Gemüse oder Fleischstücke hineingepackt. Nach wenigen Sekunden sind sie gut durchgegart und man kann sie mit seinen Stäbchen aus der Schlüssel angeln und essen.
Im Hostel gibt es heute gratis einen großen Hot Pot für alle Gäste mit einer etwas scharfen Brühe und Gemüse. Mit unseren Stäbchen fischen wir das Gemüse aus der heißen Brühe. Dies ist jedoch gar nicht so einfach. Ich benötige mehrere Anläufe bis etwas auf meinen Teller landet 😊. Franzi ist da wesentlich geschickter 😉. Aber mit ein bisschen Übung werden ich auch besser. Die Brühe ist jedoch gut geschärft, sodass wir etwas rot anlaufen. Deshalb gibt es erstmal ein kühles chinesisches Bier. Sie sind sehr leicht, alkoholarm und werden ausschließlich in großen 630 ml Flaschen abgefüllt. An der Bar im Hostel kostet ein großes Bier gerademal 60 Cent. So lässt sich die Schärfe des Hot Pots besser ertragen. Dazu bestellen wir uns noch ein paar Dumplings mit Gemüse und Schweinefleisch. Wir sitzen mit den anderen Gästen zusammen, welche aus China, aber auch Europa kommen und essen heute gemeinsam zusammen. Es sind ca. 20 Personen am großen Tisch. So kommen wir schnell mit anderen Gästen ins Gespräch und merken das einige die gleichen Sightseeing Ziele für den nächsten Tag haben:
Wir wollen nämlich zur Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding oder kurz gesagt zum Pandazoo 😊. Der Zoo liegt etwas außerhalb und leider fährt auch keine Metro hin. Jedoch können wir zwei schnell zwei Begleiter am Abend finden, sodass wir uns ein Taxi zu viert teilen werden 🐼.
Mit dem Rollstuhl im Pandazoo
Pandas sind sehr faule Lebewesen und zwischen 8-10 Uhr am aktivsten. So starten wir unsere Panda Tour gleich früh am Morgen. Nach dem Frühstück geht es mit den beiden los zum Zoo. Für das Taxi muss jeder dann nur noch ca. 1 Euro zahlen. Da wir etwas langsamer unterwegs sind, besichtigen wir aber den Zoo getrennt. Wir haben auch unseren Rollstuhl mit dabei. Der Panda Zoo ist eine recht große Anlage mit vielen verschiedenen Panda Stationen. So kann ich Franzi quer durch den Park mit dem Rollstuhl gemütlich schieben. Erster Stopp sind die roten Pandas. Von Weitem sehen sie aus wie kleine Füchse. Wenn man sich ihnen nähert, sieht man aber ihren runden Kopf und ihr wuscheliges rotes Fell. Sie sind jedoch viel kleiner als die normalen bekannten Pandas und auch schneller unterwegs. Meist sitzen Sie in Ihren Grünflächen und schauen beim Essen den ganzen Touristen mit ihren Kameras zu. Und im Zoo gibt es sehr viele Touristen. Vor allem viele Chinesen. Kaum wird ein kleiner Panda gesichtet, bildet sich schnell eine große Traube voller Chinesen um ihn herum. Wenn man jedoch einfach am Geländer etwas wartet, kommt auch der nächste rote Panda bei einem direkt vorbeigelaufen und man muss sich nicht durch die Horde voller Chinesen quetschen 😊.
Weiter geht es dann zur Geburtsstation der typischen schwarz-weißen Pandas. Dort hat sich schon eine Schlange gebildet. Alle wollen die kleinen süßen Baby Pandas sehen. Doch nach etwas Warten sind auch wir in der Station. Hinter einer Scheibe sehen wir dort drei kleine Babys, welche gerade so ihre Augen aufbekommen. Sie liegen einfach nur faul auf einer flauschigen Decke. Direkt daneben liegt ein noch jüngerer Panda in einem Glaskasten. Dieser ist ähnlich wie ein Inkubator für frühgeborene Kinder in Deutschland aufgebaut 👶. Dort werden sie gefüttert und haben es besonders warm.
Vorbei geht es zahlreichen Souvenir Shops mit Panda Basecaps, Tassen sowie Hausschuhen in Form von einem Pandafußes und natürlich Panda Kuscheltieren. Danach erreichen wir die großen Flächen, wo die „Giant Pandas“ leben. Diese erstrecken sich quer durch den ganzen Zoo. So verlaufen sich auch die Touristenmassen und es wird ein wenig ruhiger. Wir sehen überall in den einzelnen Flächen große Pandas rumliegen. Einige hängen auf den Bäumen, andere liegen einfach faul neben der Essensstation. Andere sind noch aktiver. Ein Panda befindet sich auf einen Holzpodest und bewegt sich langsam bergab zu einer Wiese. Damit er von dem Podest runterkommt, rollt er sich nach vorn ab. Dabei immer den Kopf voran. Den restlichen Körper lässt er dann einfach fallen. Dies sieht sehr lustig aus. Nur nicht zu viel bewegen, auch wenn man dann etwas schneller bergab fällt, als es vielleicht geplant war. Andere Pandas liegen einfach nur auf ihren Rücken und zeigen uns ihre dicken Bäuche und essen dabei genüsslich Bambuszweige und Blätter. Es ist schon schön den kleinen und auch großen Pandas zuzuschauen. Sie sind so tollpatschig und lächeln dennoch immer süß 🐼.
Wir genießen den Tag im Park und schauen uns viele weitere Pandas an. Wir kommen auch noch zu einer zweiten Geburtenstation mit weiteren kleinen putzigen Pandas. Nachdem wir dann genug Pandas gesehen haben, geht es wieder Richtung Ausgang. Durch die Größe des Parks benötigen wir mit dem Rollstuhl dazu ein wenig. Danach geht es diesmal mit dem Bus, der zufällig beim Ausgang des Parks hält, in Richtung Innenstadt. Dieser fährt bis zur Metro, wo wir dann umsteigen können. Doch zuvor geht es dort noch eine Kleinigkeit als Mittagssnack essen. Es gibt wieder Dumplings, Nudeln und ein wenige Schweinefleisch. Diesmal aber leider mit recht vielen Knochen. Daher gibt es als Nachtisch noch ein Eis 🍦.
Unsere Stadttour mit Elfree von Couchsurfing
Am Nachmittag treffen wir uns dann mit Elfree. Sie hatte uns via Couchsurfing angeschrieben und angeboten, ihre Heimatstadt Chengdu zu zeigen 🏙️. Sie ist 17 Jahre alt, hier aufgewachsen und spricht sehr gut Englisch. Im kommenden Jahr zieht sie dann nach England, um zu studieren.
Zuerst geht es mit ihr durch die Qintai Lu, eine alte historische Straße mit vielen Restaurants zum Qingyang Gong – Der Tempel der grünen Ziegen 🏯. Er ist der größte daoistische Tempel Südchinas. Seine gewaltigen Hallen mit vielen Räucherstäbchen erstrecken sich über fünf weitläufige Höfe mit für uns schattenspendenden Bäumen. Die Haupthalle wird von zwei bronzefarbenen Ziegen bewachtet. Es soll Glück bringen, wenn man sie anfasst. So streichelt Franzi die beiden Ziegen ganz lieb. Schließlich soll ihr Bein schnell wieder heilen. Von dort geht es weiter in den Kulturpark. In der großen Parkanlage gibt es viele kleine Teehäuser. Chinesen lieben Tee und verbringen in diesen Teehäusern viel Zeit. Wir machen von unserer Stadterkundung eine kleine Pause und trinken auch einen Tee. Wir sind überrascht, dass der Tee dort umgerechnet zwischen 2-5 Euro kostet. Elfree erklärt uns dann, dass man dafür die speziellen Blüten in einem Glas bekommt und diese immer wieder neu aufgießt. Chinesen kommen in das Teehaus und bleiben meist den ganzen Tag dort und spielen Mahjong. So ist es nicht teuer, wenn man dafür den ganzen Tag lang Tee trinken kann. Wir wollen dann aber weiter und gießen die Blüten des Tees nicht ganz so häufig neu auf ☕.
Wir schlendern bzw. rollen mit dem Rollstuhl weiter durch die für Chengdu bekannte Kuānzhǎi Allee. In der Gasse wurden die Häuser aus der Qing Zeit restauriert. So ist die Straße ein Beispiel für die ursprüngliche Stadt, auch wenn heute dort viele Restaurants und Shops eröffnet haben. Es ist nun schon später und ich habe Hunger. Wir fahren mit der Metro ins Stadtzentrum zur Chunxi Lu 🐼. Hier schlägt das kommerzielle Herz Chengdus. Um den Platz reihen sich große Kaufhäuser und in den Seitengassen wechseln sich kleine Ladenzeilen und zahlreiche Garküchen sowie Restaurants ab. Wir besuchen eines der ältesten Restaurants aus diesem Viertel. Die Speisekarte ist wieder nur in chinesischer Schrift und ohne Bilder an einer Wand abgebildet. Elfree erklärt uns aber, dass es hier sehr viele verschiedene Dumplings gibt. Sind sind gekocht oder gebraten und enthalten verschiedene Füllungen. So bestellen wir für wenige Euro 5 verschiedene kleine Gerichte, welche wir uns alle teilen. Als Dank für die Stadtführung laden wir auch Elfree auf ein paar Dumplings ein 🍜. Uns schmecken vorallem die gebratenen Dumplings mit Gemüse und Fleisch am besten. Die gekochte Version ist nicht ganz unser Geschmack. Nach dem Essen bedanken und verabschieden wir uns von Elfree. Sie muss leider nach Hause. Wir schauen uns noch weiter die Gassen rund um den Chunxi Lu an. Nachts ist wieder alles sehr schön beleuchtet und von einem Kaufhaus hängt eine riesengroße Pandafigur herunter. Auf den Platz selbst steht ein kleiner Bus in Form eines Pandas, welcher natürlich Pandatouren verkauft. Leider fängt es nun an zu regnen. Wir fahren dennoch mit Regenjacke und Rollstuhl weiter durch die Straßen bis zum 2 km entfernten Tianfu Square mit weiten großen Shoppingcentern und Denkmälern vergangener Herrscher.
Nach einen langen Tag geht es wieder ins Hostel und nach einem weiteren kühlen Bier schnell ins Bett. Morgen geht unsere Stadttour nämlich weiter.
Ausgeschlafen geht es heute zum nahegelegenen Wenshu Yuan Kloster 🏯. Nach nur 5 Minuten stehen wir bereits vor dem Eingang, welcher von kleinen Lokalen und unzähligen Läden umgeben ist. Das Kloster, welches in Deutsch auch als Manjushri Tempel bezeichnet wird, ist die größte buddhistische Anlage Chengdus. Rund um das Haupthaus stehen überall Weihrauchstäbchen und duftende rote Kerzen, welche wir bereits von weiten riechen. Im Osten der Anlage befindet sich weitläufiger Tempelgarten mit einem riesigen Teehaus und vielen Skulpturen sowie Springbrunnen. Im Westen ein prunkvoller kleiner Turm, welcher von Elefantenfiguren bewacht wird. Natürlich gibt es hier auch wieder viele Weihrauchstäbchen. Es ist eine sehr schöne Anlage, durch welche wir spazieren. Nach genug Weihrauch verlassen wir das Kloster und rollen mit dem Rollstuhl durch kleine Straßen mit lokalen Marktständen. Dort kaufen wir etwas Obst und Gemüse als Mittagssnack ein.
Nach einer kleinen Pause im Hotel checken wir aus und fahren mit dem Zug in die 30 Minuten entfernte Stadt Dujiangyan. Natürlich brauchen wir am Bahnhof wieder mit dem Rollstuhl aufgrund zahlreicher Sicherheitskontrollen und Treppen etwas länger. Vielleicht wären wir mit dem Bus schneller gewesen, aber der Bahnhof von Chengdu liegt gleich neben unseren Hostel.
Dujiangyan – Berge, Tempel und viele weitere Pandas
Angekommen am Bahnhof in Dujiangyan finden wir eine sehr lange Rolltreppe vor uns. In den letzten Städten habe ich bereits geübt, Franzi samt Rollstuhl die Rolltreppen nach oben zu bekommen ♿. Doch diesmal hat Franzi noch ihren großen Rucksack und den kleinen Daypack auf den Schoss. Doch schnell kommen zwei Mitarbeiter vom Bahnhof und helfen uns auf dem Weg zum Ausgang. Eigentlich wollte ich alle Rucksäcke von Franzi herunternehmen, doch die Mitarbeiter sind schneller. Sie schieben Franzi mit dem gesamten Gepäck auf die Rolltreppe und wir halten sie und den Rollstuhl nun zu dritt fest. Franzi, auf dem Rollstuhl in einem 45 Grad Winkel nach hinten kippend und mit 20Kg Backpack auf dem Schoss sitzend, ist schon etwas mulmig zumute. Am Ende der Rolltreppe macht sich das Gepäck bemerkbar und wir können nicht wie gewohnt nach vorn rollen. Franzi muss sich kurz am Geländer festhalten, damit sie nicht nach vorn auf das Ende der Rolltreppe fällt. In dieser Zeit blockieren wir die Rolltreppe und alle Personen hinter uns (es sind wie immer viele Chinesen unterwegs), müssen auf der Rolltreppe rückwärts laufen, damit sie nicht gegen uns und den Rollstuhl stoßen. Doch nach wenigen Schrecksekunden und einen kleinen Stoß haben wir auch den schweren Rollstuhl samt Gepäck und Franzi von der Rolltreppe bekommen. Was für ein Abenteuer 😊. Jetzt müssen wir nur noch die Straße laut unserer Karte 1,5 km flussabwärts zum Hotel rollen. Angekommen an den Zielkoordinaten bemerken wie jedoch, dass das Hotel falsch eingezeichnet ist. Man sollte nicht immer den Angaben der Offlinekarten trauen. So suchen wir direkt in der Karte nach der Straße und merken, dass wir wieder 1 km zurückmüssen. Es war eigentlich gar nicht so weit entfernt.
Doch auf dem Rückweg ereignet sich ein weiteres Problem. Durch die schlechten Straßenverhältnisse und das schwere Gewicht auf dem Rollstuhl bricht das vordere Rad komplett durch. Langsam rollen wir dann mit kaputten Rad zu unserem Hotel, Franzi muss auf Krücken laufen. Wir übernachten im Jinjiang Inn Dujiangyan Lidui Park Hotel. Es hat sogar 3 Sterne. Die Zimmer sind sauber und gemütlich eingerichtet. Wir haben auch ein schönes Bad und WLan im Zimmer. Pro Nacht zahlen wir hier nur 14 Euro für das Zimmer.
Unser Tag in der Dujiangyan Panda Base
Am nächsten Tag müssen wir zeitig aufstehen. Wir fahren mit dem lokalen Bus in einen kleinen Vorort zu einer weiteren Pandastation – der Dujiangyan Panda Base and Center for Disease Control 🐼.
Hier haben wir uns heute für einen Volunteer Tag angemeldet. Pünktlich 8 Uhr erreichen wir die Anlage und das Personal begrüßt uns. Leider ist das Programm mit viel körperlicher Arbeit verbunden und Franzi darf wegen ihres Beines nicht teilnehmen. Das macht sie sehr traurig, denn sie hat sich schon sehr auf die Pandas gefreut. Jedoch darf sie vor jedem Gehege, wo ich arbeiten soll, mir und den Pandas von außen zuschauen. So entscheiden wir uns den Tag hier dennoch zu verbringen und das Programm nicht abzusagen.
Dann geht es los zu den Pandas. Am Morgen muss ich mit weiteren Teilnehmern des Programmes die alten Bambusstangen aus einem der Gehege tragen, die Liege- und Schlafplätze der Pandas fegen sowie die braunen Häufchen der Pandas entfernen. Im Anschluss reinige ich auch noch das Innengehege. In der Zeit dürfen die Pandas wieder auf die Wiese spielen und ihren neuen Bambus genießen. Sie essen übrigens ganze 20-40 kg Bambus pro Tag. Ganz schön viel. Franzi beobachtet nun die Pandas bei ihrem Frühstück während ich den Käfig mit Wasser ausspritze und mit einem Besen schrubbe. Nach dem alles sauber ist, habe ich eine Pause und gehe mit Franzi weitere süße Pandas im Gelände anschauen. Franzi wird auch den ganzen Tag von einer netten jungen Frau begleitet, damit sie nicht alleine ist. Jetzt ist Fütterungszeit. Hier darf Franzi leider nicht mitmachen. Ich bekomme ein paar Möhren gereicht und darf nun den Panda füttern. Zwischen uns sind leider noch Gehege Stangen. Aber aus Sicherheitsgründen dürfen diese nicht entfernt werden. So reiche ich langsam dem trägen Panda nach und nach eine Möhre. Es scheint ihn auch sehr gut zu schmecken. Wo alles leer ist, will er gar nicht mehr gehen und bettelt nach weiteren Möhren 🥕.
Danach geht es mit Franzi und allen anderen Volunteer Teilnehmern zum Mittag. Doch mir schmeckt es dort nicht so gut. In der Kantine gibt es merkwürdige Gerichte als Buffet, wovon sehr viele sogar recht scharf sind. Zum Glück gibt es noch Melonen zum Nachtisch 😊. Im Anschluss schauen wir uns alle gemeinsam einen Panda Film an. Dort wird uns erklärt, wie aufwendig die Tiere in den verschiedenen Panda Einrichtungen gepflegt werden. Ihnen geht es dort richtig gut. China gibt sehr viel Geld für die Pandas aus. Sie möchten die Population wieder erhöhen. In Zukunft sollen wieder Pandas in der freien Natur anzutreffen sein. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Im Film wird gezeigt, wie Pandas, welche ich solchen Stationen geboren wurden, aufwendig auf das Leben in der freien Natur trainiert werden. Sie müssen wieder lernen, sich gegen Feinde zu verteidigen. Dazu muss der Kontakt mit den Menschen minimiert werden. Deshalb müssen die Pfleger eines solches Programms zur Überführung in die Wildnis auch immer Pandakostüme tragen und diese mit Pandaurin einschmieren. Im Film wird uns dann gezeigt, wie nach einem ersten Fehlversuch ein weiterer Panda nach seiner Geburt gepflegt und trainiert wird, bis er erfolgreich in die freie Natur überführt wurde. Der Panda hat ein GPS Empfänger bekommen. Man hat ihn nie wiedergesehen, weiß aber, dass er sich inmitten der Bambuswälder noch bewegt und am Leben ist. Nun hofft ganz China und die Forscher, dass er dort ein Pandaweibchen findet und sich wieder vermehren kann. Diese erste Aussetzung in der Wildnis wurde live im Fernsehen übertragen und einer der obersten Politiker durfte die Box öffnen, bevor der Panda in den Wald gelaufen ist. So sieht man wie wichtig den Chinesen die Pandas sind. Aber dies ist ja auch kein Wunder. Sie sind so putzig und niedlich anzusehen 🐼.
Nach dem Film geht es wieder an die Arbeit. Ein weiteres Gehege wird gereinigt. Im Anschluss darf ich nochmals die süßen Pandas mit Möhren füttern. Als Abschluss des Programms geht es in die Küche. Hier darf ich gemeinsam mit Franzi Pandakuchen backen. Jedoch ist der spezielle Teig schon vorbereitet. Wir müssen ihn also nur noch liebevoll formen, z.B. zu einem Pandagesicht und in den Backofen schieben. Dann endet unser Tag im Panda Zentrum. Es ist schade, dass Franzi keine Pandas füttern durfte. Jedoch konnte sie über den Tag vielen Pandas beim Spielen und Essen zuschauen.
So geht es dann wieder mit dem Bus zurück in die Stadt. Der Bus fährt dabei an einer zweiten großen Attraktion von Dujiangyan vor: Der heilige Berg Qingcheng Shan. Der „Berg der Grünen Stadt“ ist seit 1800 ein wichtiges Pilgerziel. Auf dem Berg befindet sich eine sehr schöne alte Anlage. Sie ist das Hauptziel von Touristen und Pilgern. Dies ist der Tempel der weißen Wolke. Jedoch ist es für uns schwierig auf einen solchen Berg zu wandern und zusätzlich ist es heute und auch die nächsten Tage leider sehr neblig und vereinzelt regnet es auch. Es ist nicht die beste Zeit für einen Wanderausflug auf einen Berg 😊.
Wieder zurück in der Stadt angekommen, kaufen wir erstmal einen neuen Rollstuhl. Wir finden sogar wieder das gleiche Modell. So schraube ich vom kaputten Rollstuhl gleich das zweite kleine Vorderrad ab und nehme es zur Sicherheit als Ersatzrad mit. Man weiß ja nie, wo wir noch alles lang rollen und wie stabil das zweite Modell ist ♿.
Als Belohnung für den anstrengenden Tag gibt es heute ausnahmsweise kein chinesisches Abendessen. Wir gönnen uns eine leckere Pizza 🍕. Dann geht es zurück zum Hotel zur Erholung.
Das Dujiangyan Irrigation System
Am nächsten Tag bleiben wir in der Stadt und besichtigen das Dujiangyan Irrigation System. Es zählt zu den ältesten Wasserregulierungsprojekten Chinas und ist seit 2000 UNESCO Weltkulturerbe.
Dabei handelt es sich um eine sehr große Anlage. Durch einen Park rollen wir zu der ersten Sehenswürdigkeit – dem Fulong Tempel. Über viele Treppen trage ich Franzi durch den Tempel des Drachenbezwingers, wie er in Deutsch bezeichnet wird. Von dem obersten Hof des Tempels haben wir eine Aussicht auf das Wehr und den Fluss der Wasserregulierungsanlage. Leider ist es nur wieder sehr nebelig und die Sicht begrenzt. Das erbaute Wehr wurde übrigens damals als Flutkontroll- und Bewässerungssystem genutzt. Daher stammt auch der Name dieser großen Park- und Tempelanlage 🏯.
Weiter geht es zur Anlan Brücke. Dabei handelt es sich um eine sehr lange schauklige hölzerne Hängebrücke hinüber von unserer Seite zu einem Berghang. Ich stelle den Rollstuhl auf die Brücke und nehme Anlauf und los geht es über die verschiedenen Säulen zur anderen Flussseite. Dabei schauen uns wieder einmal sehr viele Chinesen verdutzt an. Sie sehen wohl nicht so häufig einen Rollstuhl über eine solche Holzbrücke schaukeln 😊.
Auf der anderen Seite angekommen, haben wir nochmals eine Sicht auf die wunderschöne rote Holzbrücke. Sie ist ein markantes Wahrzeichen dieser Anlage. Am Berghang befindet sich dann neben einer hohen Pagode der Tempel der zwei Könige. Leider besteht der Tempel aufgrund seiner Lage am Steilhang ausschließlich aus hunderten Treppenstufen. So spaziert Franzi lieber an der Wasserpromenade entlang, während ich mühsam alle steilen Treppen des Tempels bewältige. Er ist sehr schön in die Natur eingebunden. Überall sieht man auch wieder Bäume sich durch die dicken Tempelmauern durchdrücken. Und natürlich dürfen auch die roten Kerzen und Weihrauchstäbchen nicht fehlen 🏯.
Der weitere Weg im Park würde uns nun über einen Berg am Wasser zu weiteren Pagoden und zurück zum Ausgang führen. Dies ist aber ein enger und steiler Weg. Er ist nicht geeignet für Rollstühle oder Personen, welche erst eine Knöcheloperation hatten. So nehmen wir lieber wieder den gleichen Weg zurück und rollen über die Hängebrücke auf die vorgelagerte Insel. Dabei will ich ein Bild von Franzi und der Hängebrücke machen. Natürlich ist sie nicht alleine auf dem Foto. Die Chinesen finden es erstaunlich, wie wir hier trotz Handicap alles besichtigen. So haben wir zahlreiche lustige Chinesen mit auf unseren Bildern, welche uns einen Daumen nach oben geben 👍.
Nach fast 4 Stunden erreichen wir den Ausgang des Parks und ruhen uns die restliche Zeit im Hotel aus, bevor wir auschecken müssen. Denn heute am späten Abend geht es wieder weiter. So schnell sind 7 Tage mit den niedlichen Pandas und den faszinierenden Tempelanlagen vergangen.
Dann geht es zur Busstation. Dort kaufen wir ein Ticket zum Flughafen von Chengdu. Zwei Stunden sind wir nun zurück mit dem Bus unterwegs. Erst wollten wir mit dem Nachtzug zu unserem nächsten Reiseziel fahren. Jedoch war der Flieger nicht viel teurer. Für Franzis Bein ist der Flieger auch die bessere Wahl. Natürlich sind wir so auch ganze 14 Stunden eher bei unseren nächsten China Stopp, von welchen wir euch bald berichten werden 🛫.
Unsere Fotos von den Pandas und Chengdu
Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.
Besucht einfach unser Album: Chengdu
Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.
Viel Spaß beim Anschauen 😊.
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2 Gedanken zu „Auf zu den Pandas ∙ Chengdu & Dujiangyan ∙ China“
Hi also ich finde es sehr cool was ihr dort gemacht habt. Wir werden bald auch nach chengdu fliegen und möchten auch an einem volunteer programm teilnehmen wollte mal wissen von wo ihr es gebucht habt und was das gekostet hat.
Würde mich echt freuen wenn ihr zurück schreibt 🙂
Hi,
wir waren im dem Panda Center nur einen Tag. Daher war das Programm für die Hilfe eher an Touristen angelehnt. Der Preis lag bei 600 CNY. Alle Infos findest du hier:
http://www.pandasinternational.org/panda-reserves/dujiangyan-panda-center/#_=_
Aber wenn du dort länger arbeiten willst, gibt es auch Möglichkeiten. Da schreib denen einfach mal eine E-Mail: pandaeducatecenter@163.com
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