NeuseelandReiseberichte

Vom Nelson Lakes National Park zu den Pancake Rocks an der Westküste ∙ Neuseeland

Der Nelson Lakes National Park

Heute sind wir schon sehr früh aufgestanden und mit dem Camper unterwegs. Vor uns liegt ein neuer Abschnitt unseres Roadtrips auf der Südinsel von Neuseeland 🚐.

Bereits 8 Uhr erreichen wir den Nelson Lakes National Park. Die Landschaft hier ist sehr stark von der letzten Eiszeit geprägt. Zwischen riesigen Bergketten mit Höhen über 2000 Meter liegen kristallklare Seen ⛰️. Nachdem wir ein paar Bilder im Internet gesehen hatten, war für uns klar: Hier müssen wir auch noch hinfahren. Und so stehen wir nun am frühen Morgen in der Nähe des Bergdorfs Saint Arnaud am Rotoiti See. Wir sind die einzigen am See. Der Nebel zieht gerade vom See weg und wir erhalten einen wunderschönen Blick auf den klaren See, welcher von riesigen Bergen umringt ist 🌳.

Direkt am Kieselstrand in der Nähe des Parkplatzes findet sich ein Steg. Er wirkt richtig verlassen und idyllisch. Ein perfektes Fotomotiv am frühen Morgen. Doch nach einer Weile sind wir nicht mehr allein. Weitere Gäste treffen am See ein. Einige von ihnen haben auch gleich ihr eigenes kleines Boot mit dabei. Leider ist darauf kein Platz mehr von uns. Ein kleiner Hund mit Schwimmweste läuft auf dem Boot hin und her 🐕. Er kontrolliert wohl, dass das Boot vom Trailer des Wagens fehlerfrei ins Wasser gelassen wird und keine fremden sich draufsetzen.

Je mehr Menschen nun sich hier am See einfinden, desto mehr hungrige Tiere nähern sich auch dem Strand. Im Wasser befinden sich ganz viele Aale und warten wohl auf den einen oder anderen Brotkrümel. Die Enten sind auch gleich auf der Wasseroberfläche versammelt und dazwischen schwimmen noch die großen und eleganten schwarzen Schwäne 🦆. Was für ein Treiben am Morgen.

Uns wird es nun hier etwas zu voll am ersten Strand und wir starten eine Wanderung durch den Wald am See entlang. Dabei kommen wir auch zu weiter entfernten Stränden, wo wir wieder unsere Ruhe haben und die Landschaft genießen können. Nur das Motorboot mit dem kleinen Hund sehen wir auf dem See rum düsen 😉.

Nach der Wanderung geht es aber wieder zurück zum Camper. Wir haben heute noch viel vor. Eine lange und enge Straße schlängelt sich durch die Berge bis zum Pass nach oben. Unser Camper muss wirklich viele Serpentinen meistern und bergauf erreichen wir unsere neue Minimalgeschwindigkeit von 35 km/h. Aber nachdem wir den Pass überwunden haben, geht es wieder bergab und unser Camper beschleunigt auch wieder zu normalen Geschwindigkeiten 😊.

Während dieser Fahrt kommen wir an zahlreichen Aussichtspunkten vorbei. Einer dieser Lookouts liegt direkt vor einer großen Schlucht mit einem schmalen Fluss 📷. Hier bauen wir unseren Campingtisch auf und genießen unser Mittagessen mit einer wunderbaren Aussicht auf den Canyon.

Unsere Fahrt entlang der Westküste

Nachdem wir die Bergstraße passiert haben, liegt vor uns das weite Meer. Stück für Stück nähern wir uns. Wir sind an der Westküste angekommen. Genauer genommen befinden wir uns bei Westport. Dort besuchen wir die Tauranga Bay und das Cape Foulwind. Dabei handelt es sich um ein flaches Tal mit Sträuchern und grünen Wiesen. Davor befindet sich direkt das Meer mit einem breiten Sandstrand 🏖️. Von der Tauranga Bay führt ein Wanderweg die Küste entlang zum Cape Foulwind. Dabei verändert sich die Landschaft. Die flache Ebene weicht einer Steilküste. Die See ist rau und die Wellen preschen gegen die großen Felsen 🌊. Auf dem Weg sehen wir auch eine Seelöwenkolonie. Die Tiere sitzen entspannt auf den großen Felsen und scheinen die Wellen richtig zu lieben.

Es ist wirklich eine abwechslungsreiche Wanderung und die Natur wunderschön. Ein guter Startpunkt für die Erkundung der Westküste. Mit dem Wetter haben wir auch Glück. Auf der Fahrt hierher hatte es leicht geregnet. Doch die Wolken hängen noch in den Bergen und an der Küste strahl die Sonne bei blauem Himmel ☀.

Unsere Fahrt führt uns weiter entlang der Küste nach Punakaiki. Es ist wirklich eine schöne Strecke. Die Straße verläuft die ganze Zeit an der Küste entlang. Auf der rechten Seite unseres Campers ist das raue Meer und auf der linken Seite dichter Dschungel mit Palmen und großen Farnen 🌴. Immer wieder haben wir an kleinen Raststellen und Aussichtspunkten die Möglichkeit diese Küstenlandschaft uns genauer anzuschauen.

Nur kurze Zeit später erreichen wir die Pancake Rocks. Sie liegen im Paparoa-Nationalpark. Eine kurze Wanderung führt uns vom Parkplatz zu den skurrilen Felsen. Die Pancake Rocks bestehen aus über 30 Millionen Jahre alten geschichteten Ablagerungen. Die Steine hier im Nationalpark sehen wirklich aus wie aufeinander gestapelte Pfannkuchen🥞. Zwischen den Felsen klaffen tiefe Schluchten. Durch die hohen Wellen und die raue See werden hier sehr häufig die Wassermassen hineingedrückt und spritzen bis zu uns nach oben. Das man hier nass werden kann, erkennen wir zum Glück an dem Schild: „Blowhole“ 😊.

Die Wanderung ist sehr schön, aber nicht allzu lang. Deshalb geht es noch zum nicht weit entfernen Poroari River Track. Hier verläuft ein Fluss quer durch den dichten Dschungel an der Westküste. Parallel zum Flussbett führt uns ein weg immer tiefer in den Regenwald 🌳. Das Wasser ist wirklich klar und lädt zum baden ein. Wäre es nur nicht so kalt. So reicht es bereits aus, unsere Hände hinein zu halten.

Als wir wieder auf die Uhr schauen ist schon später Nachmittag. So schnell kann die Zeit vergehen. Wir setzen uns zurück in den Camper und fahren noch 45km nach Greymouth. Während der Fahrt holen uns dann die Wolken aus dem Gebirge ein und es beginnt leicht zu regnen und abends wird es recht frisch ☂️.

Wir finden einen kostenlosen Campingplatz direkt am Strand bei Greymouth. Hier gibt es sogar eine kalte Außendusche. Da es hier leider kein Schwimmbad in der Nähe gibt, gehen wir halt hier außen duschen. Das Wetter ist nicht optimal. Am Strand ist es recht windig. Bewaffnet mit Duschgel und Badehose geht es bei Wind und Nieselregen unter die wirklich kalte Außendusche 🚿. So ein Erlebnis hat man auch nicht jeden Tag. Die Dusche ist auch recht gut einsehbar. Die anderen Campinggäste schauen uns zunächst gespannt zu und beginnen dann uns anzufeuern.

Im Anschluss müssen wir uns erstmal im Camper aufwärmen. Zum Abschluss des Tages starten wir nochmal den Motor und verlassen den Campingplatz. Wir fahren zu einem großen Park und grillen dort ein leckeres Steak 🌴. Es ist sogar recht viel los heute Abend. Dies liegt wohl an der Blaskapelle, welche schon weihnachtliche Lieder spielt. Während wir grillen, bekommen wir auch noch Besuch von einen ca. sieben Jahre alten Kind ♨️. Es scheint recht neugierig zu sein. Es stellt uns während wir grillen und auch Essen ununterbrochen Fragen zu unserer Reise, woher wir kommen und ob wir einen schönen Tag hatten 😉. Die letzte Frage wiederholt es besonders oft. Es ist wirklich etwas merkwürdig. Das Kind kommt uns echt nah. Egal wo wir stehen. Es bleibt quasi erst 20 Zentimeter vor mir stehen.

Irgendwann kommen dann doch auch mal seine Eltern. Das Kind verabschiedet sich, wir essen in Ruhe unser Steak und fahren dann zurück zum Campingplatz. Wir haben heute viel erlebt und sind erst 23 Uhr zurück. Müde fallen wir ins Bett. Den Schlaf werden wir auch benötigen, denn morgen haben wir ein ähnlich langes Programm geplant.

Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.

Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.

Viel Spaß beim Anschauen 😊.