Es geht in den Regenwald
Unser Wecker klingelt recht zeitig am Morgen oder besser gesagt mitten in der Nacht. Alles ist noch dunkel. Bereits um 5 Uhr früh sitzen wir in einem Grab Car Taxi zum Flughafen von Kuching. Es wird Zeit die Katzenstadt zu verlassen. Vor uns liegt nämlich ein weiteres Highlight unserer Weltreise 🌎.
Dazu fliegen wir mit einem kurzen Zwischenstopp in der Stadt Miri direkt zum Mulu National Park.
Der Park ist ein Regenwald Schutzgebiet auf Borneo und gehört seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe. Er ist vor allem für seine beeindruckenden Berggipfel, den dichten und artenreichen Dschungel sowie die gigantischen Höhlen bekannt 🔦.
Bei unserem Flugzeug handelt es sich um eine kleine Propellermaschine. Es sind nur 10 der über 60 Plätze belegt. Die Landebahn des Flughafens liegt inmitten des dichten Urwaldes. Es erwartet uns ein Abenteuer, was sicherlich nicht jeder Tourist so buchen würde.
Das unterirdische Labyrinth gehört zusammen mit dem Höhlensystem von Phong Nha (Vietnam) zu den größten Höhlen der Welt. Und dies ist nicht das Einzige, wofür sich ein Besuch lohnt.
Wir werden direkt vom Flughafen von unserem Homestay gegen eine kleine Gebühr abgeholt. Bereits 10 Uhr am Morgen checken wir in der Mulu River Lodge ein. Die Unterkunft befindet sich direkt vor dem Eingang des Nationalparks. Wir haben ein privates Doppelzimmer für 15 Euro mit Frühstück für uns beide pro Nacht gebucht. Jedoch muss man sich bei diesem Preisniveau wieder etwas an die einfacheren Dinge gewöhnen. Da sind wir von unseren Vietnamtrip noch etwas verwöhnt. Von den Wänden fällt der Putz ab und alles ist ein wenig dreckig. Die Kissen vom Bett schimmern auch eher im dunklen blau-grün-grau Farbton statt weiß. Strom gibt es nur von 17.30 Uhr bis 24 Uhr. Zum Bad müssen wir ein Stück zum benachbarten Schlafsaal mit 24 Betten laufen. Zu unserem Erstaunen sind wir hier aber die einzigen Gäste 😊.
Natürlich gibt es in Mulu auch komfortablere Unterkünfte. Doch die haben hier im Urwald so ihren Preis und beginnen erst ab 50 Euro die Nacht. Da wir jedoch eine Weile bleiben wollen, hätte ein solches Zimmer unser Budget gesprengt. Der Besitzer der Lodge ist auch etwas träge. Immer wenn wir ihn suchen, schläft er gerade und wir müssen ihn erst kurz wecken 😉. Jedoch können wir jetzt schon sagen, dass wir uns nach einer kleinen Eingewöhnungsphase ganz gut hier eingelebt haben.
Nach einem kleinen Nickerchen spazieren wir über eine Hängebrücke direkt in den Nationalpark zum Hauptquartier. Wir haben vorab bereits einige Touren reserviert. Das ist sinnvoll, da immer 3-5 Personen als Mindestteilnehmer benötigt werden. So haben auch andere Gäste die Gelegenheit sich uns anzuschließen. Auch sind einige unserer Touren nicht so einfach zu bewältigen. Das schränkt die potenziellen Teilnehmer drastisch ein. Dazu kommt noch das Wetter. Alle Aktivitäten werden nur durchgeführt, wenn es die Nacht und den Abend davor nicht regnet. Sonst wird es einfach zu gefährlich 🌳.
Aber wir drücken die Daumen, dass alles klappt. Es wenig Spannung muss ja sein. Wir registrieren uns im Park Büro und bezahlen bereits vorab die ganzen Touren. Insgesamt sind wir 7 Tage im Mulu Nationalpark unterwegs. So lange bleiben sicherlich die wenigsten Touristen. Doch wir haben einfach mal alle möglichen Touren gebucht und freuen uns darauf. Bis auf einen Tag sind wir immer mit einem Guide unterwegs. Denn allein kann man nur ein bis zwei „Self-Guided Walking Tours“ unternehmen, was nichts anderes heißt als einfache gut befestigte Pfade durch den Regenwald zu laufen 🏞️.
Hier ein kleiner Überblick über unsere Touren und wieviel es kostet:
– Höhleneinstiegstour: Racer Cave – 35 Euro
– Expertenhöhlentour: Clearwater Connection – 50 Euro
– Pinnacle Trekking Tour – 92 Euro
– Schauhöhlen: Dear & Lang Cave – 8 Euro
Dazu kommt noch ein Parkeintritt von 7,00 €. Dieser ist über unseren gesamten Zeitraum gültig. Damit die Guides wissen, dass man alles bezahlt hat, erhält man ein grünes Armbändchen, ähnlich zu einem Aufenthalt im All-Inklusive Hotel. Nur das hier weder das Hotel noch Essen und Getränke dabei sind 😁.
Somit sind wir in Summe bei ca. 200 Euro pro Person. Der Preis geht in Ordnung. Immerhin sind wir sehr viele Tage unterwegs und in anderen Ländern, wie z.B. Australien hat das Geld gerade so für eine Tagestour gereicht. Dennoch ist das vergleichsweise hohe Preisniveau sicherlich ein Grund, dass hier eher weniger Backpacker unterwegs sind. Dafür kann man aber so ungestörter die Natur genießen.
Wir hatten vorher verschiedene Agenturen angeschrieben, ob sie uns ein Komplettangebot für das Programm erstellen. Jedoch waren die Preise sehr hoch 💶.
Daher an dieser Stelle unser Tipp: Schreibt direkt das Park Büro an. Ihr könnt alle Unterkünfte und Touren dort buchen und spart dabei viel Geld. Jedoch seid ihr dann selbst für die Vorbereitung einiger Aktivitäten verantwortlich, was aber für uns und sicherlich die meisten von euch kein Problem darstellt.
Beispielsweise sind bei allen Touren keine Verpflegungen mit dabei. Jedoch kann man überall in den Restaurants vor Ort Lunch Pakete oder Kekse kaufen. Auch Kochstellen gibt es in einigen Camps, falls man lieber selber Hand anlegen will 🍽️.
In unseren Reisebericht erklären wir, was euch alles im Nationalpark erwartet und welche Abenteuer ihr auf keinen Fall verpassen solltet.
Das erste Abenteuer im Mulu Nationalpark - die Racer Cave
Das Wetter stimmt. Als wir heute Morgen gegen 9 Uhr aufwachen scheint die Sonne. Den Vormittag nutzen wir für eine kleine Tour ohne Guide durch den Park. Wir haben uns dabei für eine ca. zweistündige Wanderung über die gut befestigten Wege des Parks rund um das Hauptquartier entschieden.
Der sogenannte Botanical Trail führt uns ein wenig durch den beginnenden Regenwald. Viele Tiere sollte man im Mulu Nationalpark nicht erwarten. Früher war die Region ein Jagdgebiet. Doch trotz Verbot sind die nun hier ansässigen Tiere eher schüchtern und meiden den Menschenkontakt. Ausnahme bilden riesige Käfer und Insekten 😉.
Wir entdecken viele tropische Pflanzen und riesige Schmetterlinge. Auch führt die Wanderung noch an einem hohen Tree Top Tower oder wie man so schön in Deutsch sagt: Baumwipfel-Turm vorbei. Er ist recht hoch und man muss einige Treppen überwinden. Von oben kann man dann in die höheren Schichten der Flora und Fauna des Waldes blicken. Mehr sieht man aber auch nicht 🌳.
Wir machen uns wieder auf den Weg zurück, da bald unsere erste Tour beginnt. Vorher stoppen wir aber nochmal für einen Mittagsnack. Im Internet und auf anderen Blogs wird immer geschrieben, wie teuer es hier ist. Man solle selbst das Wasser vorher in Kuching kaufen. Dies können wir nicht bestätigen.
Das Essen im Parkcafé kostet ca. drei Euro. Für 1,5 Liter Wasser werden 2 Euro fällig und für eine Cola 1,20 Euro. Sicherlich ist es in der Großstadt Kuching günstiger, aber wir sind hier inmitten des Regenwaldes. Und dafür ist es erstaunlich preiswert!
Und wem das zu teuer ist, der kann in den Unterkünften vor dem Park essen gehen. In unserer Unterkunft z.B. kostet das ganze Gericht nur 2 Euro.
13 Uhr geht es dann endlich los. Unsere erste geführte Tour beginnt und es geht direkt in die Racer Cave 🔦.
Übrigens: Für alle Touren sind keine offenen Schuhe zugelassen! Wir wollen uns aber nicht die einzigen festen Schuhe versauen, welche wir auf der Weltreise mithaben. Daher kaufen wir uns im Park Shop für drei Euro sogenannte „Rubber Boots“. Das sind eine Art Bowling Schuhe aus Gummi. Wir brauchen also keine 200 Euro Trekking Schuhe aus Deutschland. Hier im Park wird eine einfache Variante für gut und sogar besser empfunden.
Wir sind gespannt, ob wir damit gleich durch die Höhlen rutschen oder jeden Fels hochklettern können. Ein paar Handschuhe nehmen wir auch noch für 60 Cent mit. Dann haben wir genug eingekauft und der Guide sammelt am Park Büro die Gruppe ein.
Wir sind 6 Personen und starten zum Adventure Caving. Das klingt schon einmal vielversprechend.
Mit einem Longtail Boot fahren wir über den Fluss zum Eingang der Höhle. Die Tour ist übrigens Voraussetzung und gleichzeitig ein Test zur Teilnahme an unseren zukünftigen Höhlen Aktivitäten.
Wir klettern Stück für Stück in die Höhle hinein. Irgendwann ist es stockfinster. Wir haben aber eine Stirnlampe und steigen entlang rutschiger Felsen tiefer in die Höhle. Dabei hängen an steilen Stellen auch Seile. Neben vielen Fledermäusen, Spinnen und Schwalben zeigt der Guide uns auch eine größere Schlange. Es ist erstaunlich, was hier so alles in der Dunkelheit lebt.
Wir kraxeln ständig hoch und wieder hinab. Es macht richtig Spaß. Die Tour ist ähnlich zur Cave Connection in Sagada im Norden der Philippinen 🧗♂️.
Ein paar Stunden später sehen wir wieder das Tageslicht und klettern aus der Höhle hinaus. Dann gibt’s die Auswertung des Tests. Wir haben bestanden 😊. Drei der Teilnehmer waren sehr unsicher unterwegs und verzichten selbst auf die Expertentour. Immerhin eine weitere Person hat noch Lust die anspruchsvollere Tagestour mitzumachen. Wir haben also Glück und erreichen damit gerade so die Mindestteilnehmerzahl von 3 Personen. Jetzt darf es nur nicht großartig regnen.
Den Abend verbringen wir wieder in unseren Hostel. Die Besitzerin kocht uns ein leckeres Lemon Chicken Gericht für 2 Euro. Das schmeckt ganz gut. Auch reist ein neuer Gast an. Jetzt sind wir immerhin zu dritt im ganzen Guesthouse. Robin kommt auch aus Deutschland und reist gerade quer durch die Welt. Wir kommen ins Gespräch und merken, dass wir auch noch ein paar Tage auf einer anderen Tour gemeinsam unterwegs sein werden. Man sieht sich also bald wieder.
Clearwater Cave Connection - Advanced Caving
Nach der kleinen Einsteigertour am gestrigen Tag ist es nun so weit. Das Wetter ist stabil und die herausfordernde Höhlentour findet statt. 9 Uhr starten wir am Hauptquartier des Parks zu dritt. Kleine Gruppen sind immer gut, wenn die Touren etwas schwieriger sind. So kommt man meist schneller voran. Insgesamt sind wir aber heute mindestens sechs Stunden in den unterirdischen Systemen der Höhlen vom Mulu Nationalpark unterwegs. Wir freuen uns richtig darauf 😊.
Mit dem Longtail Boot geht es zur Windcave. Diese kann man auch als normaler Tourist besuchen. Doch am Ende des befestigten Weges klettern wir mit unserem Guide über die Absperrung und beginnen mit der eigentlichen Tour. Diese führt uns mehrere Kilometer unterirdisch zur Clearwater Höhle. Wir kommen also am Ende der Tour an einer ganz anderen Stelle heraus.
Ein Sicherungsgurt oder eine großartige Ausrüstung haben wir nicht dabei. Unser Guide erklärt uns, dass wir damit nur an den engen Stellen stecken bleiben würden. Das klingt schon einmal vielversprechend. So haben wir nur die Gummischuhe, ein Drypack für unsere Kameras und Snacks sowie die gekauften Handschuhe mit dabei. Da es auch recht feucht werden soll, haben wir auch nur Badekleidung und ein T-Shirt an. Wir sehen also gar nicht wie professionelle Kletterer aus 🧗♂️.
In Deutschland werden solche Touren sicherlich nie erlaubt. Aber schon damals in den Philippinen haben uns die abenteuerlichen Höhlentouren gefallen. Jetzt wird es Zeit den Anspruch und die Schwierigkeit noch ein wenig zu steigern.
Los geht es! Zuerst klettern wir einfach nur quer über die Felsen, um tiefer in die Höhle zu gelangen. Dabei geht es immer wieder bergauf und ab. Dann beginnt aber das richtige Abenteuer. An langen Seilen geht es senkrecht in die Tiefe. Dabei hält man sich mit den Händen am Seil fest und stößt sich nach und nach mit den Füßen von den Felsen ab, bis man wieder auf einen Unterboden oder großen Stein stößt. Auch müssen wir öfters wieder längere Passagen mithilfe weiterer Seile nach oben klettern 😉.
Die Höhle wird immer enger und kleiner. Man sieht eigentlich keinen weiteren Gang mehr. Aber unser Guide findet immer den richtigen Weg. Jetzt muss man aber etwas genauer aufpassen. Es folgen drei Passagen, wo man nur kriechend weiter kommt. Und damit meinen wir nicht ein bis zwei Meter. Das längste Stück, was man kriechen muss, ist ganze 200 Meter lang. Der Guide gibt genaue Anweisung wie und mit welchem Körperteil man zuerst in die engen Spalten und Löcher steigen muss. Mit einer falschen Position bleibt man nämlich irgendwo darin stecken. Es ist so eng, dass man sich nicht einmal mehr drehen kann 📷.
Die engen Passagen machen einen riesigen Spaß. Man muss aber vorsichtig sein. Es warten ein paar Herausforderungen dabei auf uns. Beispielsweise gelangen wir nach einem engen Tunnel in einen schmalen Gang. Hier können wir uns langsam aufrichten und hinstellen. Der Gang ist aber maximal 40 Zentimeter breit. Aber auch nur 2-3 Meter lang. Unser Guide erklärt uns dann, dass wir nun nach oben klettern müssen. Die Wand ist jedoch senkrecht. Man muss sich also wie in einem Kamin mit den Beinen zwischen den beiden Felswänden eine ganze Weile Stück für Stück nach oben drücken.
Aber die Wand ist sehr griffig und man hat einen guten Halt. Runter fallen sollte man aber lieber nicht. Denn wir klettern eine ganze Weile steil nach oben. Ein Seil oder eine Sicherung sucht man hier vergebens.
Aber der Guide zeigt einem genau, wo man hintreten muss oder sich abstützen soll, falls wir mal selbst nicht weiter wissen.
Doch da wir beide auch gerne Klettersteige in Österreich vor der Weltreise gemacht haben, ist das für uns kein Problem 🌎.
Nach mehreren Stunden haben wir es geschafft und erreichen wieder einen größeren Höhlenraum. Wir haben die ersten drei von ganzen sechs Kilometern hinter uns.
Wir machen eine kurze Mittagspause in der Höhle und tanken neue Energie. Wir haben uns als kleine Stärkung Brote belegt und Obst eingepackt. Das hatten wir bereits in Kuching für solche Fälle eingekauft.
Dann geht es mit einem recht ähnlichen Programm aus Kriechen, Abseilen und sich durch enge Spalten schieben weiter quer durch die Höhle. Wir nähern uns langsam der Clearwater Höhle.
Der Weg wird nun viel breiter. Doch leider steht er komplett im Wasser. Also wird es ab jetzt noch nass. Gut, dass wir die Badesachen anhaben. Es geht einen ganzen Kilometer quer durchs Wasser.
Dabei können wir sehr gut darin laufen. Dachten wir jedenfalls für eine ganze Weile. Die meiste Zeit ist das Wasser nur auf der Höhe der Brust gewesen.
Doch es folgt ein Abschnitt, wo wir nicht mehr stehen können. Gut, dass wir unsere Kameras im wasserdichten Drypack verstauen können. So schwimmen wir den restlichen Teil bis wir wieder ein Ufer sehen. Wir sind nun inkl. T-Shirts komplett nass. Die Kleidung passte nämlich nicht mehr in meine kleine trockene Tasche 🏊.
Dann ist es fast geschafft. Als wir aus dem Wasser raus sind, müssen wir nur noch ein Stück an den Wänden über Felsen klettern. Wenig später erreichen wir den touristischen Teil der Höhle mit einem richtigen Weg. Dieser führt uns über zahlreiche steile Treppen nach oben zum Ausgang.
Was für ein Abenteurer. Wenn ihr keine Platzangst habt und im Mulu Nationalpark seid, bucht unbedingt eine solche Tour.
Am Nachmittag haben wir noch etwas Zeit, bevor es zum Hauptquartier zurückgeht. Wir nutzen die Möglichkeit und gehen in dem erfrischenden und kristallklaren Wasser im natürlich durch umgekippte Bäume gestauten Pool bei 18 Grad Wassertemperatur schwimmen. Der Badebereich ist sehr schön und es gibt keine großartige Strömung im Wasser 👙.
Im Anschluss geht es mit dem Boot zurück. Dabei treffen wir Robin und noch zwei weitere Deutsche, welche eine andere Tour in der Umgebung gemacht hatten. Nachdem wir uns wieder frisch gemacht haben, verbringen wir den restlichen Abend mit den drei anderen Deutschen Backpackern bei einem kühlen Getränk im Mulu Nationalpark Restaurant.
Die Tour war zwar anstrengend, aber es hat richtig Spaß gemacht. Wer nun aber denkt, dass wir genug haben der täuscht sich. Jetzt geht es erst richtig los 👍.
Die Pinnacles im Mulu Nationalpark – Tag 1
Nach den zwei Tagen in den Höhlen geht es nun tiefer in den Regenwald. Insgesamt werden wir die nächsten drei Tage auf einer anstrengenden Trekkingtour zu den Pinnacles auf dem Gunung Api Berg wandern. So ist jedenfalls der Plan, wenn uns nicht die Kräfte verlassen oder es zu regnen beginnt.
Die Pinnacles sind recht hohe und spitze gezackte Kalksteinfelsen. Zu ihnen führt auf den Berg ein steiler Wanderweg. Die Tour ist also genau das richtige für Abenteurer und Urwald-Liebhaber 🌴.
Wir packen bevor es los geht noch unsere kleinen Rucksäcke. Ähnlich wie damals in Myanmar wollen wir nicht unser ganzes Gepäck quer durch den Regenwald und auf Berge mittragen. Wir versuchen uns auf das wesentliche zu beschränken. Doch das ist gar nicht so einfach. Es sind keine Mahlzeiten oder ein Koch bei der Tour dabei. Auch müssen wir uns um die Übernachtung kümmern – wir müssen die Matratzen beziehen und das Moskitonetz aufhängen. In Bezug auf das Essen haben wir aber vorgesorgt und uns bereits in Kuching ein wenig eingedeckt. Aber so müssen wir Nudeln, Tomatensoße, Toastbrot und die ganze weitere Verpflegung einpacken und tragen. Auch haben wir sehr viele große und schwere Wasserflaschen mit dabei 🙄.
Bevor es los geht, mieten wir uns noch ein Moskitonetz und eine Matratze. Diese beiden Dinge müssen wir zum Glück nicht transportieren. Sie werden uns später im Camp ausgehändigt.
Nach dem Frühstück kann es losgehen. Gegen 9.30 Uhr sind wir wieder am Park Büro. Jetzt müssen wir nur noch einen Zettel mit zahlreichen Sicherheitsanweisungen sowie Haftungsausschlüssen unterschreiben und dann können wir starten 😁.
Insgesamt sind wir 7 Personen. Jedoch hängen zwei noch auf dem Flughafen fest und ein weiteres Pärchen besichtigt vorher noch eine Höhle, durch welche wir bereits geklettert sind.
Aber das macht nichts. So brechen wir mit einem Guide bereits zu dritt auf. Mit dabei ist auch Robin, welcher auch in der Mulu River Lodge bei uns übernachtet hat.
Die Tour startet wieder mit einer Bootsfahrt. Wir stoppen noch bei einem kleinen Dorf und können ein traditionelles Long House sowie einen Markt besuchen. Hier wohnen viele Einheimische, welche auch im Nationalpark arbeiten. Besonders spektakulär ist es hier aber nicht.
So brechen wir recht schnell wieder auf. Wir sind jetzt mit unserem Guide und zwei weiteren Bootsfahrern wieder auf dem Fluss unterwegs. 90 Minuten geht es nun mit dem Longtailboot weiter 🚣.
Das Wasser ist oft nur wenige Zentimeter tief. Es ist so sicherlich nicht leicht uns über den Fluss zu navigieren. Der Fahrstil ist dennoch rasant. Plötzlich prallen wir auf einen großen Stein. Durch die Wucht des Aufpralls unternimmt Robin fast einen unfreiwilligen Badestopp. Er kann sich aber gerade noch so festhalten. Zum Glück ist auch das Gepäck mit den Kameras im Boot geblieben. Nur sind wir alle durch das aufspritzende Wasser recht nass geworden. Aber das macht nichts, schließlich ist es richtig heiß. Auch müssen wir im weiteren Verlauf mehrmals aus dem Boot aussteigen und es gemeinsam mit dem Guide über die Stellen schieben, wo das Wasser zu flach ist.
Nach der abenteuerlichen Fahrt erreichen wir schließlich unseren Ausstiegspunkt. Einen Anleger, auf dem man hätte, bequem aussteigen können, gibt es nicht. Wir sind in mitten des Regenwaldes. Wir ziehen also unsere Schuhe aus und tragen das Gepäck vom Boot aus durch das Wasser an das Ufer. Dort begrüßt uns ein kleiner Abhang, den wir noch bewältigen müssen und schon haben wir festen Boden unter den Füßen. Wir ziehen die Schuhe wieder an und satteln das Gepäck auf 🌳.
Nun folgt ein flacher kleiner Weg neun Kilometer durch den Dschungel. Es lässt sich aber angenehm laufen. Wir sind hier allein mit den einheimischen Mücken und Insekten. Der Guide wartet noch am Ufer auf die restlichen Gäste. Er meinte, wir können das heutige Ziel nicht verfehlen. Wir müssen immer nur den Weg folgen. Na, dann kann ja nichts schief gehen. Wir kommen an zwei großen Hängebrücken vorbei. Dort legen wir einen kleinen Mittagsstopp ein. Wir haben uns in der Mulu River Lodge noch eine Portion Lemon Chicken als Lunchpaket zubereiten lassen. Das können wir jetzt in Ruhe genießen. Also fast. Wären da nicht die ganzen Insekten 😉.
Auf den nächsten vier Kilometern wird der Pfad recht schlammig und immer wieder liegen riesige umgestürzte Bäume im Weg. Beim darüber klettern sollte man immer auf die großen schwarzen und roten Ameisen achten. Damit haben wir bereits genug Erfahrungen sammeln können.
Dann knickt Franzi plötzlich bei einer kleinen Anhöhe mit dem Knöchel um (am Ende ist der Weg doch nicht mehr so flach). Mit solchen Situationen hatten wir in der Vergangenheit nicht die besten Erfahrungen. Doch Franzi kann weiterlaufen. Wir hoffen nur nicht, dass der Knöchel anschwillt, denn morgen haben wir eine sehr anstrengende Wanderung vor uns.
Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir bei strahlender Sonne das Camp Nr. 5. Dort werden wir den restlichen Tag und auch die Nacht verbringen. Wir sind sehr schnell vorangekommen ☀.
Das Camp ist recht einfach aufgebaut. Alle Räume sind offen. Es gibt eine Küche sowie ein paar überdachte Bänke und Tische. Daneben befindet sich das Matratzenlager. Einzelne Segmente sind durch schmale Holzbretter getrennt. In einem solchen Bereich liegen dann 10 Matratzen nebeneinander. Wir packen schnell unsere Sachen dort hin und hängen das Moskitonetz auf.
Danach wird es Zeit für eine Erfrischung. Ca. 100 Meter flussaufwärts kann man baden gehen. Wir freuen uns richtig auf die Abkühlung, da wir ordentlich durchgeschwitzt sind. Die Luftfeuchtigkeit ist richtig hoch und die Sonne strahlt unerbittlich. Jedoch müssen wir am Ufer des Flusses bleiben. Die Strömung ist sehr stark und wir können nicht dagegen anschwimmen. Allerdings kann man einfach etwas am Ufer flussaufwärts laufen, um sich im Anschluss ein paar Meter zurücktreiben zu lassen.
Am Nachmittag kommt dann die restliche Gruppe an. Mit dabei sind zwei Backpacker aus Ungarn und ein Pärchen aus Taiwan. Jetzt sind wir vollständig 🧒.
Die Taiwaner sind richtig sympathisch und ehrlich. Sie reisen auch gerade ohne ein definiertes Ende um die Welt. Sie erzählen uns, dass sie Ärzte geworden sind, weil dies die Eltern so wollten. Jedoch meiden sie die Chirurgie. In Taiwan wird beim kleinsten Fehler jeder Chirurg gleich verklagt. Daher will auch kein Taiwaner mehr als Arzt operieren. Dazu holen sich nun die Krankenhäuser das Personal aus dem Ausland.
Langsam geht auch die Sonne unter. Wir holen unsere Stirnlampen raus und bereiten ein wenig das Abendessen vor. Bei uns gibt es Nudeln mit Tomatensoße. Dazu Wasser und Tee. Mehr hatten wir wegen des Gewichts nicht eingepackt 😉.
Die Taiwanerin erklärt uns noch, dass sie bereits sehr viele Marathons und den Iron Man gelaufen ist. Sie scheint also recht fit zu sein.
Dann kommt noch ein weiteres Pärchen ins Camp. Sie sind gerade von der Pinnacle Tour zurückgekehrt. Sie erklären uns, wie steil der Weg ist. Ich glaube das Wort „steil“ verwenden die beiden ca. 50 Mal in zehn Minuten. Dann fragt unser Gruppenmitglied aus Budapest, ob sie aus Holland kommen. Wir wundern uns, dass er damit gleich richtig liegt. Darauf erklärt er, dass es in den Niederlanden ja keine Berge gibt. Da ist dann schonmal der kleine Hügel recht steil 😉.
Die beiden Holländer haben übrigens die Tour mit Verpflegung gebucht. Denn für sie kocht gerade ein Guide in der Campküche ein Mehrgänge Menü. Da wird man ein wenig neidisch. Aber wir wissen ja, dass eine solche Option gleich 150 USD mehr pro Person gekostet hätte.
Aus unserer Gruppe müssen alle selber kochen. Nach dem Abendessen gibt es gegen 19.30 Uhr dann das Briefing für den nächsten Tag. Jetzt will wohl der Guide die Gelegenheit nutzen und uns nochmal ein wenig Angst machen. Die Tour wird als „High Risk Activity“ beschrieben. Zusammenfassend wird uns erklärt:
– Es darf nachts nicht regen, sonst fällt der Aufstieg aus
– Es darf in der Früh nicht regnen, sonst fällt der Aufstieg aus
– Es darf während der Wanderung nicht regnen, sonst … naja ihr wisst schon 😁.
Jedoch werden auch feste Zeitlimits gesetzt. Falls man zu langsam ist, muss man paarweise umkehren. So haben wir beispielsweise für die ersten 600 Höhenmeter 60 Minuten Zeit.
Wir sind nun echt gespannt, was wir hier gebucht haben und was uns morgen alles erwartet. Wir füllen noch schnell das Wasser auf, bevor wir direkt ins Matratzenlager zum Schlafen gehen 🌙.
Die Pinnacles im Mulu Nationalpark – Tag 2
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das muss sich wohl auch unser Guide gedacht haben. Es ist 4.50 Uhr am Morgen. Der Wecker klingelt und es ist stockfinster. Müde spazieren wir in die Küche und bereiten noch schnell ein kleines Frühstück und unser Mittagessen für den heutigen Tag vor. Es gibt Toasts mit Nutella sowie als Lunchpaket Käsesandwichs mit Äpfeln, Birnen und ein paar Keksen.
Eine Stunde später stehen wir mit unseren Trekkingschuhen bereit zum Abmarsch.
Der Guide legt gleich zu Beginn ein ordentliches Tempo an den Tag. Zuerst geht es 500 Meter ganz bequem und flach am Fluss entlang. Doch wenige Minuten später startet der eigentliche Pfad 🏞️.
Laut Google liegen nun 1400 Höhenmeter mit einer Gesamtstrecke von nur 2,4 Kilometern vor uns. Das klingt auf den ersten Blick nicht sehr viel. Wäre da nicht eine kleine Herausforderung. Es geht quer durch die Natur bergauf. Einen richtigen Weg sucht man hier vergebens. Es wird immer steiler und der Boden besteht nur aus Wurzeln und Felsen. Man muss sich bereits am frühen Morgen richtig konzentrieren. Ein falscher Tritt und man knickt mit dem Knöchel um oder umarmt einen Baum mit spitzen Dornen 🌳.
Die Wanderung ist recht anstrengend. Doch zum Glück reduziert der Guide ein wenig das Tempo. Die Beiden aus Ungarn kommen nicht mehr hinter her. Aber auch wir pusten ganz schön. Jetzt wird die Reihenfolge ein wenig getauscht. So laufen die etwas langsameren Personen ganz vorn. Damit zieht sich die Gruppe nicht so weit auseinander und das Gruppentempo wird geringer.
Bereits nach 45 Minuten haben wir die ersten 600 Höhenmeter überwunden. Wir liegen also sehr gut in der Zeit. Es muss keiner umkehren. Alle haben den Entschluss gefasst bis auf den Gipfel zu klettern.
Weitere 90 Minuten geht es weiter steil bergauf. Wir gewöhnen uns aber recht schnell an die Beschaffenheit des Weges. Nun erreichen wir den letzten Abschnitt, welcher uns vom eigentlichen Ziel trennt. Jetzt muss man ein wenig klettern. Hier gibt es aber einige Hilfen. Auf den restlichen Weg sind 17 Leitern und viele Metallstangen verbaut. Es macht richtig Spaß darüber zu balancieren. Nur sollte man dabei nicht wegrutschen. Die tief darunter liegenden Steine sind sehr spitz. Doch mit ein wenig Gleichgewicht ist das gut machbar 🧗♂️.
Nach drei Stunden erreichen wir gegen 9 Uhr bereits den Gipfel. Hier befindet sich der Aussichtspunkt auf die Pinnacles. Wir sind eine Stunde vor Ende des Zeitlimits oben angekommen und richtig stolz auf uns. Nicht jede Gruppe erklimmt den Gunung Api so schnell.
Warum wir nun so zeitig loslaufen mussten, erfahrt ihr aber später noch. Denn man wird die restliche Zeit noch brauchen. Doch erst einmal genießen wir die atemberaubende Aussicht 📷.
Wir können von hier oben quer über den riesigen Regenwald schauen. Und direkt vor uns ragen aus einem Tal die gewaltigen spitzen Kalksteine empor. Der Anblick ist die Belohnung für die ganze anstrengende Tour. Wir genießen bei strahlender Sonne unser Lunch Paket und machen eine Menge Erinnerungsfotos. Denn so schnell kommen wir hier sicherlich nicht nochmal hoch 😉.
Ca. eine Stunde haben wir Zeit die Aussicht und den Anblick auf die Gesteinsformationen zu genießen. Dann müssen wir bereits wieder die Rucksäcke aufschnallen.
Jetzt müssen wir wieder ins Tal wandern. Und dieser Weg hat es in sich. Der Abstieg ist viel anstrengender als der Aufstieg. Der Untergrund ist matschig und rutschig. Man muss ständig auf den Boden schauen und sich permanent konzentrieren. Viele rutschen aus und fallen hin. Auch Franzi liegt einmal am Boden. Jedoch ist zum Glück nichts Schlimmeres passiert. Jeder kann in seinem Tempo den Berg hinabsteigen. Der Guide bleibt bei den letzten Personen. Die Gruppe teilt sich so schnell auf. Robin und der Backpacker aus Budapest machen den Anfang. Bereits nach wenigen Minuten sehen wir sie nicht mehr. Sie brauchen für den Abstieg drei Stunden. Dafür haben sie aber auch mehrmals einen Baum umarmt und sind um ein paar Kratzer und blaue Flecken reicher 😁.
Ich und Franzi sind mit dem Mädel aus Budapest unterwegs. Wir erreichen nach vier Stunden wieder das Camp. Die beiden Backpacker aus Taiwan brauchen noch etwas länger, kommen aber schließlich eine weitere Stunde später ohne Verletzungen wieder unten an 👍.
Unser Guide meinte, dass die Zeiten völlig normal sind. Er hatte Touristen, welche auch 7-9 Stunden für den Rückweg gebraucht haben. Jeder geht halt unterschiedlich mit solchen Wegen um. Die Strecke war in Summe nicht lang. Jedoch ist es nicht einfach bei der Beschaffenheit des Bodens. Irgendwann verlässt einen einmal kurz die Konzentration und schon kann man auf den mit Matsch bedeckten Steinen schnell wegrutschen und sich etwas zerren. Daher sollte man lieber langsam und dafür sicher nach unten laufen.
Die Tour hat richtig viel Spaß gemacht. Sie war fordernd, aber nicht ganz so steil wie am Vorabend es der Holländer beschrieben hatte 😉.
Zum Abschluss geht es dann nochmal als Erholung in das frische Nass am Flussufer baden 👙.
Eigentlich ist es rund um das Camp auch idyllisch. Wäre da nicht die Sache mit den Bienen. Ganz in der Nähe gibt es ein großes Bienennest. Im Camp hängen Schilder, dass man die Bienen nicht stören soll. Was ist aber wenn uns die kleinen Tiere stören?
Sie werden richtig magisch von Schweiß angezogen. Wir haben nach der Wanderung die Schuhe ausgezogen und T-Shirts hingehangen. Als wir vom Baden zurückkehren, erkennt man die Kleidung nicht mehr. Sie ist voller Bienen. Es sitzen hunderte der Tiere auf unseren Sachen. Vor allem sollte man bei den Schuhen vorsichtig sein. Zu 99% ist eine Biene noch darin. Sie fliegen permanent um uns rum. Sie stechen zwar nicht, aber Entspannung ist etwas Anderes. Selbst beim Duschen werden wir von den Bienen im Waschtrakt begleitet. Erst mit der Dunkelheit fliegen sie zurück zu ihren Bienenstock 🐝.
Den Abend lassen wir dann bei einer Portion Nudeln mit Tomatensoße und einem Glas Wasser ausklingen.
Die Pinnacles im Mulu Nationalpark – Tag 3
Der letzte Tag unserer Trekkingtour bricht an. Die Nacht konnten wir gut schlafen. Leider wurde ich einmal kurz wach, als eine riesige Kakerlake über meinen Bauch krabbelte. Aber wir sind ja in der Natur 😉.
Heute konnten wir immerhin bis 6.30 Uhr ausschlafen. Nach dem Frühstück haben wir dann unsere ganzen Sachen gepackt, um die letzte Wanderung durch den Dschungel zu starten. 9 Kilometer trennen uns noch von dem kleinen Schlammplatz, wo uns ein Boot abholen soll 🌳.
Gestern Abend hatte es ein wenig geregnet. Die Wege sind daher recht feucht. Dies sorgt dafür, dass wir nicht allein auf dem Wanderweg sind. Zahlreiche Blutegel gesellen sich zu uns.
Wir versuchen zügig durch den Regenwald zu laufen. So hoffen wir, dass die Blutegel nicht so viele Möglichkeiten haben, sich an uns festzusaugen. Aber die kleinen Tiere sind echt flink. Franzi sieht noch rechtzeitig ein paar Blutegel an den Socken und kann sie mit dem Finger wegschnipsen. Auch ich versuche mich bestmöglich zu verteidigen. Doch einen Blutegel habe ich wohl übersehen.
Nach etwa 130 Minuten sind wir durch den ganzen Dschungel gespurtet. Doch an meinen Bauch hängt noch ein dicker Blutegel. Als ich ihn entferne, schmiere ich mein T-Shirt fast noch mit dem ganzen Blut ein. Wie gut, dass wir an einem Fluss auf das Boot warten 🚣.
Jetzt kommt der angenehmere Teil der Tour. Wir müssen nur noch knapp anderthalb Stunden zurück zum Hauptquartier des Parks fahren. Die Rückfahrt ist aber genauso abenteuerlich wie der Hinweg.
Der Kapitän fährt recht sportlich das Longtailboot. In einer Kurve gibt er etwas zu viel Gas. Dadurch kann er nicht mehr richtig lenken und wir krachen an das Ufer und nehmen das ganze Gebüsch und die tiefhängenden Äste mit. Auf der ganzen Trekkingtour hatte ich keine Schramme gesammelt. Dafür haben wir jetzt ordentlich Kratzer und kleine Schürfwunden bekommen.
Der arme Robin saß im Boot ganz vorn. Er hat wieder einmal das meiste abbekommen. Durch die Äste wurde er von seinen Sitz nach hinten geschleudert und lag quasi neben uns 😉.
Nachdem wieder alle im Boot sitzen, geht die Fahrt weiter. Diesmal müssen wir auch nicht schieben. Der Fluss hat heute ausreichend Wasser. Dann kommen wir endlich nach einer wirklich abwechslungsreichen Tour wieder beim Park Büro an.
Nach einem gemeinsamen Abschiedsmittagessen ruhen wir uns nochmal kurz von den drei anstrengenden Tagen aus.
Die Lang und Dear Cave als Abschluss
Aber viel Zeit zum Ausruhen haben wir nicht. Kurz nach 14 Uhr sind wir nämlich wieder im Park und starten die nächste Tour. Es soll uns ja nicht noch langweilig werden 😁.
Für den Nachmittag haben wir uns aber ein ruhigeres Programm rausgesucht. In einer etwas größeren Gruppe laufen wir drei Kilometer durch den Dschungel zu zwei weiteren Show Caves. Die Abenteuertour (Garden of Eden) ging leider nur am frühen Morgen los. Da waren wir aber noch unterwegs. Aber nach so viel Action können wir uns die Höhlen auch mal von den normalen angelegten Touristenwegen anschauen 🏞️.
Zuerst besuchen wir die Lang Cave. Sie ist recht klein, besitzt aber viele schöne große Gesteinsformationen. Direkt daneben liegt die Dear Cave. Dabei handelt es sich um eine riesige Höhle. Der Eingang ist richtig groß und liegt inmitten der grünen Natur bei einem Wasserfall.
Wir spazieren ein wenig tiefer in die Dear Cave. Die Gänge und Räume sind gigantisch. Kein Vergleich zu den 20 Zentimeter breiten Spalten der Clearwater Connection. Hier sind es eher hunderte Meter.
In der Höhle leben sehr viele Fledermäuse. Dementsprechend ist der gesamte Boden mit Fledermauskot bedeckt. Dort herrscht ein reges Leben. Überall krabbeln dicke Mistkäfer und Kakerlaken herum. Wir laufen mehrere Kilometer in das Höhleninnere und können immer noch den Ausgang sehen. Die Dimensionen sind schon gewaltig. Der Ausblick auf die riesigen Räume und Felsen ist sehr imposant 📷.
Das dachte sich wohl vor einer Weile auch ein Fotograf von National Geographics. Der Eingang zur Höhle ist ca. 100 Meter hoch. Genau dort ließ er sich mit Seilen und seiner Kamera befestigen. Als abends dann die Fledermäuse die Höhle verlassen haben, hat er sein perfektes Foto geschossen. Was das wohl an Gebühren und Genehmigungen gekostet hat.
Wir schließen den Tag auch mit dem „Bat Exodus“ ab. Kurz vor der Höhle gibt es ein paar Bänke. Von hier kann man die Millionen Fledermäuse sehen, welche jeden Abend die Dear Cave verlassen und auf Nahrungssuche gehen. Jedoch ist dies nicht ganz so spektakulär wie damals in Hpa-An (Myanmar) 🦇.
Kurz nach 19 Uhr sind wir wieder zurück im Hostel. Heute war ein echt langer aber dafür abwechslungsreicher Tag. Später treffen wir uns aber nochmal mit Robin und den beiden Taiwanern auf ein Lemon Chicken und ein kühles Getränk bei uns in der Mulu River Lodge 🍺.
Gemeinsam lassen wir den letzten Abend im Mulu Nationalpark ausklingen. Die letzten sechs Tage waren ein wahrhaftiges Abenteuer. Wir waren auf den spannendsten und abwechslungsreichsten Touren des Parks und haben jeden Moment genossen. Uns hat es richtig gut gefallen. Jeder, der ein wenig das Abenteuer sucht, ist im Mulu Nationalpark jedenfalls bestens aufgehoben.
Am letzten Tag heißt es für uns wieder Rucksäcke packen. Der Flieger wartet bereits und bringt uns zum nächsten Abenteuer. Borneo ist schließlich ein großes Land und es gibt noch eine ganze Menge zu entdecken 🛫.
Unsere Fotos und Video aus dem Mulu Nationalpark
Alle unsere Bilder aus dem Mulu Nationalpark und den Pinnacles findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.
Über Youtube könnt ihr dazu unser passendes Video sehen:
Mulu Nationalpark ∙ Die Clearwater Connection Cave Tour ∙ Teil 1 ∙ Borneo ∙ Weltreise Vlog #105
Mulu Nationalpark ∙ Auf zu den Pinnacles durch den Regenwald ∙ Teil 2 ∙ Borneo ∙ Weltreise Vlog #106
Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse 😊.
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