Die gefährlichste Bootsfahrt unserer Weltreise
Unser nächstes Ziel heißt Malapascua. Die kleine Insel ist nicht weit von Cebu entfernt. Leider gibt es keine guten Flugverbindungen und wir müssten für den Flug erst zurück nach Manila reisen. Deshalb haben wir uns für eine andere Variante entschieden. Die einzelnen Inseln der Philippinen sind gut mit Fähren verbunden und sollten theoretisch regelmäßig fahren 😊.
Unser Plan:
Wir verlassen Donsol am frühen Morgen und nehmen die Fähre nach Masbate. Von dort soll es zwei Stunden mit dem Van auf die andere Seite der Insel gehen. Hier fährt am Mittag ein größeres Boot direkt nach Cebu ab und braucht ca. sechs Stunden. Von dort wollen wir den Bus zum Maya Pier nehmen und mit einem der kleinen Boote nach Malapascua übersetzen 🛥️.
So sah es dann wirklich aus:
Telefonisch haben wir uns in Donsol beim Hafen über den geregelten Fährenbetrieb informiert. Laut Auskunft fahren alle Boote. Nur gibt es aktuell keine Schnellfähre von Donsol nach Masbate. Nun gut. Wir weichen auf ein langsameres Boot aus, welches bereits 4 Uhr früh den Hafen verlassen soll und buchen im Hostel ein TukTuk zum ca. 30 Minuten entfernten Hafen.
Wir stehen bereits 2:30 Uhr auf und stehen pünktlich vor unserer Unterkunft und suchen den Fahrer. Doch leider hat er es sich anders überlegt. Wir hatten ihn gestern extra noch persönlich gesprochen. Doch er taucht nicht auf. Nun ist es mitten in der Nacht gar nicht so einfach einen Ersatz zu bekommen. Doch ein paar Häuser weiter wurde die ganze Nacht ein Fest gefeiert. Hier sind noch Bewohner munter und einer der Gäste bringt uns dankenderweise zum Hafen 🛵.
Wir kommen kurz vor der planmäßigen Abfahrt an, kaufen zwei Tickets und machen es uns auf der Ersatzfähre bequem. Diese braucht nun doppelt so lange wie die eigentliche Schnellfähre.
Jetzt verzögert sich auch noch die Abfahrt. Ein LKW ist beim Auffahren auf die Fähre kaputt gegangen. Sein Motor springt nicht mehr an. Es wird auf die kreativsten Arten versucht, das Fahrzeug auf das Boot zu bekommen. Sie schaffen es! Leider haben sie dazu ganze 90 Minuten gebraucht.
Und die Fähre ist wirklich langsam. Sie schafft ganze 10 Kilometer in der Stunde. Damit erreichen wir erst gegen 10 Uhr Masbate. Nun wird es recht eng. Das nächste Schiff, welches wir benötigen, soll auf der anderen Inselseite bereits in zwei Stunden ablegen.
Doch dieses Problem erledigt sich von selbst. Die Dame am Informationsschalter am Hafen erklärt uns, dass die Fähre defekt ist und seit zwei Wochen nicht mehr fährt. Wie gut, dass uns gestern am Telefon die Küstenhotline von Masbate noch bescheinigt hat, dass alles einwandfrei funktioniert 🛳️.
Sie erklärt uns, dass es nun eine Nachtfähre gibt, welche 19 Uhr ablegt und bis Cebu City fährt. Da wir das ganze Schlamassel noch nicht richtig fassen können, fahren wir erstmal mit einem Van über die Insel zum Hafen, wo es später weiter gehen soll.
Jetzt wird es aber noch besser. Als wir am anderen Hafen ankommen, wird uns erklärt, dass die Fähre bereits komplett ausverkauft ist. Eine ganze Menschentraube steht verzweifelt am Schalter. Da brauchen wir uns erstmal nicht mehr anstellen.
In unserer Lage kommt uns dann eine neue Idee. Wir kommen mit einen Bootsfahrer von einem kleinen Fischerboot ins Gespräch. Er erklärt uns, dass wir ihn und sein Boot mieten können und er uns für 150 Euro in vier Stunden direkt nach Malapascua fährt. Wir müssen nicht nach Cebu, sparen uns eine ewig lange fahrende Fähre und wären sogar einen Tag eher auf der neuen Insel 🏝️.
Doch 150 Euro sind für Backpacker ganz schön viel. Ich erkläre ihn, dass er uns in 30 Minuten erneut fragen soll. Doch da hier recht viele Personen nicht wegkommen, frage ich einfach durch die Menge, wer noch mitkommen will 😊.
Im Van haben wir ein junges Pärchen mit Baby kennengelernt. Sie ist aus der Schweiz und er aus Kolumbien. Beide reisen ohne festen Plan durch die Philippinen. Sie sagen uns als erstes zu. Wenig später finde ich noch vier weitere einheimische Interessenten.
Bereits nach wenigen Minuten habe ich genug Personen zusammen und wir gehen erneut auf den Bootsführer zu. Er hat anscheinend auch noch mehr Leute geholt.
Wir sitzen auf dem kleinen Fischerboot und bemerken, wie der Kapitän immer mehr Gäste zum Boot führt. Auch stapelt er noch Reissäcke und andere schwere Kisten auf dem Boot.
14 Uhr ist alles voll und wir legen ab. Statt 6 Personen sind wir nun vielleicht 10 Erwachsene und zahlreiche Kinder. Wir sitzen alle auf den äußeren Holzkanten des Boots. Es gibt keine Sitze oder Bänke. Dafür müssen wir nun nur noch 12 Euro pro Person zahlen 💶.
Wir verlassen den Hafen und stoppen kurz nochmal bei seinem Wohnhaus. Er lädt noch ein paar Benzinkanister und eine Taschenlampe ein.
Die Gäste sind alle sehr freundlich. Es werden Snacks und Getränke geteilt. Nur der Bootsfahrer nutzt die Situation aus und will möglichst viel Profit mit der einen Fahrt ausschöpfen.
Wir sind nun nach Plan vier Stunden auf dem Meer unterwegs. Dafür würden wir aber trotz der ganzen Probleme unser Ziel sogar einen Tag eher als geplant erreichen. Heute Abend wären wir bereits auf Malapascua.
Erst fahren wir noch eine Weile parallel zur Küste entlang. Das Wetter ist sonnig und es weht kein Wind. Doch nach zwei Stunden geht es auf das offene Meer und die Sonne geht unter. Der Wind wird stärker und auch die Wellen höher. Der Kapitän muss den Motor drosseln und kann nicht mehr über die Wellen fahren. Wir lenken also ein, um nicht frontal über die Wellen zu preschen. Unser Boot hat durch das Gewicht einen ordentlichen Tiefgang. Würde er eine Welle falsch anfahren, wären wir alle nass oder das Boot würde umkippen 🌊. Dies bemerken nach und nach auch die Gäste und die Stimmung ändert sich. Es ist ruhig und einige haben Tränen in den Augen. Wir kommen sehr langsam voran. Es scheint bereits der Mond und die Wellen werden nicht kleiner. Es gibt keine anderen Inseln in der Nähe. Per Offlinekarte kann ich aber unseren Fortschritt verfolgen ⛴️.
Unsere Fahrt fällt ein wenig länger aus. Durch das gedrosselte Tempo und die Umfahrung der Wellen brauchen wir ein paar Stunden länger bis wir wieder Land sehen. Ein paar Stunden später haben wir es geschafft. Wir sind im Malapascua angekommen. Wer hätte das heute früh noch gedacht.
Wir sind froh endlich aus dem Boot zu kommen. Man konnte sich die ganze Fahrt lang nicht bewegen und sah nur auf der Bootskante. Diese Überfahrt wird für immer in unseren Erinnerungen bleiben.
Wir sind etwas nass von den Wellen, aber unser Gepäck ist zum Glück trocken geblieben. Nach der Ankunft suchen wir uns noch schnell ein Hostel. Da wir eigentlich erst einen Tag später anreisen wollten, haben wir auch nichts reserviert. Abends ist schon recht viel ausgebucht. Aber wir finden noch ein Zimmer für 15 Euro mit Frühstück. Jedoch ist die Lage nicht ideal und wir müssen den Rucksack noch einen Kilometer über die Insel tragen. Nach dem Check-In essen wir noch ein Curry und fallen dann erleichtert und müde ins Bett 🌙.
Unser Hai-light: die beeindruckenden Fuchshaie
Nachdem wir ausgeschlafen haben, laufen wir quer über die Insel zu unseren reservierten Hostel. Straßen gibt es auf Malapascua übrigens nicht. Alle Wege bestehen aus heißem Sand.
Unser Ziel ist das Aabana Guesthouse. Der Eigentümer heißt Mike und stammt aus Deutschland. Er ist vor 24 Jahren ausgewandert und hierher gezogen. Er erzählt uns, dass damals alles ruhig war und die Insel keiner kannte. Doch nach und nach kam eine Tauchschule nach der anderen auf die Insel 🏝️.
Der Grund sind die Fuchshaie vor Malapascua. Und auch genau aus diesem Grunde bleiben wir auch ein paar Tage hier. Mike hat für uns ein Zimmer mit Frühstück für nur 10 Euro pro Nacht. Die Unterkunft liegt direkt am Strand und nur wenige Meter von der nächsten Tauchbasis entfernt.
Wir erkunden nach einem zweiten Frühstück die Insel und buchen bei dem Exotic Dive Resort fünf Tauchgänge für die nächsten Tage. Heute ruhen wir uns erstmal aus. Wir genießen die Sonne am Strand und gönnen uns ein Bier. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt bei Mike. Selbst das große ein Liter Bier kostet nur 1,50 Euro 🍺.
Übrigens gab es 2013 einen schweren Taifun auf den Philippinen. Dieser hat die Insel komplett zerstört. Es stand keine einzige Palme mehr auf Malapascua. Alle Tauchcenter und Unterkünfte wurden dem Erdboden gleich gemacht. Heute ist alles wieder aufgebaut. Nun ist es nur ein wenig moderner und nicht mehr so ursprünglich. Heute gibt es über 30 Tauchschulen auf der recht kleinen Insel.
Am nächsten Morgen beginnt unser erster Tauchgang. Ziel sind die Fuchshaie (Englisch: Tresher Sharks). Sie sind 3,5 bis 7 Meter lang und durch die lange Schwanzflosse erkennbar. Sie ist fast genauso lang wie der restliche Körper des Fuchshaies. Sie kreisen um ihre Beute und betäuben sie mit Schlägen durch ihre Schwanzflosse. Aber keine Angst. Für Menschen sind die Tiere ungefährlich.
Normalerweise leben sie in Tiefen von 200-500 Meter im Ozean. Doch bei Malapascua gibt es eine Putzstation für die Haie bei 30 Meter Wassertiefe. Hier kommen die Tiere jeden Morgen aus der Tiefe für einen Augenblick nach oben. Genau dann wollen wir mit ihnen tauchen 🌅.
Dazu klingelt der Wecker extrem zeitig. Wir stehen auf und ziehen nur noch Badehose an und packen die Tauchermaske ein. Bereits 4.45 Uhr in der Früh sitzen wir auf dem Tauchboot. Wir fahren ca. 30 Meter auf das Meer zum Tauchspot Monad Shoal hinaus. Während der Fahrt müssen wir uns bereits fertig machen. Das heißt Equipment prüfen und zusammenbauen sowie den Neoprenanzug anziehen.
Unser Guide heißt Pussoy. Er ist einer von der schnellen Sorte. Kaum stoppt das Boot, springt er schon als erster in das Wasser. Wir machen noch einen schnellen Check und folgen ihm ins kalte Nass. Es hat auch einen Grund, dass er so schnell ist. Der Tauchspot ist sehr beliebt und viele Boote ankern hier. Wir gehören aber noch zu den ersten Tauchern unter Wasser. So ist das Meer ruhiger und die Wahrscheinlichkeit höher die Fuchshaie zu finden 🦈.
Monad Shoal ist eine alte versunkene Insel und der einzige Spot auf der ganzen Welt, wo man mit hoher Wahrscheinlichkeit mit den anmutigen Fuchshaien tauchen kann. Wir waren bisher noch nie so früh tauchen. Kurz nach 5 Uhr lassen wir die Luft aus dem BCD und tauchen zügig ab. Es geht direkt auf 30 Meter Tiefe. Um Luft und Kraft zu sparen, wird schnell abgetaucht.
Am Boden wurden extra Seile gespannt. Über diese Linie darf kein Taucher schwimmen. Nur so kann die später folgende Anzahl an den ganzen Tauchern überhaupt unter Kontrolle gehalten werden. Die Tiere sind scheu und würden sofort verschwinden. So aber haben sie ihren Freiraum. Wir platzieren uns auf dem Boden bei dem Seil und setzen uns hin. Das spart Energie und Luft 🤿.
Aufgrund der Tiefe müssen wir aber hier mehr auf Nullzeit als auf den Sauerstoff achten. Wir dürfen ohne einen Nitrox Tank maximal 30 Minuten auf der Tiefe bleiben.
Doch die Zeit ist ausreichend. Es tauchen mehrere der riesigen Fuchshaie auf. Einige von ihnen drehen direkt vor uns ihre Runden und kommen bis auf wenige Meter an uns heran. Es ist faszinierend die Tiere so nah zu sehen. Sie schwimmen elegant mit ihrer langen Flosse an uns vorbei.
Nach einer halben Stunde geht es wieder in das flache Wasser, bevor wir wenig später den Tauchgang beenden. Es hat sich heute gelohnt so zeitig aufzustehen. An manchen Tagen tauchen keine Fuchshaie auf. Heute hatten wir laut unseres Guides besonders Glück 🦈.
Gegen 7 Uhr sind wir wieder bei Mike in der Unterkunft und genießen einen heißen Kaffee und das leckere Frühstück mit Spiegelei.
Doch ausgeruht wird sich noch nicht. 90 Minuten später sind wir bereits wieder im Tauchcenter und prüfen die Ausrüstung. Kurz darauf geht es mit dem Boot zum North Point. Dieser ist besonders für die Makrofotografie der winzigen Organismen bekannt. Wir entdecken viele für uns unbekannte kleine Lebewesen im Meer. Es ist schon bemerkenswert, was für eine Vielfalt hier unter Wasser lebt. Neben kleinen Krabben sehen wir auch noch mehrere Seepferdchen. Eines davon ist das winzige rote Pygmy Seepferd. Es ist schwer zu entdecken, da es nur einen Zentimeter groß ist. Es hat sich in einen Korallenbaum versteckt.
Der Tauchgang stellt einen richtigen Kontrast dar. Erst haben wir die gigantischen Fuchshaie gesehen und nun die wenige Zentimeter großen Organismen 🐠.
Gegen Mittag sind wir dann wieder zurück auf Malapascua. Wir laufen noch ein wenig über die Insel und genießen die Sonne an den Stränden. Auch starten wir unsere Drohne und filmen ein wenig die Insel von oben. Später gönnen wir uns dann noch jeder eine Aromaölmassage für sechs Euro pro Person. Wir lassen es uns nach den Tauchgängen heute gut gehen und erholen uns 😊.
Höhlentauchen und noch mehr Fuchshaie
Der Wecker klingelt wieder zeitig. 4.15 Uhr verlassen wir die Unterkunft. Heute haben wir uns nochmals für den frühen Tauchgang mit den Fuchshaien angemeldet. Sie waren so faszinierend, dass man gar nicht genug davon bekommen kann. Dafür steht man dann auch gern zu solchen unmenschlichen Zeiten auf.
Gestern waren wir mit unserem Guide allein unterwegs. Diesmal sind noch zwei weitere Taucher mit in der Gruppe. Es geht wieder zügig in Wasser. Wir begegnen schon beim Abtauchen den ersten Fuchshai. Er schwimmt nur wenige Meter direkt an uns vorbei. Er hat sich wohl über die Seilmarkierung am Boden getraut. Das liegt aber auch bestimmt daran, dass wir immer mit die ersten im Wasser sind. Je weniger Touristen auf Haisuche gehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit den Tieren näher zu kommen 🦈.
Und auf diesen Tauchgang haben wir sogar noch mehr Glück als gestern. Fünf weitere Fuchshaie nähern sich uns. Zwei von ihnen kommen dieses Mal sogar richtig nah. Die Haie sind vielleicht nur ein bis zwei Meter von uns entfernt. So nah haben wir sie noch nie gesehen. Der Anblick ist wunderschön. Wir freuen uns, dass die Tiere so neugierig sind und uns einen Besuch abstatten.
Die Sicht in der Tiefe ist heute auch etwas besser. Es ist nämlich gar nicht so einfach in der Morgendämmerung die Tiere zu suchen.
Wir genießen die Zeit unter Wasser und reizen sie maximal aus. Als dann unser Tauchcomputer piept und eine Restzeit von drei Minuten angibt, wird es aber dann doch Zeit wieder aufzusteigen. Es ist schön, dass uns der Guide hier auch die maximale Zeit gewährt und nicht eher den Tauchgang beendet 🤿.
Auch heute bleibt es nicht bei dem einen Tauchgang. Nach dem Frühstück geht es wieder weiter. Heute stehen noch zwei weitere Unterwassererlebnisse auf dem Programm.
Mit dem Boot es ca. eine Stunde lang zu Gato Island. Die Insel ist bekannt für ihre Höhlen und Weißspitzhaie. Für die beiden Tauchgänge haben wir uns sogar extra eine Taschenlampe ausgeliehen. Ohne Licht ist es schwierig sich in den dunklen Höhlen zu orientieren.
Los geht es. Wir springen in das Meer und tauchen ab zur ersten Höhle. Wir sind wieder zu zweit mit unserem Guide unterwegs. Nach und nach wird es immer dunkler und wir leuchten den Weg mit unseren Taschenlampen aus. Normalerweise befinden sich hier unter riesigen Steinen Haie. Doch leider treffen wir keine an 🔦.
Nach den Höhlenausgang geht es entlang der Steilwand von Gato Island. Hier sehen wir Seepferdchen in vielen verschiedenen Farben, bunte Fische und einen großen Anglerfisch. Auf dem Boden krabbelt ein großer Fangschreckenkrebs entlang. Er ist bestimmt einen halben Meter lang. Wenn man nun mit der Taschenlampe direkt neben ihn strahlt, um den Boden auszuleuchten, erkennt man, dass der Krebs eine ganz andere Farbe hat. Statt orange sieht er nun komplett grün aus. Die Meerestiere sind schon faszinierend.
Unser Tauchgang geht weiter. Doch mein Sauerstoff neigt sich dem Ende. Ich habe nur noch 50 BAR. Eigentlich Zeit langsam aufzutauchen. Doch dann entdeckt der Guide noch drei große Weißspitzhaie. Er reicht mir seinen zweiten Oktopus vom Sauerstofftank. Wir teilen uns damit seine Luftreserven. Nun geht es nochmal hinab auf 18 Meter. Dort liegen die Haie unter einem großen Felsen und machen abwechselnd immer den Mund auf und zu. Wir knien uns auf den Sandboden vor deren Versteck und können sie sehr gut beobachten. Es freut uns, dass wir doch noch ein paar Haie gefunden haben 😊.
Dann wird es aber wieder Zeit aufzusteigen. Ich nutze wieder meinen eigenen restlichen Sauerstoff und wir tauchen nach dem Safety Stopp auf.
Nach der Mittagspause auf dem Boot geht es im Anschluss wieder mit einem neuen vollen Tank ins Wasser. Wir drehen noch ein paar Runden um Gato Island. Dabei stoßen wir direkt auf noch mehr Haie. Viele liegen in Höhlen. Doch einer davon kommt richtig nah zu uns herausgeschwommen. Auch entdecken wir wieder viele kleine Lebewesen im Markobereich. Zum Abschluss lassen wir uns von der Strömung treiben und driften an den Steilwänden der Insel vorbei. Dabei taucht noch neben vielen bunten Fischen auch ein kleiner Thunfischschwarm über uns auf. Dann wird es Zeit wieder zum Boot zurück zu kehren und nach Malapascua zu fahren. Die Tauchgänge bei Gato Island sind sehr abwechslungsreich und wir können sie euch sehr empfehlen 🐟.
Zurück auf der Insel schreiben wir noch unsere Logbücher und die Tauschschule schenkt uns fast freiwillig zwei Tauch T-Shirts mit den großen Fuchshaien als Motiv.
Beim Abendessen treffen wir noch zwei andere Langzeitreisende. Wir sitzen zu viert allein in einen der zahlreichen Restaurants auf der Insel. Da wie üblich die Zubereitung der Gerichte auf der Insel recht lang dauert, können wir uns ausführlich über unsere Erfahrungen und Tipps austauschen.
Die weißen Strände von Calangaman Island
Heute können wir ein wenig ausschlafen. Also fast, denn 7:30 Uhr klingelt dieses Mal unser Wecker. Aber auf dem Tagesprogramm steht kein Tauchgang. Wir haben uns entschieden nach dem Frühstück nach Calangaman Island zu fahren. Dies ist eine kleine Insel in mitten des Meeres mit einer langen weißen Sandbank. Auf den Bildern im Internet sieht es dort richtig idyllisch aus.
Mit einem alten Boot und 32 weiteren Gästen geht es zur Insel. Eigentlich sind auch nur 26 Personen auf dem Schiff zugelassen. Aber man erklärt uns, dass früher über 60 Touristen aufgeladen wurde. Da es dann regelmäßig Zwischenfälle gab, wurde die Anzahl an maximalen Gästen fest vorgeschrieben. Nun wird sich auch so gut es geht daran gehalten ⛵.
Zwei Stunden dauert die Fahrt nach Calangaman. Unser Boot wird wieder von einer Gruppe Delfine begleitet, welche abwechselnd aus dem Wasser springt.
Langsam können wir die Insel erkennen. Von weiten sieht sie echt schön aus. Vor allem die lange Sandbank wirkt traumhaft schön. Doch je näher wir der Insel kommen, desto mehr erschrecken wir. Es parken auf der Insel bereits weitere 15 Boote.
Uns wird erklärt, dass heute ein Feiertag auf den Philippinen ist und viele Einheimische das verlängerte Wochenende für Ausflüge nutzen. Was für ein Glück wir doch haben 😊.
Zum Glück sitzt aber ein Großteil der Inselgäste auf Stühlen im mittleren Teil der Insel. Dort bereiten sie ein Picknick vor und wärmen den Grill an ♨️.
Bei blauem Himmel starten wir die Drohne zu einem Rundflug und filmen ein wenig Calangaman Island von oben. Das Wasser ist wirklich klar und man erkennt jede Muschel auf den Meeresboden. Wir springen ins flache Wasser und genießen die Sonne ☀.
Im Anschluss geht es zur Sandbank. Diese führt uns ca. 200 Meter auf das Meer hinaus. Ganz am Ende hat man wunderschöne Möglichkeiten, Fotos von der Insel samt Sandbank zu schießen. Nur muss man heute leider mit ein paar Touristen mehr im Hintergrund rechnen. Auf der Insel lässt es sich eine Weile aushalten. Die Crew bereitet derweil Mittag vor und wir schwimmen noch ein wenig im Meer herum 🏖️.
Am Nachmittag geht es dann wieder zurück. Der Himmel zieht sich plötzlich zu und es donnert. Auch der Regen setzt ein. Ein guter Zeitpunkt, um zurück zu fahren. Es gibt nur ein Problem. Der Motor von unserem Boot springt nicht mehr an. Die Boote für die Tagestouren sind auf Malapascua sehr alt und werden auch selten gewartet. Uns wird erklärt, dass dies wohl häufiger passiert.
Unser Boot muss nun die gesamte Strecke abgeschleppt werden. Ein Seil wird an einem anderen Boot befestigt. Es zieht uns zurück. Durch diese Aktion brauchen wir ewig zurück und sind fast 4 Stunden bei Gewitter auf dem Meer unterwegs. Unser Boot kann auch nicht manövrieren und die großen Wellen knallen gegen das Schiff. Das Holz knackt laut und wir werden regelmäßig von den Wellen geduscht. Durch den Wind wird es echt kalt. Gut, dass wir noch neben der Badehose zufällig die Regenjacken mit dabeihaben. Andere Gäste sind kreativ und setzen ihre Schnorchelbrille während der Fahrt auf. So bekommen sie wenigstens nicht andauernd Wasser in die Augen 🤿.
Irgendwie haben wir kein Glück mit Booten, welche uns nach Malapascua bringen. Aber immerhin kommen wir nach einer gefühlten Ewigkeit am Abend heil an. Die Verantwortlichen parken das Schiff etwas abseits vom Hauptstrand an einen Friedhof und verschwinden schnell. Anscheinend wollen sie irgendwelche Strafen umgehen. Wir müssen nun auch noch durch das flache Wasser zum Friedhof laufen und dann einmal quer über die Insel zurück zu unserer Unterkunft.
Dann wird sich erst einmal richtig schön warm abgeduscht, bevor wir den letzten Abend auf Malapascua ausklingen lassen. Hinter uns liegen ein paar abenteuerliche Tage. Auch wenn die beiden längen Schifffahrten nicht ganz ungefährlich waren, hatten wir eine wunderbare Zeit auf der Insel. Mike und sein Aabana Gästehaus haben uns jeden Tag freundlich willkommen geheißen und die Tauchgänge zu den Fuchshaien waren sicherlich einmalig 📷.
Eine unvergessliche Zeit auf Malapascua neigt sich dem Ende. Doch die nächste Insel wartet bereits auf uns 🌎.
Alle unsere Bilder zu Malapascua und Calangaman Island findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.
Über Youtube könnt ihr dazu unser passendes Video sehen: Weltreise Vlog #92
Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse 😊.
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