Mit dem Boot über dem Inle Lake
Nachdem wir mit unserer Trekking Tour von Kalaw am Inle Lake angekommen sind, geht es direkt noch ein paar Meter zu Fuß weiter zu unseren Hostel. Wir übernachten im Aquarius Inn und werden dort direkt freundlich mit Obst und Tee als Begrüßung willkommen geheißen ☕. Das Hostel hat einen hübschen Garten mit Stühlen und Tischen, aber auch recht einfache Zimmer.
Über unser Hostel buchen wir direkt ein Boot mit Fahrer für den ganzen kommenden Tag über den Inle Lake. Sechs Personen passen auf das Boot 🚣. Auch unsere Trekkinggruppe hat Interesse an einer solchen Tour und schon ist das Boot voll. Der Preis liegt bei nur 18.000 Kyat. Das sind weniger als 2 Euro pro Person für eine Tagestour!
Am nächsten Tag geht es bereits 7.30 Uhr am frühen Morgen los. Wir treffen am Hostel den Bootsfahrer und laufen direkt zum Pier. Wir verlassen per Longtailboot den Touristenort Nyaung Shwe und sind wenige Minuten später mitten auf dem See. Früh ist es noch recht frisch und die Nebelfelder lichten sich langsam. Der Anblick auf dem See ist aber wunderschön. Es ist so ruhig und idyllisch 🌅.
Wir fahren an vielen Fischerbooten vorbei. Die Region ist bekannt für die sogenannten Stelzenfischer, welche mit Korb und Stelzen für die Touristen posieren. Dieses markante Motiv findet man in jeden Myanmar Reiseführer. Daneben gibt es aber noch die zahlreichen Fischerboote, welche mit Netzen auch noch wirklich Fisch fangen und so ihre Brötchen verdienen 😉.
Wir kommen vorbei an den schwimmenden Gärten. Hier werden mitten auf dem Wasser Tomaten angebaut. Diese riesigen Felder erstrecken sich über einen großen Teil des Sees. Vom Boot aus sieht man gar nicht die wirkliche Größe. Doch zum Glück haben wir unsere Drohne mit dabei. Es ist nur nicht so einfach sie von dem kleinen wackligen Boot zu starten. Ich fliege aber dennoch einmal über die Gärten und den See. Aus der Vogelperspektive wirkt der Inle Lake gleich noch viel schöner. In unseren Youtube Video haben wir diese Aufnahmen gleich mit hochgeladen 📹.
Etwas später erreichen wir die andere Seite des riesigen Sees und stoppen für einen ersten Landgang. Hier ist gerade in einen kleinen Dorf Markttag. Es herrscht ein reges Treiben und es wird alles von Fisch bis hin zu Gemüse und Obst verkauft 🍉.
Wir spazieren ein wenig über den Markt bevor es weiter zu einer Zigarrenfabrik geht. Da mich Zigaretten nicht besonders interessieren, nutze ich die Gelegenheit, um mit der Drohne über das Dorf zu fliegen. Bereits vom Boot aus hat man die Bauweise der einzelnen Häuser recht gut gesehen. Alles ist auf hohen Stelzen gebaut. Aus der Luft sieht man sogar, dass ganze goldene Pagoden hier auf dem Wasser errichtet wurden. Die Stelzen für die Häuser, Werkstätten und Wege werden aus langen Bambusstangen hergestellt. Diese gab es übrigens auch auf dem Markt zu kaufen. Dadurch, dass sie ständig mit dem Wasser in Berührung stehen, werden sie schnell marode und müssen ca. alle drei Jahre ausgetauscht werden 🌊.
Es ist ein wenig wie Venedig, nur mit sehr viel mehr Wasser und weniger Gebäuden. Die Menschen hier leben auf dem See und das ganze Handwerk ist daran angepasst.
So wachsen auf der Wasseroberfläche des Inle Lakes sehr viele Lotuspflanzen 🌺. Wir stoppen in einer der zahlreichen Fabriken und sehen dort wie aus den Pflanzen Stoff und Kleidung hergestellt wird. Aber diese ist wirklich teuer. So wird hier beispielsweise den Touristen ein solcher Schal für 400 USD angeboten. Das ist dann doch ein wenig hoch, wenn man die Preise mit den restlichen Dienstleistungen und Waren am und auf dem See vergleicht.
Unsere Bootstour führt uns weiter in die seitlichen Wasserarme des Sees. So geht es quer durch Reisfelder in kleinen Flüssen zu dem Ort In-Dein. Dort stoppen wir für eine kurze Mittagspause und spazieren dann einen Weg mit zahlreichen Treppen hoch auf den zentralen Hügel. Auf der höchsten Erhebung befindet sich der In-Dein Pagodenwald.
Das Gold erstrahlt richtig in der frühen Nachmittagssonne ☀. Das Besondere an dieser Anlage sind seine hunderten goldenen „Mini-Pagoden“. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele hier auf dem Hügel errichtet wurden und Platz haben. Es macht richtig Spaß zwischen den zahlreichen in den blauen Himmel ragenden Pagodenspitzen hindurch zulaufen.
Im Anschluss geht es wieder zurück auf den großen Inle Lake. Dabei stoppen wir bei einem Haus, wo die Langhalsfrauen wohnen. Sie tragen ihr Leben lang schwere große Metallringe um ihren Hals. Die älteren Frauen haben bereits bis zu 25 solcher Ringe zwischen Schultern und Kopf platziert 📷.
Wir haben einen solchen Ring kurz angefasst und das Gewicht ist durch das Metall recht hoch. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie schwer die Frauen hier diesen Schmuck tragen müssen. Die Ringe werden nicht mehr abgenommen. Die Frauen tragen diese Ringe ihr Leben lang um den Hals.
Als wir wieder auf dem See angekommen sind besuchen wir noch das „Jumping Cat“ Kloster. In dieser heiligen Stätte leben neben Mönchen auch noch zahlreiche Katzen auf dem Wasser. Von hier hat man auch einen sehr schönen Blick in die umliegenden schwimmenden Gärten des Inle Sees.
Dann wird es Zeit langsam wieder zurück zu fahren. Wir kreuzen wieder die Wege von zahlreichen Fischerbooten und sind gegen 17 Uhr erst wieder zurück 🐟.
Wir hatten einen großartigen Fahrer und einen klasse Tag. Bei strahlender Sonne und blauen Himmel waren wir nun 10 Stunden auf dem See unterwegs. Uns und auch unseren Begleitern hat die Tour richtig gut gefallen 👍.
Zum Abschluss des Tages gehen wir alle nochmal gemeinsam burmesisch Essen bevor wir uns leider endgültig von unserer Gruppe der letzten Tage verabschieden. Sie verlassen morgen bereits den Inle Lake Richtung Yangon, aber wir bleiben hier noch etwas länger.
Mit dem Fahrrad durch die Dörfer am Inle Lake
Nach dem Frühstück leihen wir uns jeder für einen Euro ein Fahrrad aus. Sie sind zwar recht alt und klapprig, aber fahren noch 🚲.
Wir verlassen recht schnell die Stadt am See und fahren zu einem drei Kilometer entfernten Kloster. Das Bawrithat ist noch eines der wenigen Kloster, welches komplett aus altem Teakholz erbaut wurde. Es sieht richtig urig aus und ist viel schöner als die ganzen neuen Gebäude aus grauem Stein.
Es besitzt neben den zahlreichen goldenen Buddhafiguren und Altären riesige ovale Holzfenster mit buntem Glas.
Die Bauweise erinnert uns sofort an Hobbiton im Auenland, welches wir in Neuseeland besucht hatten. Vielleicht hat sich Peter Jackson hier ja inspirieren lassen 😉.
Direkt neben den alten Teakholzkloster steht eine Pagode, in deren Gängen zahlreiche kleine Buddha Figuren stehen. Sie sind alle in Rottönen gehalten und mit dem Namen des Spenders versehen. Die kleinen Buddhas sind nicht größer als 20 Zentimeter. Dafür befinden sich in den Gängen um die Pagode hier bestimmt über 200 Stück. Darüber sind sogar die Decken der Gänge mit Zeichnungen verziert. Die Pagode sieht wirklich schön aus und hinter jeder Ecke entdeckt man neue Figuren 📷.
Weiter geht dann unsere Fahrradtour entlang des Ufers vom Inle Lake 🚲. Wir kommen immer wieder an kleinen Dörfern vorbei. Die Straße bzw. der Weg ist geprägt von vielen tiefen Schlaglöchern. Ein Stück der Straße geht sogar recht steil nach oben auf einen Hügel. Das ist mit unseren alten Fahrrädern gar nicht so einfach. Eine Gangschaltung haben wir nicht und bei jedem Schlagloch besteht die Gefahr, dass der Reifen platzt oder irgendein anderes Teil am Fahrrad abfällt.
So stoppen wir inmitten einer riesigen Reisplantage in einem kleinen süßen Restaurant. Die Tische sind auf einer Art Aussichtsplattform mit Blick über die Felder gebaut 🥗. Von hier oben sieht man sogar die Rinder durch die feuchten Wege der Reisefelder trampeln. Es gibt einen leckeren Erdbeersaft und ein paar kleine Snacks. Hier lässt es sich richtig gut entspannen. Die Toilette vom Restaurant muss ich auch noch erwähnen. Sie ist genauso liebevoll gestaltet wie das Restaurant. Sie wurde aus Bambus gebaut und zum Schließen und Öffnen der „Tür“ muss man per Seil eine kleine Wegbrücke hin und weg bewegen. So ein idyllisches Restaurant hätten wir in der Region nicht erwartet.
Gut gestärkt schwingen wir uns wieder auf das Fahrrad und meistern die Schlaglöcher und Hügel, die noch vor uns liegen. Einige Kilometer später erreichen wir das Dorf Kaung Daing. Hier werden die verschiedensten Lebensmittel hergestellt. Besonders bekannt ist das Dorf für die Tofu Herstellung aus Sojabohnen 🍽️.
Wir entscheiden uns spontan für eine kleine Food Tour durch das Dorf. Mit Guide und zwei anderen Backpackern geht es für zwei Euro durch den Ort. So erfahren wir viel über die Herstellung von Tofu und dürfen es auch immer wieder kosten.
Neben Tofu werden in Kaung Daing recht viele Reisprodukte hergestellt. Er wird mit Zucker und Sirup oft gekocht oder in heißem Öl frittiert. Auch geröstete Nüsse, Sonnenblumenkerne und Sojabohnen liegen auf unseren Weg mit Kostenproben durch die Stadt. Ein Stopp in einer kleinen Schnapsbrennerei ist auch mit dabei. Diese Probe war aber ganz schön stark. Bei unserem Spaziergang sehen wir sogar, wie einer der Einheimischen mit seinem Schwein an einer Leine Gassi geht. Das sieht recht lustig aus. Aber sonst würde sicherlich das Schweinchen die ganzen Lebensmittel schnell verzehren 🐖.
Die ganzen Lebensmittel werden in den Häusern oder im Hof auf dem Boden hergestellt. Es ist alles offen. Zum Trocknen werden die fertigen Produkte auf Sträuchern oder den Dächern mit großen Bambusmatten platziert. Wenn es voll wird, liegen sie einfach direkt neben der Straße auf dem Boden. Wie immer wird hier nicht so auf die Hygiene geachtet. Aber uns geht es nach den zahlreichen Kostproben noch erstaunlich gut.
Die Tour endet im sogenannten Tofu Palace. Es ist ein Restaurant, wo uns zu Tee noch mehr Tofu zum Essen gereicht wird. Wir sind also recht gut gesättigt.
Das Dorf befindet sich auch direkt am Inle Lake mit seinen schwimmenden Gärten. So starte ich nochmal die Drohne, um die Landschaft aus der Vogelperspektive zu filmen. Ich habe auch gleich vier kleine süße Kinder als Zuschauer bekommen. So zeige ich ihnen noch ein wenig die Drohne 🎞️.
Doch dann müssen wir uns sputen und zurück nach Nyaung Shwe. Jetzt geben wir mit unseren Fahrrädern richtig Gas und nehmen ein paar Abkürzungen. Wir haben auch Glück, das wir diesmal die Hügel nicht hoch, sondern hinab fahren können. Das hat etwas vom Offroad Mountainbiking. Die Bremsen sind auch nicht die besten und die Straßen und Wege bestehen nur aus zusammengedrückter roter Erde und Löchern vom Regen. Asphaltierte Straßen gibt es hier nicht 😉.
Und warum beeilen wir uns so? Ganz einfach: Wir haben uns heute früh nämlich am Abend eine Massage zur Entspannung gebucht und wollen sie nicht verpassen 😋.
Der nächste und letzte Tag hier am See ist unser „Orga-Tag“. Wir müssen noch Wäsche waschen und die weiteren Stationen unserer Weltreise planen. Für den Abend haben wir auch gleich noch einen Nachtbus gebucht, welcher uns dann zu unserem nächsten Reiseziel bringt. Hoffentlich ist die Fahrt nicht so schlimm wie damals von Hpa-an nach Kalaw 😉. Aber davon berichten wir euch das nächste Mal mehr.
Alle unsere Bilder vom Inle Lake in Myanmar findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.
Über Youtube könnt ihr dazu unser passendes Video sehen: Weltreise Vlog #64
Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse auf dem Inle Lake 😊.
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