Wir fahren nach Hpa-an
Unser nächstes Reiseziel heißt Hpa-an. Hier soll es weniger touristisch sein und traumhafte Landschaften, Höhlen und natürlich Pagoden geben. Wir haben soviel Positives über den kleinen Ort im Süden Myanmars gehört, dass wir uns gleich ein Busticket von KinPun dorthin gebucht haben 😊.
9 Uhr soll es an der Bushaltestelle los gehen. Doch es kommt hier kein Bus. Wir warten und warten. Anscheinend war die Nachfrage nicht so hoch. Ein Angestellter vom Busunternehmen zeigt dann auf einen kleinen Jeep. Wir setzen uns auf die Ladefläche samt Gepäck und fahren mit den Einheimischen in die nächst größere Stadt. Hier werden wir wieder an einer Busstation rausgelassen. Und siehe da. 10.30 Uhr kommt hier wirklich ein Bus nach Hpa-an 🚌. Der Bus ist randvoll und zwei Personen müssen von ihren Sitzplätzen für uns aufstehen. Sie bekommen einen kleinen Plastikhocker für den Gang. Das war sicherlich so nicht geplant. Was für ein chaotischer Start unserer Reise. Aber wir sitzen nun endlich im richtigen Bus und kommen einige Stunden später in Hpa-an an.
Hier haben wir ein kleines Motel über Facebook reserviert. Online sind hier die wenigstens Unterkünfte vertreten. Jedoch ist eine Reservierung lohnenswert, da man die Unterkünfte im Ort auch an einer Hand abzählen kann.
Als wir ankommen strahlt die Sonne bei 34 Grad. Wir ruhen uns noch etwas aus, planen die nächsten Tage und mieten einen schicken Roller ☀.
Mit dem Roller durch die wunderschönen Landschaften von Hpa-an
Der Roller kostet nur 4 Euro pro Tag und sieht ganz gut aus. Es ist schon eine Weile her seit meiner letzten Rollerfahrt auf den Cook Inseln. Hier ist jedoch deutlich mehr Verkehr. Aber ich komme ganz gut rein und es macht richtig Spaß mit dem Roller durch die Gegend zu fahren 🛵.
Unser erster Rollerstopp führt uns zur Kyaut Ka Latt Pagode. Dieser Tempel wurde auf einen hohen spitzen Felsstein errichtet und steht auf einer kleinen Insel inmitten eines Sees. So eine Pagode hatten wir bisher noch nicht auf unserer Myanmarreise gesehen. Die Pagode sieht wirklich richtig hübsch aus. Über einen kleinen Holzsteg geht es zu der Pagode. Auf dem Weg dort hin werden wir wieder von vielen Kindern gestoppt, welche uns um ein Selfie und Gruppenbilder bitten 😉.
Da dies hier eine heilige Stätte ist, müssen wir auch wieder die Schuhe ausziehen. So geht es barfuß die heißen Stufen nach oben. Dort werden wir von einem Mönch angesprochen. Auch er möchte noch ein Foto haben 📷. Der Mönch ist aber sehr aufgeschlossen und zeigt mir, wie ich richtig mit dem Holzstab auf eine große Scheibe schlage, damit dies mir Glück bringt.
Mit viel Glück gesegnet geht es wieder bergab zu unserem Roller. Über eine holprige Sandpiste geht es vorbei an grünen Reisfeldern. Dann erreichen wir wenige Fahrminuten später die Saddan Höhle. Unsere Kleidung ist nun auch voll mit rotem Sand. Wir müssen uns erstmal das Gesicht sauber wischen, so staubig war unsere Fahrt hierher 😉. Wenige Meter später stehen wir am Höhleneingang.
Die Umgebung von Hpa-an ist bekannt für seine Höhlensysteme mit zahlreichen goldenen Buddhas. Die Saddan Höhle zählt zu den gewaltigsten Höhlen der Gegend. Sie ist über 800 Meter lang. Neben Fledermäusen befinden sich in der Höhle unzählige Buddha Statuen und goldene Wandmalereien. Da die Menschen in Myanmar auch auf bunte LEDs stehen, sind diese hier auch wieder zu finden. Bunte Lampen leuchten den Weg und eine blinkende Tafel mit dem Namen der Höhle verrät uns, dass wir hier wohl richtig sind. Aber das bunte Geblinke beeinträchtigt nicht der Schönheit der Höhle 😊. Da dies übrigens auch alles heilige Stätten sind, laufen wir auch hier durch die ganze Höhle barfuß. Das wird auf Dauer auch ein wenig kalt an den Füßen, vor allem wenn man durch kalte und nasse Bereiche laufen muss. Es tropft auch überall Wasser von der Decke.
Am Ende der Höhle befindet sich ein kleiner Fluss 🌳. Dort nehmen wir uns für 50 Cent ein Boot und fahren durch die Reisfelder außen um den Berg herum und gelangen so zurück zum Eingangsbereich. Dies ist eine wirklich schöne Tour und eine willkommene Abwechslung nach der kalten Höhle 🚣.
Der Magen knurrt und wir halten an einem kleinen Restaurant an der Straße an. Eine Karte gibt es nicht und so ganz genau wissen wir auch nicht was sie uns bringt. Wir sind auch die einzigen Gäste. Für uns wird sogar alles frisch zubereitet und nebenan auf dem Herd gekocht. Es gibt Hühnchen, Gemüse und natürlich Reis 🍚. Aber es schmeckt wirklich richtig gut und kostet nicht einmal 2 Euro.
Dann geht’s weiter zu weiteren kleineren Höhlen mit sehr vielen Buddha Statuen. Eine davon heißt Kaw Ka Thaung. Von dort führt eine kleine Sandstraße weiter nach hinten. Am rechten Rand steht eine Budda Figur neben der anderen. Die Figuren sind ca. 2 Meter hoch und wir haben nach 50 Figuren aufgehört zu zählen.
Am Ende erwartet und ein kristallklarer Pool zum Baden. Hier plantschen schon die ganzen Einheimischen Jugendlichen und Kinder. Dies ist hier übrigens in der Umgebung von Hpa-an der einzige Pool, wo Frauen und Männer zusammen im Wasser Baden dürfen. Jedoch reicht ein Bikini als Badekleidung bei Frauen nicht aus 👙. Sie müssen hier komplett bekleidet ins Wasser.
Es ist wirklich heiß. Wir haben über 36 Grad. So ziehe ich meine Badehose an und springe rein. Neben uns ist auch gerade noch ein Pärchen aus der Schweiz angekommen. So ist Franzi nicht mehr die einzige Frau im Pool und fühlt sich wesentlich besser. Sie springt mit ihrer kompletten Kleidung ins Wasser. Zu viert plantschen wir noch eine Weile.
Im Wasser richten alle Kinder die Augen auf uns. Sie schwimmen schnell zu uns und eine weitere Fotosession startet 📷. Es werden auch plötzlich immer mehr. Aber irgendwie ist es auch ganz lustig und die Einheimischen freuen sich richtig über unseren Besuch.
Daneben ist noch ein kleines günstiges Restaurant, in dem es frische Säfte gibt. Dort setzen wir uns noch mit den beiden Schweizern im Anschluss rein. Dann bemerken wir, dass es langsam dunkel wird.
Also geht es dann mit dem Roller zurück nach Hpa-an. Zehn Kilometer liegen sicherlich noch vor uns. Und im Dunkeln ist es gar nicht so einfach mit einer Sonnenbrille zu fahren. Meine durchsichtige Rollerbrille habe ich nämlich im Hostelzimmer liegen lassen. Aber ich wusste auch nicht, dass wir so lang unterwegs sind. Dann klopfe ich auch einmal auf das Tacho und bemerke, dass unsere Tanknadel auf „0“ steht. Und irgendwie taucht vor uns keine Tankstelle mehr auf. Doch wir schaffen es noch bis in die Stadt und tanken dort erstmal mit grünen 1l Flaschen unseren Roller voll 🛵.
Am späteren Abend treffen wir uns dann nochmal mit den beiden Schweizern und gehen zusammen auf den Nachtmarkt. Hier gibt es viele leckere Sachen. Die Auswahl reicht von Fleischspießen über gekochten Maiskolben bis hin zu Pancakes und Bambussaft.
Zurück im Hotel geht es dann schnell ins Bett. In unserem Zimmer leben übrigens auch einige Geckos. Sie halten uns die vielen Mücken vom Leib und beobachten uns mit ihren kleinen Augen.
Jedoch wache ich nachts plötzlich auf. Mir ist tatsächlich ein Gecko von der Decke direkt auf das Gesicht gefallen 🦎. Das war ein kleiner Schock. Aber so etwas ist selten und soll hier zumindest Glück bringen. Na, dann kann der nächste Tag ja kommen.
Hpa-an: Höhlenmalereien, Fledermäuse und ein wunderschöner Sonnenuntergang
Nach dem Frühstück schwingen wir uns wieder auf dem Roller und erkunden das Umland. Diesmal geht es über einen großen Fluss in die andere Richtung. Dahinter befinden sich zwei Höhlen.
Beide sind wirklich richtig schön. Die erste heißt Yathaypyan. Hier werden wir gleich von vielen Affen begrüßt. Sie saßen schon auf den Roller von anderen Gästen und haben nach Essen gesucht. Wenig später sitzen sie auch auf unserem Moped. Aber wir haben keinen Beutel mit Snacks am Lenker hängen lassen, wie andere 😉. Dann geht es über einige Stufen hinauf zum Höhleneingang. Hier befinden sich wieder zahlreiche Buddhas in verschiedensten Größen und sogar zwei Stupas. Alles glänzt mit goldenen Farben. Und das Beste: Aus der Höhle hat man einen wunderbaren Ausblick auf die grünen Felder mit weiteren sitzenden und stehenden Buddhafiguren.
Die Höhle ist wirklich lang. Ganz am Ende gibt es noch einen kleinen Weg zu einer Art „Hinterausgang“. Dort geht es weiter zu einer Aussichtplattform, welche sich noch teilweise im Bau befindet. So liegt auf dem Weg auch kein Teppich mehr und der Fußboden wird richtig heiß. Wir haben ja wieder keine Schuhe an und sind in der heiligen Höhle barfuß unterwegs. Und unsere Schuhe stehen am anderen Ende der Höhle 😉.
Jedoch ist die Aussicht wirklich schön und wir setzen uns bei einem schattigen Plätzchen hin. Von hier starte ich das erste Mal wieder unsere Drohne. In Neuseeland, unserem letzten Land, durfte ich leider nicht fliegen. Jetzt kommt sie endlich wieder zum Einsatz. So drehe ich eine kleine Runde über die Berge und die großen Reisfelder 🔭.
Dann geht’s zurück und gleich weiter zur zweiten Höhle. Sie befindet sich in unmittelbarer Nähe. Die Kawgun Höhle ist bekannt für ihre vielen in den Felsen eingravierten Buddhafiguren. Es sind wirklich Tausende. Sie sind alle in dunkelrot gehalten und vielleicht nur ca. 20 Zentimeter groß. Aber die Masse ist unbeschreiblich 📷. Davor dürfen natürlich die großen goldenen Buddhas auch nicht fehlen.
Es sind noch so viele Details und Malereien in der Höhle erhalten. Es ist wirklich beeindruckend schön.
Direkt in der Nähe befindet sich das sogenannte „Thai Village“. Dies ist ein Restaurant und bei Tripadvisor mit Abstand auf Platz 1. Zunächst vermuten wir ein sehr touristisches Restaurant. Doch als wir ankommen, werden diese Zweifel schnell beiseite geräumt. Es ist nicht viel los und die Kellner richtig freundlich. Die Tische und Bänke sind in einer Art Garten mitten im Reisfeld angelegt. Es ist sehr schön und wir gönnen und hier ein leckeres Mittagsmenü 🍽️. Teuer ist es übrigens auch nicht.
Am Nachmittag lassen wir diesmal den Roller am Hostel stehen und fahren mit einem kleinen Boot auf die andere Flussseite 🚣. Hier müssen wir sogar die Schuhe ausziehen, da wir einen Teil auch noch durch das Wasser laufen müssen, um wieder auf das Festland zu kommen. Dort laufen wir durch ein kleines Dorf und klettern den dahinter liegenden Hpa-Pu Hügel hinauf. Bei der Hitze ist diese kleine Tour ganz schön anstrengend. Aber es lohnt sich. Die Aussicht ist richtig schön. So packe ich auch unsere Drohne aus und fliege eine Runde über die Berge und den Fluss. Von hier oben hat man eine wunderschöne Aussicht auf Hpa-an und die umliegende Natur 📹.
Wir haben so geplant, dass wir genau richtig zum Sonnenuntergang ankommen und diesen in Ruhe genießen können ☀. Doch dann müssen wir wieder in schnellem Tempo hinab laufen. Andere Touristen haben uns nämlich informiert, dass in 15 Minuten das letzte Boot nach Hpa-an fährt. Das hatte vorher keiner erwähnt. So geht es mit zügigem Schritt wieder bergab und dann zurück durch das Dorf zum Bootssteg.
Wir schaffen alles und sind kurz vor 18 Uhr am Fluss. Während wir wieder auf die andere Uferseite fahren, sehen wir noch das Wasser in gelb und später lila Tönen erstrahlen. Die Sonne ist nun fast untergegangen und die Farben am Himmel und die Spieglungen im Wasser sehen richtig schön aus 🌅. Wir genießen die kurze Überfahrt und den Anblick auf die Natur, bevor es dann wieder zu Fuß zurück zum Hostel geht.
Am nächsten Tag geht es nach dem Frühstück Franzi plötzlich nicht mehr so gut. Anscheinend hat sie am Vorabend oder heute früh etwas gegessen, was wohl mit Blick auf die Hygiene nicht so gut zubereitet war. Oder die Zutaten waren einfach abgelaufen.
Als wir wieder auf dem Roller unterwegs sind hat Franzi sehr stark mit Übelkeit und anderen Dingen zu kämpfen. Wir sind gerade auf einer großen Wiese mit hunderten von Buddha Statuen. Von hier geht es Weg auf einen Berg hinauf, wo sich ein Kloster befindet. Diese Wanderung beginnen wir aber heute nicht. Franzi geht es leider nach einer Pause noch nicht besser.
So fahre ich sie mit dem Roller zurück ins Hostelzimmer, wo sie sich erstmal wieder ausruhen kann.
Ich fahre am späten Nachmittag aber nochmal allein mit dem Roller über die Brücke zur anderen Seite des Flusses 🛵. Hier liegt die Fledermaus Höhle. Der ganze Bereich ist wieder heilig und muss barfuß betreten werden. Zuerst klettere ich dort steile Stufen und hohe Leitern zu einer Aussichtsplattform hoch. Hier werde ich wieder von goldenen Buddhas und weiteren Touristen begrüßt. Im Internet habe ich aber gelesen, dass sich der Höhleneingang, wo später die Fledermäuse rausfliegen, am unteren Eingangsbereich befindet und dort die Sicht am besten ist. Also klettere ich die ganzen Stufen wieder hinunter. Schön war es hier oben dennoch 😊.
Pünktlich zum Sonnenuntergang ist es dann soweit. Aus der Höhle fliegen Millionen von Fledermäusen heraus. Sie fliegen über den großen Fluss hin zu den Bergen. Kurz neben den Höhleneingang warten auch schon einige Greifvögel auf ihre Beute. Was für ein Naturspektakel.
Es hört auch gar nicht mehr auf. Doch nach einer halben Stunde mache ich mich dann wieder auf den Weg zurück zu Franzi. Ihr geht es leider noch nicht besser. So gehen wir zum Arzt und holen ihr ein paar bunte Tabletten. Diese scheinen zu helfen.
Am nächsten Tag geht es Franzi wieder besser. Leider geht dafür heute einer unserer Laptops nicht mehr an. Vielleicht liegt es an der Wärme oder Luftfeuchtigkeit. Reparieren kann ihn jedenfalls keiner ☹.
Daher ruhen wir uns heute noch ein wenig bei einem kühlen Bier aus und kaufen uns noch zwei Tickets für den Nachtbus 🚍. Vor uns liegt heute Abend eine sehr lange Fahrt. Doch davon berichten wir euch das Nächte Mal. Diese war nämlich ein ganz besonderes Erlebnis.
Unsere Fotos und Video von Hpa-an und deren Umgebung
Alle unsere Bilder zu Hpa-an und deren wunderschöner Umgebung findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.
Über Youtube könnt ihr dazu unser passendes Video sehen: Weltreise Vlog #61
Viel Spaß beim Anschauen unserer Hpa-an Erlebnisse 😊.
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