Die charmante Stadt Hội An
Unsere letzte Etappe bricht an. Wir verlassen mit dem lokalen Bus die Millionen Metropole Da Nang und fahren nach Hội An. Der kleine Küstenort beherbergt gerade mal 75.000 Einwohner und liegt nur 30 Kilometer von Da Nang entfernt 😊.
Hội An gehört zu einem der schönsten Orte des ganzen Landes. Dies liegt vor allem an der gut erhaltenen Altstadt. Sie blieb im Vietnamkrieg unversehrt und gehört seit 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Innenstadt ist geprägt von zahlreichen Wasserkanälen. Vor Ort findet man heute eine bunte Mischung aus verschiedenen Baustilen aus den vergangenen Epochen in der Altstadt. Neben hölzernen Tempeln und kleinen chinesischen Häusern gibt es bunte Gebäude aus der französischen Kolonialzeit sowie die typischen schmalen vietnamesischen Stadthäuser zu sehen.
Das Wahrzeichen der Stadt ist die japanische Brücke samt Pagode 🏯.
Wir übernachten im Pham Gia Boutique Homestay. Die Unterkunft ist richtig hübsch. Wir bekommen ein großes modernes Zimmer mit bequemem Bett und Balkon. Auch haben wir seit langem sogar wieder einen Pool mit dabei. Das Personal ist sehr freundlich und das Frühstück richtig gut. Wir haben uns hier gleich für eine Weile eingebucht und zahlen ca. 25 Euro pro Nacht samt Frühstück 👍.
Die Stadt der Schneider
Nach dem Check-In geht es direkt in die Altstadt, welche ca. 10 Minuten zu Fuß von unserer Unterkunft entfernt liegt. Heute steht aber erstmal eine Shopping Tour auf dem Programm.
Hội An ist bekannt für seine Schneiderein. Über 600 Anbieter werden bereits auf TripAdvisor gelistet. Hier kann man sich jegliche Kleidung nach Wunsch maßschneidern lassen. Auch wir wollen uns für die Zukunft ein wenig eindecken. So besuchen wir drei verschiedene Schneider und lassen uns ein wenig beraten. Am Ende entscheiden wir uns für die Schneiderei von Mr. Xe. Er war am freundlichsten und geht auf unsere Wünsche ein.
Wir geben gleich eine Menge in Auftrag. Für mich gibt es einen neuen Anzug mit zwei Hemden. Franzi entscheidet sich ebenfalls für einen Anzug und ergänzt die Bestellung noch um ein Kleid sowie einen weißen Jumpsuit 👗.
Nach einer Verhandlung landen wir für die komplette Bestellung bei 275 Euro. Für die Einzelpreise bekommt man die Kleidung in Deutschland nicht einmal Kleidung im Ladengeschäft 😉.
Bei der Bestellung wählt man zuerst den Stoff und die Farbe bzw. auch das Muster aus. Im Anschluss geht es an das Design. Bei Anzügen werden einem gleich verschiedene Möglichkeiten vorgestellt. In einem riesigen Buch kann man den passenden Schnitt auswählen. Franzi hat aber bei ihrem Kleid und Jumpsuit ganz eigene Vorstellungen. So wird auf ein Stück weißes Papier alles genau skizziert und abgestimmt. Im Anschluss wird Maß genommen. Franzi kann dies gleich in der Filiale erledigen. Mein Schneider ist leider gerade in der Werkstatt. Aber auch das ist kein Problem. Die Verkäuferin fährt mit mir 10 Minuten durch die Innenstadt hin. Fahrzeuge sind hier jedoch verboten. Wir nehmen dazu gemeinsam ein klappriges altes Fahrrad. Ich muss treten, während die Verkäuferin sich auf den Gepäckträger setzt. Ich manövriere uns über das Kopfsteinpflaster quer an den ganzen Touristen vorbei und kann dann auch letztendlich mich messen lassen 🕴️.
Nachdem wir erfolgreich uns mit neuer Kleidung eingedeckt haben, wird es Zeit Hoi An zu erkunden.
Die historische Altstadt
Für uns geht es kreuz und quer durch die engen Gassen der Altstadt. Überall entdecken wir die bunten Gebäude, welche in den Stilen der verschiedenen Epochen gestaltet sind. Alle Fassaden sind gepflegt und der Ort versprüht seinen eigenen Charme. Die Eingangsbereiche der Häuser sind liebevoll dekoriert und die kleinen Cafés laden zum Verweilen ein. Wir schlendern über den Markt und ruhen uns bei einem Eiscafé in einer kleinen Gasse aus.
Wir sind bereits durch viele vietnamesische Städte gereist und können den Meinungen nur zustimmen, welche Hoi An als die schönste Stadt des Landes bezeichnen. Trotz der vielen Touristen kommt keine Hektik auf. Die Stadt strahlt eine besondere Ruhe aus. Das liegt sicherlich auch daran, dass im inneren Stadtkern keine Mopeds und Autos erlaubt sind 📷.
Quer durch die Altstadt fließt der Thu Bon Fluss. An beiden Seiten sind wunderschöne Promenaden mit vielen Restaurants angelegt. Langsam wird es auch dunkel und die Stadt fängt an zu leuchten.
Hoi An ist bekannt für seine bunten Laternen. Sie sind quer über die Gassen gespannt. Jedes Restaurant hat Lichterketten angehangen. Selbst ganze Wände werden mit großen Laternen dekoriert. Zusätzlich fahren auf dem Fluss noch kleine Boote, welche schwimmende Kerzen auf den Fluss setzen 🚣.
Am Abend wirkt die Stadt noch viel romantischer. So viele Lichter haben wir selten gesehen. Und dabei ist in Hoi An erst am morgigen Abend das Lichterfest. Wir sind gespannt, was uns da alles erwartet.
Für heute reicht es aber. Wir setzen uns in eines der schönen Restaurants am Fluss. Dort wird sogar oft mit einer Happy Hour geworben, sodass unser Bier nur 20 Cent kostet. Nach einem leckeren Essen spazieren wir quer durch die beleuchtete Altstadt zurück zum Hotel. Wir sind noch einige Tage in Hoi An und haben noch viel Zeit für Erkundungstouren 🌙.
Der neue Tag beginnt mit einem abwechslungsreichen Frühstück. In anderen Ländern gab es für den Zimmerpreis nur Toastbrot mit Marmelade. Hier aber gibt es eine Eierstation, bei der Omeletts frisch zubereitet werden. Zusätzlich kann man Pancakes bestellen. Auch Cornflakes, Baguettes, frisches Obst und Windbeutel sind im Angebot. Wir können uns richtig satt essen.
Nachdem nichts mehr in unseren Magen passt, starten wir das kulturelle Programm in Hoi An. Für die Altstadt kann man sich ein Touristenticket für verschiedenen historischen Sehenswürdigkeiten für 120.000 Dong (5 Euro) kaufen. Mit dem Ticket kann man fünf verschiedene Bauwerke besichtigen. Mit darunter fallen drei große chinesische Versammlungshallen, eine Vielzahl von alten traditionellen Wohnhäusern, die bekannte japanische Brücke sowie der Tempel von Quan Công. Aber auch Museen sowie ein Konzert mit traditioneller Musik oder ein Kunsthandwerk Workshop stehen zur Auswahl.
Während es am Nachmittag und abends in den Gassen voller wird, wirkt die Altstadt am Morgenwie jedoch ausgestorben. Eine ideale Zeit für das Kulturprogramm 🏯.
Wir lassen uns ein wenig treiben und spazieren über die alte Brücke am Fluss entlang. Dabei besuchen wir zwei der großen Versammlungshallen. Diese sind sehr schön eingerichtet. Man muss sich das Ganze auch etwas größer vorstellen. Durch ein buntes verziertes Tor gelangt man dabei in einen Innenhof, wo sich mehrere Gebäude befinden. Darunter sind kleine schicke goldene Tempel und Pagoden. Es stehen viele verzierte Staturen im Inneren und riesige Drachenfiguren schauen uns an.
Alle diese Orte liegen versteckt im Zentrum der Altstadt. Von außen würde man nie erahnen, was hinter den großen Türen auf einen wartet.
Das Ticket für die bekannte japanische Brücke muss man nicht extra einlösen. Dabei erhält man nur Zugang zu einem kleinen Raum. Über die Brücke selbst dürfen wir auch ohne Eintrittskarte spazieren.
Auf der anderen Flussseite verbirgt sich direkt nach der Altstadt auch eine ruhige Oase mit hübschen Cafés zwischen den alten Wohngebäuden und Gärten 🌴.
Mit unseren Eintrittstickets besuchen wir auch noch zwei ursprüngliche Häuser.
Sie sind über 100 Jahre alt und noch genau so eingerichtet wie damals. In einer der Häuser erklärt uns sogar eine junge Frau sehr ausführlich die ganze Geschichte.
Nach so viel Kultur wird es im Anschluss erstmal Zeit für eine Verschnaufpause. Wir suchen uns ein kleines süßes Lokal in den engen Gassen für einen Mittagssnack und erholen und später am Pool in unserem Hotel.
Das Full Moon Festival in Hoi An
Am späten Nachmittag sind wir aber zurück in der Altstadt. Kurz schauen wir noch bei unseren Schneider vorbei und machen eine erste Anprobe. Es werden noch ein paar Änderungen abgesteckt und Ärmel und Hosenlängen gemessen.
Etwas später sind wir wieder am Wasser. Nun setzt die Dunkelheit ein und die Stadt beginnt zu leuchten. Heute ist jedoch ein besonderer Abend. In Hoi An findet das Full Moon Festival statt 🏮.
Direkt bei der Brücke des Lichtes befindet sich der Nachtmarkt. Es reihen sich zahlreiche Stände mit leckeren Snacks aneinander. Hier findet jeder etwas zum Essen. So auch wir. Wir probieren uns durch ein paar Stände durch.
Alles schmeckt lecker. Neben den Essenständen gibt es hier auch viele Geschäfte, welche die bunten Laternen verkaufen. Oft sieht man im Internet immer Fotos von den vielen leuchtenden Lampions. Diese sind mit großer Wahrscheinlichkeit vor einem solchen Geschäft entstanden. Recht viele Touristen versuchen so ein Foto zu erhaschen. Doch den Verkäufern gefällt dies nicht so gut. Sie wollen schließlich etwas verkaufen. Doch es gibt auch ein paar geschäftstüchtige Händler. So geben wir einem Besitzer einen Euro und dürfen für ein paar Minuten genug Fotos ohne andere Touristen vor den bunten Lichtern knipsen. Jetzt haben wir auch unser Erinnerungsfoto an Hoi An 📷.
Am Fluss ist auch heute richtig viel los. Es herrscht reger Bootsbetrieb. Die Gäste der kleinen Paddelboote setzen überall schwimmende Kerzen in das Wasser. Dabei kann man sich etwas wünschen und dies soll in Zukunft auch in Erfüllung gehen. Der ganze Fluss leuchtet im Licht der vielen Kerzen. Leider sind heute durch das Fest aber die ganzen Laternen an den Restaurants und am Fluss ausgeschaltet. Das ist für mich etwas überraschend. Uns hat die Beleuchtung ehrlich gesagt außerhalb des Lichterfestes besser gefallen.
Zum Lichterfest darf aber auch eine Parade nicht fehlen. Diese ist wieder bunt beleuchtet. Es fahren große geschmückte Wagen durch die Stadt.
Darauf sind Drachen montiert. Diese werden von hunderten Menschen mit Lichtern begleitet. Der Lampionumzug geht quer durch die ganze Altstadt 🕯️.
Wir genießen das rege Treiben und die Atmosphäre bei einem kühlen Bier am Rand des Flusses und lassen gemütlich den Abend ausklingen.
Mit dem Fahrrad durch die Reisfelder zum Strand
Am nächsten Tag haben wir uns für eine Fahrradtour entschieden. Immerhin gibt es auch im Umland eine ganze Menge zu entdecken. Wir starten gleich nach dem Frühstück bei kühlen 37 Grad ☀.
Bereits nach den ersten Kilometern kommen wir so ganz schön ins Schwitzen. Wir verlassen die Stadt und fahren fernab der Straße über ein paar Wege quer durch die Reisfelder. Hier stoppen wir im Dorf Tra Que. In Der Umgebung befinden sich viele Gärten und Beete, in denen Pflanzen und Gemüse angebaut werden. Auch Kochkurse kann man hier besuchen. Doch davon haben wir erstmal genug gehabt. Wir schauen uns ein wenig um und fahren weiter zum offenen Meer. Dort liegt ein langer weißer Sandstrand. Wir überspringen den Hauptstrand und radeln noch zwei Kilometer weiter. Hier ist es ruhiger und nicht so touristisch. Auch hier befinden sich aber noch genug Strandbars und Restaurants.
Wir suchen uns eine schicke Bar aus. Dort dürfen wir sogar kostenlos parken und bekommen zusätzlich noch ein Schirm und zwei Liegen ohne eine weitere Gebühr dazu.
Hier erholen wir uns von den letzten Tagen. Es gibt leckere Getränke und Essen. Auch das Wasser ist angenehm warm. So lässt es sich eine ganze Weile aushalten. Es ist schön auch mal wieder nichts zu tun 🏖️.
Doch dieser Zustand hält bei uns meistens nie länger als einen halben Tag an. Dann kommt doch wieder der Unternehmungsdrang in uns hoch.
Für uns geht es am Nachmittag wieder mit dem Rad zurück nach Hoi An. Doch bei den Temperaturen kommt man gleich wieder ins Schwitzen. Zum Glück haben wir noch den Pool zur Erfrischung im Hotel 🏊.
Den Abend verbringen wir wieder am Fluss in der Altstadt. Diesmal mieten wir uns auch ein kleines rundes Boot für 30 Minuten und lassen uns den Fluss entlangrudern. Wir setzen eine Kerze ins Wasser setzen und wünschen uns etwas. Lassen wir uns überraschen, ob es in Erfüllung geht 🏮.
Das Ende naht
Irgendwann muss auch dieser Tag kommen. Es ist der letzte Tag. Wir packen unsere Koffer und gehen ein letztes Mal in die Altstadt. Dort holen wir noch unsere bestellte Kleidung ab. Sie passt nach mehreren Anproben endlich. Jetzt sind wir neu eingekleidet 👗.
Nach einem letzten vietnamesischen Essen geht es zurück nach Da Nang direkt zum Flughafen. Zum Glück ist es aber nicht der letzte Tag der Weltreise. Wir verlassen Vietnam, denn würden wir weiter in den Süden reisen, müssten wir die Sonne gegen regnerische Wolken tauschen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, direkt von hier ins nächste Reiseland zu fliegen 🛫.
Eines haben wir nur nicht bedacht. Wir sind jetzt stolze Besitzer von einer riesigen Stofftüte mit der gekauften Kleidung. Diese müssen wir erstmal neben den Backpacks noch eine ganze Weile mit uns transportieren, bevor wir die Kleidungsstücke nach Deutschland bringen können. So geht es für unsere maßgeschneiderten Anzüge demnächst in den tiefen dichten Dschungel, fernab von großen Städten 😉.
Vietnam war für eine große Überraschung auf der Weltreise. Wir hatten so wunderschöne Landschaften und Naturerlebnisse nicht erwartet. Auch zählt das Land zu einem unserer günstigsten Reiseziele mit einem richtig guten Preis-/ Leistungsverhältnis 👍.
Nur leider haben sich die Aussagen von anderen Backpackern und Blogartikeln über die Mentalität der Einheimischen bewahrheitet. In keinem anderen Land sind wir so vielen unfreundlichen und ignoranten Menschen begegnet. Das ist ein wenig schade.
Natürlich haben wir herzliche und liebevolle Menschen getroffen, doch diese waren eher die Ausnahme. In touristischen Hochburgen und Großstädten wurde wird man als Tourist eher als wandelndes Portemonnaie betrachtet, als dass die Leute neugierig sind und sich wirklich Lust haben auszutauschen.
Wir hoffen, dass sich dies in den nächsten Jahren ändert. Denn dies ist wirklich der einzige negative Eindruck über das Land. Der Nahverkehr und besonders die Zugverbindungen sind sehr gut ausgebaut. Auch das Essen ist vielseitig und richtig lecker 🍜.
Wir hatten eine wirklich schöne Zeit in Vietnam und werden das Land der Drachen und Pagoden bestimmt noch lange in Erinnerung behalten.
Alle unsere Bilder von dem Wolkenpass und Da Nang findet ihr in voller Auflösung auf Google Photos.
Über Youtube könnt ihr dazu unser passendes Video sehen: Weltreise Vlog #102
Viel Spaß beim Anschauen unserer Erlebnisse 😊.
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2 Gedanken zu „Hoi An ∙ Bunte Laternen, Drachen und eine ganze Menge Schneider ∙ Vietnam“
Hallo Ihr Lieben,
habe über Instagram zu Euch gefunden. Das sieht alles wirklich sehr stimmungsvoll aus. In Hoi An war ich noch nie, kenne es bisher nur aus Szenen im Fernsehen oder dem Internet. Es steht aber auf meiner großen Reiseliste ganz oben. Das ist doch mal ein netter Ort, an den man gerne mehrere Tage bleiben möche.
Der Bericht und die traumhaften Bilder machen richtig Lust dazu. Habt Ihr denn auch eine Laterne gekauft?
Liebe Grüße
Renate
Hallo Renate,
das freut uns, dass dir unser Bericht und die bunten Bilder gefallen. Hoi An fanden wir sehr schön. Dort lässt es sich ein paar Tag aushalten und man kann gut entspannen und das Flair genießen. Eine Laterne haben wir aber nicht mitgenommen. Das passte dann doch nicht in unsere Rucksäcke. Dafür waren wir aber bei einen der Schneider 😉
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