NeuseelandReiseberichte

Piha und Coromandel ∙ Grüne Küsten und abwechslungsreiche Strände ∙ Neuseeland

Wir haben wieder einen Camper

Nach unserer Stadtbesichtigung sind wir wieder am Flughafen von Auckland angekommen 🛫. Doch anstatt in einen Flieger zu steigen holt uns hier ein Van ab und bringt uns zur Jucy Campervan Vermietung, welche direkt am Flughafen liegt. Als wir an der Station ankommen, sind wir von der Größe überrascht. In Australien waren die Verleihstationen immer kleine Büros mit fünf bis zehn Fahrzeugen. Hier scheint wohl die Hauptstation von Jucy zu sein. Auf dem Gelände stehen fast 100 Fahrzeuge. Jucy hat sogar direkt darauf ein eigenes Hostel gebaut. Dementsprechend herrscht dort etwas mehr Andrang. Aber nach einer Stunde haben wir den Papierkram erledigt und unseren neuen Camper für die nächste Zeit entgegengenommen 🚐. Dann geht’s noch schnell zum Supermarkt einkaufen und der organisatorische Abschnitt ist für heute erledigt.

Unser neuer Roadtrip kann also beginnen!

Der Küstenort Piha

Eine Stunde fahren wir über eine sehr enge und hügelige Straße bergauf und ab in den kleinen Ort Piha mit seinen 800 Einwohnern. Wir haben heute wieder strahlend blauen Himmel. Da der Ort auch sehr beliebt bei Tagesausflügen von Auckland ist, sind die Parkplätze dementsprechend voll.

Als wir endlich einen freien Platz gefunden haben, befinden wir uns gleich in einer anderen Welt wieder. Wir sind nur 40 Kilometer von der größten Stadt Neuseelands entfernt und befinden uns in einen subtropischen Regenwald 🌴. Hier startet unsere erste Wanderung direkt in den Dschungel. Wir kommen vorbei an zerklüfteten Klippen und rings um uns stehen die riesigen Kauribäume und Farne 🌳. Eine wunderbare Wanderung. Nach einer Stunde erreichen wir dann unser Ziel: den KiteKite Wasserfall. Auf über drei Ebenen verteilt fällt das Wasser 40 Meter in die Tiefe. Die letzten Meter bis zum Wasserfall sind auch etwas abenteuerlicher. Hier muss man über kleine Steine hüpfen, ohne gleich in den klaren, aber sehr frischen natürlichen Pool zu fallen.

Es ist ganz schön viel los hier. Wir dachten in Neuseeland leben nicht so viele Menschen 😉. Das sind wir nach der Ruhe von Australien gar nicht mehr gewöhnt. Wir packen hier dennoch unsere Decke aus und genießen den Ausblick auf den Wasserfall. Dann traut sich Franzi sogar mit den Füßen ins Wasser und posiert auf einem Felsen direkt vor dem Kitekite Fall. Was für ein Anblick. Mir ist das Wasser aber zu frisch und ich bleibe draußen. Da mache ich doch lieber die Fotos 📷.

Dann geht es wieder durch den Regenwald zurück in den Küstenort Piha. Viel gibt es hier nicht. Neben den Parkplatz entdecken wir nur noch einen kleinen Supermarkt, eine Bibliothek und ein paar Cafés sowie einen Campingplatz.

Aber das Hauptziel der ganzen Touristen ist der Piha Beach 👙. Unseres natürlich auch. Also spazieren wir durch den Ort zum Strand. Dieser ist wirklich riesig. Es ist auch gerade Ebbe. So wirkt er gleich noch viel größer. In der Mitte befindet sich ein riesiger Fels, welcher hier als Lion Rock bezeichnet wird, auch wenn ich dort keinen Kopf eines Löwen entdecke 😉. Der Sandstrand ist komplett schwarz und das Wasser kristallklar. Umgeben wird er von smaragdgrünen Klippen und Regenwald. Anscheinend ist der Strand auch bei Surfern beliebt. Viele nutzen den recht starken Wind und gleiten auf dem Wasser mit ihren Brettern hin und her 🌊.

Hier lässt es sich aushalten. Doch bei einer kleinen Pause am Strand habe ich auf meiner Offline Karte ein paar schöne Aussichtspunkte gleich um die Ecke entdeckt.  Also geht’s am späten Nachmittag nochmal los zu einer kleinen Wanderung 🚶‍♂️. Die Entfernung zum Aussichtspunkt ist laut meiner Karte gar nicht so weit entfernt. Aber eine Aussicht kann man ja schlecht vom Meeresspiegel beobachten. So führt uns gleich zu Beginn ein Weg steil nach oben auf die Klippen. Doch die Anstrengung hat sich gelohnt. Wir haben eine wirklich fantastische Aussicht auf die Küste und den Piha Beach 🔭. Es ist wirklich schön hier. Für unsere kleine Wanderung habe ich auch noch für jeden von uns ein kühles Bier eingepackt. Diese trinken wir genüsslich, während wir die Aussicht genießen 🍺. Ein gelungener Start unseres neuen Roadtrips.

Ach übrigens: Vielleicht sagt euch ja der Name Piha Beach bereits etwas. Es gibt nämlich die TV Serie Piha Rescue. In 12 Staffeln wird hier von den Rettungsschwimmern am Surf Beach berichtet 😊.

Der Piha Beach gehört zu einen der rauesten Strände von Neuseeland und die Strömung ist sehr stark. Man sollte hier also sehr vorsichtig beim Baden sein 🏖️. Daher hat sich wohl auch die Serie diesen Strand ausgesucht und die Region berühmt gemacht.

Wir klettern dann wieder langsam die Klippe herunter und spazieren zurück zum Auto. Heute haben wir nämlich noch etwas vor.

Te Tara-o-te-ika-o-Māui: Die Coromandel Halbinsel

Auf den Cook Inseln hatten wir Leah aus Neuseeland kennengelernt. Sie wohnt zwar auf der Südinsel, hat uns aber eine Nachricht geschickt, dass wir in einem Strandhaus bei Ihren Eltern auf der Coromandel Halbinsel übernachten können. So nehmen wir die Einladung an und fahren heute noch ganze vier Stunden mit unserem Camper dort hin. Das Grundstück liegt am hinteren Eck der Insel in der Nähe von Waikawau und ist so ganze 230 Kilometer entfernt 🚐.

Nach zwei Stunden verlassen wir aber schon die Autobahn und fahren entlang der Küste über die Halbinsel. Gerade geht auch die Sonne unter und wir haben einen fantastischen Ausblick auf die Küste und das Meer. Der Himmel wird richtig rot. Was für ein schöner Sonnenuntergang 🌅.

Doch dann wird es recht schnell dunkel und die Straße enger. Es geht es in Serpentinen bergauf und ab durch das Hochland. Dies ist ganz schön anstrengend nach so einen langen Tag.

Gegen 22 Uhr erreichen wir dann die Koordinaten, wo das Strandhaus liegen soll 🌙. Es ist im Dunklen gar nicht so einfach zu erkennen. Erst nachdem wir bei einem Nachbarhaus geklingelt haben, welches die gleiche Hausnummer besitzt, bekommen wir den entscheidenden Hinweis für den richtigen Weg 😉.

Zur Verwunderung ist alles dunkel. Nur ein Jeep steht auf dem Grundstück und ein Hund sitzt davor 🐶. Wir rufen lieber mal Leahs Eltern an, bevor wir auf das Grundstück fahren. Diese wussten nichts von unserem Besuch. Leah hatte uns erst für einen Tag später angemeldet. Da gab es wohl eine kleine Fehlkommunikation. So sind das auch nicht die Eltern auf dem Grundstück, sondern eine ihrer Cousinen, welche von uns gar nichts weiß.

Wir schlafen daher lieber im Auto und stellen uns ihr am Morgen vor, wenn sie munter ist. Sonst denkt sie noch wir sind Einbrecher 😋.

Am nächsten Morgen wachen wir auf und sind plötzlich allein auf dem Grundstück. Anscheinend ist sie schon wieder weg. Ich hoffe wir haben sie nicht verschreckt 😉.

Wir frühstücken in Ruhe und machen uns auf, die Insel zu erkunden.

Der Hot Water Beach und die Cathedral Cove

In dem Ort Whitianga machen wir einen kleinen Stopp und kaufen uns noch einen Campingtisch. Dieser kostet nur 12 Euro und macht uns das Leben im Van gleich viel einfacher. So können wir nun bequem auch wieder überall außerhalb unseres Campers picknicken 😊.

Im nahe gelegenen Besucherzentrum erkundigen wir uns noch nach den Gezeiten. Diese sind wichtig für den Besuch der einzelnen Strände. Besonders für den Besuch des Hot Water Beaches ist die Zeit der Ebbe relevant. Was das genau für ein besonderer Strand ist, erklären wir gleich 🏖️.

Zuvor werden wir noch von zwei jungen Backpacker Mädels angesprochen. Sie fragen, ob wir sie mit zum Strand nehmen können. Kein Problem. Wir klappen schnell noch unser Bett zusammen und schon haben wir wieder zwei Sitzplätze frei im Camper.

45 Minuten später parken wir dann schon vor dem besagten Strand.  Doch was macht ihn so besonders? Ca. zwei Kilometer unter der Erdoberfläche befinden sich 170 Grad heiße Gesteinsschichten, welche Reste von vulkanischen Aktivitäten sind.  Der Strand dampft richtig 🌋.

Am Strand selbst ist die beliebte Aktivität: Löcher schaufeln. So leihen wir uns auch von anderen Strandbesuchern eine Schaufel aus und graben uns ein großes Badeloch. Hier tritt bereits nach wenigen Zentimetern das heiße Thermalwasser aus. So haben wir nun einen eigenen heißen Pool direkt auf dem Strand. Dies ist mal etwas anderes 😊. Aber nach einer Weile wird es wirklich richtig heiß. Vor allem wenn das Loch etwas tiefer ist. An gewissen Stellen in unserem Tümpel ist es sogar zu heiß geworden. Wir haben über 40 Grad in unseren Badeloch und es dampft kräftig.

Es wird Zeit unseren Pool zu verlassen und im Meer direkt davor eine erfrische Abkühlung zu genießen. Und die Meerestemperatur ist wirklich eine Abwechslung dagegen mit ihren 16-18 Grad.

Nun geht es wieder zurück zum Camper. Wir wollen noch einen weiteren Strand auf der Halbinsel besuchen. Die beiden Mädels nehmen wir auch wieder mit. Es geht zur Cathedral Cove. Wir haben Glück. Direkt an einer Klippe, wo sich der kleine Parkplatz als Startpunkt befindet, wird eine Parklücke frei, welche wir nutzen. Der nächst gelegene Parkplatz wäre zwei Kilometer talabwärts gewesen. Während unsere beiden Gäste schon mal los wandern, packen wir unseren neu erworbenen Campingtisch aus und machen uns ein frisches Mittagsgericht und essen es direkt auf dem Spazierweg der Klippe mit Blick auf die gesamte Küste 🍽️.

Dann geht es zu Fuß ca. 45 Minuten durch eine wunderschöne Landschaft die Küste auf der Klippe entlang. Alles ist richtig grün und überall blühen Wildblumen. Dazwischen stehen immer ein paar Palmen und viele kleine Gräser wehen im Wind 🌴. Dann geht es den letzten Abschnitt steil bergab zum Strand. Hier befindet sich die Cathedral Cove. Sie zählt zu einen der malerischsten Flecken der Coromandel Halbinsel. Der Strand wird geteilt durch eine riesige Höhle, welche je nach Gezeiten auch teilweise mit Wasser gefüllt ist. Der ganze Strandabschnitt lädt zum Baden im Meer ein 👙. Die Landschaft ist wirklich schön. So springen wir nach der Wanderung nochmals ins frische Meer und ruhen uns dann auf dem weichen Sandstrand mit unseren beiden spontanen Gästen aus 🏖️.

 

Am Nachmittag geht es dann wieder zurück. Wir setzen die beiden Gäste in Whitianga ab. Sie bedanken sich und wollen uns unbedingt auch ein paar Euro als Geschenk geben, die wir aber ablehnen. Es war ein wirklich schöner und vor allem sonniger Tag ☀. Nun geht es zurück zur Gartenlaube auf dem Grundstück von Leahs Eltern. Als wir ankommen sind sie bereits da. Sie haben auch noch Freunde dabei. So verbringen wir gemeinsam den Abend, grillen uns ein leckeres Steak und spielen eine Runde Billard. Dann geht es nach einer frischen Dusche wieder in den Camper schlafen, bevor unser Roadtrip am nächsten Tag uns weiter über die Nordinsel führt 👍.

Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.

Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.

Viel Spaß beim Anschauen 😊.