Akaba ∙ Tauchen am South Beach im roten Meer ∙ Jordanien

Zu Fuß über die Grenze

Es wird Zeit Eilat wieder zu verlassen. Wir nehmen uns ein Taxi und fahren direkt zur Grenze zwischen Israel und Jordanien. Heute ist Samstag. Wie überall in Israel gelten auch hier spezielle Öffnungszeiten. So hat die Grenze nur von 8-14 Uhr auf. Dies sollte man unbedingt bei der Reiseplanung beachten 🕑.

Eine Grenzüberschreitung läuft hier etwas umständlicher und langwieriger ab als in so manch anderen Ländern. Zuerst müssen wir die israelische Ausreise bescheinigen lassen und dafür 25 Euro pro Person zahlen. Danach stehen wir vor einer geschlossenen jordanischen Grenze. Es ist nun kurz vor 9 Uhr. Die Beamten hier nehmen es nicht ganz so genau mit der Uhrzeit am frühen Morgen, eigentlich sollte die Grenze schon längst offen sein. Doch wenige Minuten später kommt dann auch schon einer der Grenzbeamten. Aber er stellt erstmal seine Tasche ab und geht sich einen Kaffee holen. Aber ein wenig später kommt langsam ein wenig Bewegung ins Spiel ☕️.

Wir haben uns zuvor online den Jordan Pass gekauft. Damit erhält man kostenfreien Zugang zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten des Landes. Auch entfällt die Visumsgebühr, wenn man mindestens drei Nächte im Land bleibt.

Die Abwicklung der Einreiseformalitäten auf der jordanischen Seite ist sehr langsam. Vor uns sind nur drei Personen. Dennoch müssen wir 30 Minuten warten, bis sie fertig sind! Dann wird es aber noch besser. Es kommen nämlich noch drei weitere Gäste mit Guide vor uns dran. Damit er an unserer Schlange vorbei gehen darf, gibt er den Beamten ein wenig Taschengeld. Also bestechlich sind sie hier wohl auch 😉.

Dann sind wir endlich dran. Aber deren IT-System geht gerade nicht mehr richtig. Daher wird kurzer Hand unser Reisepass und der Jordan Pass mit dem privaten Handy von dem Beamten fotografiert und via WhatsApp an Kollegen geschickt. Wir warten weitere 10 Minuten auf die WhatsApp Antwort. Danach bekommen wir endlich unseren Einreisestempel. Was man nicht so alles an einer Grenze erlebt 😊.

Tauchen im roten Meer

Da wir nun schon etwas später dran sind, nehmen wir direkt ein Taxi zu unseren Tauchcenter in Akaba. Denn gleich zu Beginn unserer Jordanienreise wollen wir die Unterwasserwelt entdecken.

Das Tauchcenter Coral Garden ist noch recht neu. Wir sind heute mit dem Besitzer Amer unterwegs. Das Gebäude steht mitten in der Stadt und wird noch gebaut. Daher befinden wir uns eher in einer Art Rohbau. Mit uns sind heute noch drei russische Gäste unterwegs. Sie erfüllen auch gleich jedes Klischee, was man als Deutscher von der russischen Mentalität hat. Die bulligen Männer stehen mit kurzem Bürstenhaarschnitt und kitschigen T-Shirts mit Schwertern und Rosen neben uns und überreichen den Tauchlehrer ein Spray als Geschenk. Als er fragt für was da ist, antworten sie: „Das hilft gegen alles z.B. falls man mal mit dem Messer abgestochen wird“ 😁.

Wir sind heute also eine lustige Tauchrunde. Dann geht es auch direkt los. Wir ziehen uns noch schnell um und Amer sucht derweil uns Tauchanzug und die restliche Ausrüstung raus. Das Ganze wird auf einen alten Jeep geladen. Wir dürfen auch neben den Gasflaschen hinten auf den Kofferraum mitfahren 🚜.

Mit dem Jeep geht es durch die Stadt zum etwas außerhalb liegenden South Beach. Dort befinden sich mehrere Tauchspots von Jordanien.

Am Stand angekommen, wird der Neoprenanzug und das Tauchequipment angezogen. Normalerweise sind laut Klimadiagramm gerade 18-25 Grad. Jedoch hat sich das Wetter nicht so ganz darangehalten. Das Thermometer zeigt ganze 42 Grad an. Es weht dazu ein echt heißer Wind. Wir fühlen uns wie beim Aufguss in der Sauna ☀.

Akaba steht auch in Hinsicht der Kultur im großen Kontrast zu Eilat. Beide Städte trennen nur wenige Kilometer und eine Staatsgrenze voneinander. Doch während am Strand von Eilat die Badegäste möglichst kurze und freizügige Badehosen und Bikinis wie in Brasilen tragen, haben wir hier am South Beach in Jordanien ein ganz anderes Bild vor Augen 👙.

Alle Frauen am Strand sind trotz der 42 Grad von oben bis unten komplett in schwarz verhüllt. Nur die Augen sind nicht bedeckt. Da wir aber nun unsere dunklen Neoprenanzüge anhaben, fallen wir dabei gar nicht so sehr auf 😉.

Japanese Garden, Seven Sisters und The Tank

Nachdem wir das gesamte Tauchequipment angelegt haben, laufen wir vom Jeep quer über den heißen Sand zum Ufer. Der Einstieg unseres ersten Tauchgangs erfolgt direkt von Strand. Wir benötigen kein Boot. Dadurch sind die Tauchgänge recht günstig. Generell ist hierbei auch zusagen, dass sie im Verhältnis zu den Tauchtouren in Israel (Eilat) mit 25€ pro Tauchgang viel preiswerter sind.

Los geht es am Tauchspot Japanese Garden. Hier erwarten uns zahlreiche kleine, aber auch große bunte Korallen. Sie sehen sehr schön aus. Dazwischen schwimmen überall kleine Fische hin und her. Wir machen ein paar Fotos von uns mit den Korallen und genießen das warme Wasser 🏖️.

Dann geht es wieder zurück zum Strand. Wir steigen nochmals kurz in den Jeep und fahren zu einen anderen Strandabschnitt. Jetzt tauchen wir aber nur noch zu dritt. Zwei der drei russischen Gäste setzen anscheinend eine Runde aus.

Los geht es bei den Seven Sisters. Wieder durchtauchen wir zahlreiche Korallen und sehen kleine Fische. Große Meeresbewohner trifft man hier eher selten. Dafür aber so manch andere Dinge. Um die Tauchplätze vor Akaba touristisch attraktiver zu machen, wurde so allerhand Zeug versenkt 📷.

Neben kleinen Flugzeugwracks gibt es hier auch noch andere Dinge. Wir tauchen ein Stück weiter zu dem Spot „The Tank“. Wie der Name schon vermuten lässt, steht hier auf den Meeresgrund ein riesiger Panzer. Diesen können wir aus nächster Nähe bewundern und viele Bilder machen.

Schon lustig was man alles auf dem Meeresboden findet. Nach und nach entsteht hier ein großer angelegter Tauchpark als Museum. Sicherlich gibt es in ein paar Jahren in Akaba noch viel mehr zu sehen 🤿.

Doch für uns ist jetzt erst einmal Schluss. Wir tauchen wieder an den Korallen zurück zum Strand.

Einen weiteren Tauchgang sparen wir uns aber. Das soll als Einstieg unseres Jordanientrips reichen.

Nach den Tauchgängen geht es mit dem Jeep wieder zurück nach Akaba. Wir können uns endlich umziehen und duschen. Dabei steigt einem die ganze Zeit frischer Duft von Backwaren in die Nase.

Das liegt daran, dass sich direkt neben den Tauchcenter eine Fabrik für Teig und Süßigkeiten befindet.

Unser Guide Amer klopft für uns an die Tür von der Fabrik und organisiert uns sogar ein paar Gepäckstücke gratis zum Probieren. Sie kommen direkt vom Fließband und schmecken so frisch richtig lecker 🍪.

Danach wird es aber Zeit die Tauchschule zu verlassen. Wir haben uns ein weiteres Taxi organisiert, welches uns in über zwei Stunden zu unserem nächsten Reiseziel bringen soll. Doch bereits die Fahrt wird zu einem wahren Abenteuer mit kleinen Herausforderungen. Doch davon berichten wir euch beim nächsten Mal mehr 🚗.