Unsere Wanderungen am Mount Cook
Wir verlassen mit unserem Camper erneut die Küste und fahren zum Mount Cook. Die Wetter App zeigt uns für die nächsten Tage wieder eine große gelbe Sonne an. Wir übernachten noch einmal kurz vor den Bergen, sodass wir gleich am frühen Morgen in den Mount Cook National Park fahren können ⛰️.
In Summe gibt es 28 Berge in Neuseeland mit über 3000 Höhenmetern. Der Mount Cook, auch Aoraki genannt, ist mit 3.724 m der höchste Berg von ganz Neuseeland. Laut Werbeprosekt ist der Berg die eindrucksvollste und eine eher abgeschiedene Attraktion von Neuseeland 👍.
Unsere Straße schlängelt sich stetig bergauf vorbei am Lake Pukaki. Bereits von hier unten hat man eine super Aussicht auf das vor uns liegende Gebirge. Wir stoppen immer wieder an verschiedenen Aussichtspunkten am See und machen ein paar Fotos. Wir haben Glück und der Berg ist auch nicht in Wolken gehüllt. Normalerweise regnet es hier 150 Tage im Jahr. Die scheinen wohl für dieses Jahr schon vorbei zu sein 😉.
Wenig später sind wir am ersten Parkplatz angekommen. Im Park selbst werden vier Wanderungen mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad und Längen den Touristen aus vielen Möglichkeiten empfohlen. Bei uns sind zwei davon auf den heutigen Tagesprogramm. Los geht’s mit den Tasman Valley Walks. Auf vier Kilometern folgen wir einem Rundweg zu den sogenannten Blue Pools. Der Weg ist etwas versteckt und recht stark mit Gräsern und Sträuchern bewachsen. Doch wir finden dank unserer Offlinekarte doch noch zu den Seen. Diese entpuppen sich als recht klein. Was uns etwas verwundert: Die Blue Pools sind knall grün und nicht blau. Deshalb steht wohl auch eine Erklärungstafel neben den Seen 😉.
Früher waren die Seen wirklich knallig blau. Doch nach und nach ist die Gletscherzunge zurückgegangen und die Seen werden heute nur noch mit reinem Regenwasser gespeist. So fehlt das klare Gletscherwasser und die Seen sehen durch die darin befindlichen Pflanzen sehr grün aus.
Wir folgen weiter dem Weg und kurz vor dem eigentlichen Ziel, einer Aussichtsplattform, geht es nochmal steiler nach oben. Doch dann ist es geschafft. Wir stehen auf einen kleinen Berg direkt vor dem Lake Tasman. Im See schwimmen ein paar wenige Eisschollen. So bekommt man fast ein arktisches Gefühl. Es ist auch nicht mehr so warm wie damals am Fox und Franz- Josef Gletscher. Je nach Uhrzeit haben wir nur noch 5- 13 Grad ❄️. Unsere Fleecejacke haben wir jedenfalls am Anfang der Wanderung noch an. Im Hintergrund erheben sich die riesigen Berge des Nationalparks. Es ist wirklich schön hier. Allein für die Aussicht lohnt sich die kurze Wanderung.
Dann geht’s wieder zurück zum Auto und wir fahren etwas weiter in den Nationalpark zum White Horse Parkplatz.
Allein sind wir hier heute wohl nicht. Der Parkplatz ist randvoll. Wir finden aber doch noch eine schöne Abstellmöglichkeit und bauen erst einmal unseren Picknicktisch auf und machen Mittag. Das lockt auch gleich eine Entenfamilie an. Gestärkt geht es dann bei Sonne und blauen Himmel auf den beliebten Hooker Valley Track. Mit ca. 30 Kilometer Länge und sehr wenig Steigungen ist die Strecke ein einfach zu begehender Wanderweg. Der Track endet an einem Gletschersee direkt am Fuße des Mount Cook 🏞️. Doch der Weg ist das Ziel. Direkt am Anfang kommt man am „Alpine Memorial“ vorbei, ein Denkmal zu Ehren verunglückter Bergsteiger.
Weiter geht es über flache Wiesen zu der ersten von drei großen Hängebrücken über den Hooker Fluss. Von überall hat man auf das Tal und seine umliegenden Gletscher einen wunderbaren Ausblick. Hinter jeder Kurve sieht man neue weiße Gipfel. Der Weg folgt weiter kleineren Bachverläufen und wenn man will kann man hier von Stein zu Stein hüpfen 😊. Dann folgen noch zwei weitere Hängebrücken und ein paar Stunden später stehen wir vor dem Hooker Lake.
Im Wasser treibt ein einsamer Eisberg und im Hintergrund ragt der große Mount Cook empor. Wir setzen uns ein wenig an den Kieselstrand und genießen die Natur. Dann geht es wieder den gesamten Weg zurück zum Auto. Auch hier stoppen wir immer wieder an kleinen Hügeln und setzen uns ins Gras oder an die kleinen Bäche. Soweit man schauen kann sieht man riesige Berge, Schnee und das grüne Gras im Tal. Es ist echt schön hier 📷.
Als wir zurück sind ist es dann bereits 19 Uhr. Es wird Zeit sich einen Campingplatz zu suchen. Doch zuvor stoppen wir noch auf einer Lavendelfarm. Eine ganze lila Wiese liegt hier vor uns. Ideal für ein paar schöne Fotos. Direkt daneben wird Lavendeleis verkauft. Das klingt wirklich interessant, doch leider ist es für heute schon ausverkauft. So geht es dann mit dem Camper weiter.
Wenig später werden wir direkt am Lake Pukaki, am Eingang zum Nationalpark, fündig. Hier befindet sich ein kostenfreier Campingplatz mit großen Stellflächen. Wir stehen direkt am Ufer des Sees und bauen dort unseren Tisch und Stühle auf.
Im Hintergrund sieht man die hohen Berge und den schneebedeckten Mount Cook. So eine Aussicht hatten wir selten auf kostenlosen Campingplätzen. Wir öffnen eine Flasche Wein und kochen uns noch ein leckeres Abendessen 🍷.
Übrigens zählen Teile des Nationalparks zum Dark Sky Reserve. Dies ist ein Lichtschutzgebiet, wo es nachts besonders dunkel ist. Hier findet man keine störenden Lampen. Orte oder Dörfer befinden sich in weiter Entfernung. Ein idealer Platz, um bei wolkenlosem Himmel wie heute, den Sternenhimmel zu beobachten. Nur sollte man wissen, es wir wirklich spät dunkel. 24 Uhr sind wir gerade mal in der blauen Stunde und erst gegen 1-2 Uhr nachts wird es ganz finster. Doch da wir sowieso recht spät hier ankamen und gekocht haben, verging die Zeit recht schnell. Und Wein haben wir ja auch. Es ist richtig romantisch. Alles um einen ist ruhig und über uns und dem Camper leuchten zahlreiche Sterne und der Mond 🌙.
Weiter geht’s zum Lake Tekapo
Am nächsten Tag geht es für uns zum Lake Tekapo 🐟. Wieder sagt unser Werbeflyer vom Visitor Center, dass es einer der schönsten Plätze in Neuseeland ist. Davon scheint es wohl recht viele zu geben 😉.
Direkt am See liegt das gleichnamige Dorf mit ca. einhundert Einwohnern. Hier trinken wir einen leckeren Kaffee am See und besuchen eine der sehr modernen Toiletten. So etwas hätte ich eher in Japan erwartet als hier. Aber anscheinend hatte der Tourismusverband wohl etwas Geld übrig. Deshalb berichte ich euch auch kurz nochmal von dem WC. Hier verläuft alles automatisch. Die Tür öffnet sich und eine Stimme aus der Decke erklärt einen was man da so zu tun hat, aber auch vor allem was man drücken kann. Die Lichter der Toilette färben sich, eine Musik fängt an zu spielen und man wird freundlich erinnert, dass wenn man zu lange braucht, die Tür sich nach 10 Minuten automatisch wieder öffnet. Genau das richtige für ein 100 Einwohner Dorf.
Aber keine Angst. Es lohnt sich auch ohne einen Abstecher zur Toilette den See zu besuchen. Das Wasser ist wie es sich für einen Gletschersee gehört richtig blau und im Hintergrund ragen wieder die riesigen schneebedeckten Berge empor 🏞️. Eine kleine Wanderung führt uns über Wiesen mit den markanten lila Blumen am Ufer des Sees entlang. Über eine Brücke erreichen wir eine kleine Kirche mit dem Namen „Church of the Good Shepard“.
Hier stehen aber sehr viele chinesische Reisegruppen. Das sind uns dann doch zu viele Touristen, sodass wir lieber wieder zu den ruhigeren Regionen am See laufen. Sonst gibt es auf einen Hügel auch noch eine Sternwarte. Jedoch ist der Andrang so groß, dass die Zufahrt gesperrt wurde. Daher bleiben wir lieber am See und bauen unser Picknick nach der Wanderung direkt auf dem Kieselsteinufer auf.
Hier genießen wir noch ein wenig das blaue und kristallklare Wasser, bevor wir unsere Reise in Neuseeland fortsetzen 📷.
Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.
Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.
Viel Spaß beim Anschauen 😊.
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