Unsere Fahrt durch den verlassenen Westen Australiens
Nachdem wir Port Gregory und den Pink Lake verlassen haben, geht unser Roadtrip weiter 😊.
Nach wenigen Minuten erreichen wir wieder den zentralen Highway, welcher entlang der Westküste hoch in den Norden führt. An dieser Kreuzung liegt die kleine Stadt North Hampton. Vielleicht ist es auch eher ein kleines und überschaubares Dorf 🏠. Beim Vorbeifahren entdecken wir eine kleine niedliche Kirche. So entscheiden wir uns hier noch einen Stopp einzulegen. Wir parken kurz unseren Camper am Straßenrand, spazieren ein wenig durch den Ort und besuchen die bereits vom Auto gesehene Kirche. Sie ist echt hübsch. So etwas hätten wir in einem so kleinen Dorf gar nicht erwartet. Um das Gebäude herum ist ein kleiner grüner Park mit Palmen angelegt. Und das inmitten der sonst so trostlosen Steppe. Die Stadt ist wohl eine letzte kleine Oase auf den Weg Richtung Norden.
Nach diesem kurzen Stopp geht es aber direkt weiter. Es liegt eine lange Strecke heute vor uns. Nachdem wir den Ort verlassen haben, folgt eine nicht endende Fahrt durch eine Art „Niemandsland“ 🏜️. Es gibt echt nichts zu sehen außer vertrocknete gelbe Böden und kleine Büsche. Wir durchqueren keine Städte mehr. Ausgeschilderte Orte entpuppen sich eher als Rastplatz. Diese „Orte“ bestehen nämlich nur aus einer Tankstelle und einem Restaurant. Etwas anderes entdecken wir hier nicht.
Während der Fahrt begegnen wir selten einem Fahrzeug 🚗. Vielleicht jede Stunde kommt uns ein anderer Camper entgegen. Sonst gibt es nur noch die zahlreichen großen Trucks. Diese LKWs werden hier Roadtrains genannt 🚆. Sie sind riesig und donnern mit hohen Geschwindigkeiten den Highway entlang. Über drei große und lange Anhänger verfügt so ein Truck 🚛. So dauert vor allem das überholen etwas länger als sonst. Jedoch sind hier die Straßen sehr gut einsehbar. Es geht meistens nur gerade aus; alle 100 Kilometer gibt es höchstens eine leichte Kurve 😉. So wird das Fahren etwas monotoner und man muss gut aufpassen, dass einen die Müdigkeit nicht überkommt. Aber zum Glück habe ich letzte Nacht gut geschlafen. Folgendes fällt uns auf je mehr wir Richtung Norden an der Westküste fahren: Zum einen werden die Distanzen zwischen den Sehenswürdigkeiten und Orten immer größer. Manchmal liegen einfach ganze 800 km zwischen zwei Punkten. Dazwischen gibt es nur vertrocknete Büsche zu sehen. Zum anderen klettern die Benzinpreise stetig nach oben. Im Vergleich zu Perth sind sie hier bereits 20 Cent höher 😞. Und es wird immer mehr, wie wir später feststellen. Während unseres Roadtrips an der Westküste ist es auch sehr windig. Je nachdem wie der Wind dreht, werden die ganzen Fliegen aus dem Outback zu uns an die Küste 🏜️ gepustet oder eben anders herum ins Landesinnere verdrängt. Heute ist ersteres der Fall, was wir aber noch nicht wissen. Völlig ahnungslos machen wir einen Stopp an einen der zahlreichen verlassenen Rastplätze. Wir wundern uns schon, warum hier nirgends ein anderes Auto parkt. Als wir die Fahrzeugtür öffnen und zur Toilette laufen wollen, werden wir plötzlich von hunderten Fliegen attackiert. Sie versuchen permanent in unsere Augen und Ohren zu fliegen. Das ist echt nervig.
Wir verkürzen also unseren Stopp auf ein Minimum und springen wieder schnell in den Camper 🚐. Doch sobald man die Tür nur für eine Sekunde öffnet, hat man auch viele Fliegen im Fahrzeug. Glücklicherweise kann man bei guter Fahrtgeschwindigkeit einfach die Fenster öffnen. So werden sehr schnell alle Fliegen wieder herausgezogen, da sie sich nicht so gut bei dem Wind festhalten können 😋.
Über 300 Kilometer liegen nun bereits hinter uns. Wir erreichen eine große Kreuzung mit einer Tankstelle. Wir füllen nochmal unseren Tank auf und biegen ab zu unserem nächsten Reiseziel – die langestreckte Halbinsel Peron, welche in der Shark Bay liegt.
Die Shark Bay Road auf der Peron Halbinsel
Weitere 150 km liegen heute noch vor uns, bis wir unser Etappenziel erreichen. Doch auf der Halbinsel gibt es wieder mehr zu sehen als vertrocknete Büsche 😊. Bereits eine Stunde später erreichen wir unseren ersten richtigen Stopp. Wir verlassen die Shark Bay Road und fahren auf einer kleinen Sandpiste zu dem Hamelin Pool.
Hier gibt es einen kleinen Campingplatz, wo wir für unser Mittagessen stoppen 🍽️. Jedoch werden wir auch hier weiterhin von Fliegen belästigt. Sie finden sogar recht schnell einen Weg unter die Sonnenbrille bis hin zu unseren Augen. So ist unsere Pause nicht wirklich erholsam. Aber immerhin sind es bereits viel weniger Fliegen als bei unserem ersten Stopp in der Steppe.
Nur wenige Meter daneben befindet sich ein Plankenweg über den Hamelin Pool. Von hier haben wir einen wunderbaren Blick auf die bizarr wirkenden Stromatolithen. Diese Ablagerungsgesteine zählen zu den ältesten Nachweisen für irdisches Leben. Sie sehen schon irgendwie merkwürdig aus.
Danach geht’s es wieder zurück zum Camper. Wir fahren zurück auf die Shark Bay Road und erreichen 20 Minuten später den Shell Beach. Wie aus dem Namen hervorgeht, besteht der ganze Strand aus vielen kleinen winzigen Muscheln 🏖️.
Sie glitzern richtig schön in der grellen Sonne. Von weitem sieht der Shell Beach wie ein puderweißer Sandstrand aus. Aber je näher man dem Strand kommt, desto schneller erkennt man die Muscheln. Es sind wirklich Millionen an kleinen Muscheln. Das Wasser ist hier sehr salzig und dies ist die einzige Muschelart, welche hier überleben kann. Barfuß sollte man also hier nicht spazieren gehen. Zum einen piekst es doch sehr, zum anderen ist der Boden wirklich heiß ☀. Wir breiten unsere Handtücher auf den Muschelstrand aus, gehen eine Runde im schönen blauen klaren Meer baden und genießen die frische Brise, welche über den Strand weht. Es ist echt schön hier. Wir könnten bestimmt noch länger verweilen. Jedoch ist es extrem heiß (mittlerweile fast 40 Grad) und die UV-Strahlung doch recht hoch. Wir haben auch keinen Sonnenschirm dabei und unsere Basecaps werden vom Wind regelmäßig vom Kopf geweht. So geht es dann weiter entlang der Shark Bay Road 🚐.
Wir sehen am Wegrand ein Schild „Viewpoint“ 📷. Da ich ja Aussichtpunkte liebe, biegen wir hier ab und folge einer recht holprigen Stein- und Sandpiste bergauf zum Viewpoint. Dieser heißt übrigens Eagle Bluff Point. Hier gibt einen kleinen Wanderweg entlang der Steilküste. Es geht wirklich tief hinunter. An den Klippen sieht man, wie die großen Wellen in der Brandung zerschellen 🌊. Laut den Schildern hier soll man Schildkröten, Rochen und Riffhaie beobachten können 🐢. Wir setzen uns auf eine der Bänke und versuchen die Tiere zu finden. Aber wir haben kein Glück. Manchmal denkt man eine Schildkröte gesehen zu haben. Aber vielleicht war es doch nur ein großer Fels im Meer 😉.
Die Wasseroberfläche ist auch recht tief unter uns. So ist es wirklich schwierig etwas zu sehen. Alles wirkt recht klein. Hier benötigt man schon ein Fernglas 🔭. Jedoch ist die Aussicht wirklich faszinierend. Die Küstenlandschaft mit der steilen Klippe und dem blauen Meer wirkt so idyllisch.
Es hat sich also trotzdem gelohnt, den Viewpoint anzufahren 😉. Weiter geht’s. Wir erreichen den Ort Denham. Hier gibt es zahlreiche Campingplätze. Der Ort ist Ausgangsbasis für Offroadtouren zu Lagunen und weiteren Küstenabschnitten im Francois Person Nationalpark 🏜️. Doch eine solche Tour ist recht teuer. Wir entscheiden uns also nur durch den Ort durchzufahren. Bereits 30 Minuten später erreichen wir Monkey Mia.
Die Delphine von Monkey Mia
Doch was ist Monkey Mia überhaupt? Es ist der letzte Ort auf der Halbinsel. Hier endet die Shark Bay Road. Es ist eine Art Resort Anlage mit integrierten Campingplatz. Der Eintritt ist übrigens kostenpflichtig. Wir erreichen Monkey Mia erst kurz nach 16 Uhr. Da ist schon Feierabend und niemand mehr an der Kontrollstation, wo man hätte ein Ticket kaufen können 😉.
Was wir nicht erwartet haben: Es ist sehr touristisch hier. Am heutigen Tag haben wir bis jetzt vielleicht vier weitere Touristen gesehen. Hier parken aber ganze Reisebusse, wo die Gäste im Hotel übernachten 🛏️. Auch als wir am Campingplatz einchecken wollen, fragen sie uns nach einer Reservierung. Angeblich ist der Platz jeden Tag ausgebucht. Wir sind wirklich überrascht. Zum Glück bekommen wir noch einen Stellplatz, auch wenn es hier nicht ganz so günstig ist. Nach einer kleinen Verhandlungsrunde bekommen wir wenigstens zehn Prozent Rabatt. Dafür parken wir nur auf einer Wiese ohne Strom.
Also warum ist hier so viel los? Dies liegt an der Hauptattraktion. Es gibt hier einen wirklich schönen Sandstrand 🏖️. Das Wasser ist so klar und beginnt auch recht flach. So kann man hier sehr gut plantschen oder im tieferen Teil ein paar Runden schwimmen 🏊. Es ist sehr erfrischend. Die Wassertemperatur liegt bei 20-22 Grad. Doch nicht nur wegen des Strandes sind so viele Touristen in Monkey Mia. Jeden Morgen kommen zahlreiche Delfine zum Strand geschwommen und werden mit Fisch gefüttert.
Doch jetzt ist es Nachmittag. Wir parken also unseren Camper auf der grünen Wiese und laufen durch die recht große Anlage zum Strand. Wir springen ins Meer und genießen die willkommene Erfrischung 👙. Ich sehe sogar einen kleinen Stachelrochen bei mir rumschwimmen. Die restliche Zeit ruhen wir uns ein wenig von der langen Tour am Sandstrand.
Am Abend geht es dann in die sehr große Küche. Hier tummeln sich viele junge und auch ältere Reisende. Es riecht sehr gut. Bei uns gibt es diesmal Nudeln mit einer selbstgemachten Weinsoße und angebratenen Zwiebeln sowie Knoblauch 🍜.
Beim Essen lernen wir noch ein weiteres deutsches Pärchen kennen, welches auch die Westküste mit einem Camper erkundet. So verbringen wir gemeinsam den Abend mit dem einen oder anderen Glas Weißwein 🍷.
Am nächsten Morgen stehen wir wieder früh auf. Es gibt leckeres Frühstück, was wir diesmal gegen zahlreiche Vögel gut verteidigen müssen 🍽️. Kaum lassen wir das Toastbrot eine Minute unbeaufsichtigt, haben wir bereits zehn neue fliegende Freunde auf den Tisch sitzen, welche einen Weg durch die Plastikverpackung suchen 🐦.
Danach spazieren wir zum Strand. Hier haben sich bereits zahlreiche Touristen eingefunden 👪. Es ist wirklich voll hier und das um 7.30 Uhr in der Früh. Es sind hier viel mehr Gäste als bei unserem Delfinbesuch an der Ostküste (Tin Can Bay).
Wir finden aber einen guten Platz direkt auf dem Strand am Wasser. Es schwimmen bereits jetzt zahlreiche Delfine in der Bucht hin und her 🐬. Wir können sie aus nächster Nähe betrachten. Die Delfine sind auch recht neugierig und schauen sich die Touristen ganz genau an. Vielleicht hat ja doch schon der ein oder andere einen Fisch dabei 🐟? Dann kommen die Angestellten der Anlage und erklären uns alles über ihre Delfine. Natürlich haben sie auch einen Eimer mit ein paar Fischen dabei. Zu den Delfinen gesellen sich jetzt auch noch viele große Pelikane. Leider dürfen nur ausgewählte Personen bei den ganzen Menschenmassen die Delfine füttern. Sonst würden sie wohl recht schnell dick und träge werden 😉. Ganze acht Personen werden ausgewählt.
Ich habe Glück und bin einer dieser Personen 👍. Ich darf nun den Strand verlassen und mit ins Wasser kommen. Sofort schwimmt ein Delfin direkt zu mir 🐬. Er weiß wohl schon Bescheid. Franzi darf auch mit ihrer Kamera ins Wasser. Ich bekomme einen Fisch und füttere den süßen Delfin. Eine Sekunde später hat er ihn schon aufgegessen und die Fütterung ist vorbei. Schön war es aber trotzdem 😊. Danach bleiben wir noch eine Weile am Strand und schauen den Delfinen und neugierigen Pelikanen zu. Im Anschluss packen wir unsere Sachen wieder in den Camper und verlassen die Halbinsel. Es liegt wieder eine lange Fahrt vor uns 🚐. Aber auf das nächste Ziel, wovon wir euch demnächst berichten, freuen wir uns ganz besonders.
Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.
Besucht einfach unser Album: Shark Bay: Wir fahren nach Monkey Mia
Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.
Viel Spaß beim Anschauen 😊.
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