Die lange Fahrt nach Guilin
11 Uhr fährt unser Bus von Fenghuang los nach Guilin 🚍. Die Bustickets haben wir gleich bequem im Hostel zum gleichen Preis wie am Busbahnhof gebucht. Das hatten wir gleich bei der Anreise nach Fenghuang erledigt, denn der Bus ist sehr beliebt und oft ausgebucht. Es gibt nicht sehr viele Optionen, um von Fenghuang nach Guilin zu kommen. Mit dem Zug gibt es zwei Strecken 🚆. Jedoch muss man bei beiden Varianten einmal umsteigen und benötigt die doppelte Zeit wie mit dem Bus. Die Fahrtzeit soll 6 Stunden betragen. Also los geht’s. Der Bus ist voll. Diesmal sind wir auch nicht fast die einzigen westlichen Touristen. Nur ca. die Hälfte des Busses ist mit Chinesen belegt. Diese sind aber gut für die Busfahrt vorbereitet und tragen gleich beim Einsteigen große Tüten mit leckeren Essen in den Bus. Kaum fahren wir los, fangen auch gleich zwei Chinesen hinter uns an genüsslich ihre Snacks zu verzehren und laut zu schmatzen 🍜. Zu den typischen chinesischen Snacks gehören übrigens z.B. Hühnerfüße und -krallen. Diese gibt es an jeder Tankstelle oder im Supermarkt zu kaufen. Die Chinesen knabbern dann die Haut ab und saugen an den einzelnen Hühnerzehen. Die Geräusche sind dabei unverwechselbar. Wir bleiben lieber bei unseren Keksen als kleinen Imbiss 😉.
Nach ca. 4 Stunden Fahrt bemerken wir, wie der Bus die Autobahn verlässt. Es sind aber noch über 200 km bis nach Guilin. Anscheinend wird die restliche Autobahn gerade repariert und ist komplett gesperrt. So verlängert sich unsere Busfahrt zum weitere 2,5 Stunden. Die Fahrt führt uns nun statt durch Tunnel und über Brücken quer durch die Berge. Wir überqueren zahlreiche Pässe und Täler. Durch die langsamen LKWs vor uns kommen wir auch nur sehr schleppend voran. Immerhin können wir die Aussicht sehr lange durch das Busfenster genießen. Kurz vor Guilin halten wir für wenige Minuten an einen lokalen Marktstand an. Der Busfahrer kauft anscheinend noch etwas zu Essen für abends ein. Dabei sehen wir durch das Fenster, wie er ein lebendes Huhn kauft 🐓. Dies wird dann einfach in einen Sack gepackt, zugebunden und zu dem restlichen Gepäck in den Bus geworfen. In China hat man wohl ein anderes Verständnis von frischen Fleisch als in Deutschland.
Endlich kommen wir am Abend in Guilin mit dem Bus an. Wir suchen uns ein Taxi, welches uns für 1,50 Euro direkt zum Hostel fährt 🚗. Wir übernachten im This Old Place Youth Hostel und sind sehr positiv von unserer Unterkunft überrascht. Es gibt große saubere Zimmer mit einer Klimaanlage und bequemen Betten. In der Lobby gibt es günstige chinesische und westliche Gerichte. Auch ein Frühstück mit Ei und Bacon gibt es im Angebot für 2,50 Euro 💴. Dies hatten wir während unserer gesamten China Rundreise noch nicht und schlagen gleich am nächsten Morgen zu. Auch die Lage ist super. Nur wenige hundert Meter trennen uns von den Promenaden am See 👍.
Am Abend finden wir noch drei weitere Backpacker, welche gern wie wir zu den Reisterrassen von Longsheng fahren wollen. So können wir über das Hostel einen privaten Fahrer mit Auto für den kompletten nächsten Tag mieten. Dadurch, dass wir nun zu fünft sind, ist dies sogar günstiger als der lokale Bus 🚍.
Ausflug zu den Longsheng Reisterrassen
Ca. 20 km von Longsheng entfernt, befinden sich die Longji Reisterrassen 🌾. Sie zählen zu den beeindruckendsten Reislandschaften Chinas. Es ist eine fantastische Naturkulisse. An den steilen Berghängen befinden sich zahlreiche spiralförmige Reisterrassen, welche seit 800 Jahren existieren. Der Landkreis ist auch für seine ethnischen Dörfer in den Bergregionen bekannt.
Startpunkt für Touren ist das 600 Jahre alte Dorf Ping’an oder Dazhai. Die kleinen Dörfer sind im traditionellen Stil komplett aus Holz erbaut wurden. Es gibt viele Möglichkeiten die Reisfelder zu besichtigen. Erst wollten wir von Ping’an nach Dazhai zwei Tage wandern und eine Nacht auf den Bergen der Reisterrassen verbringen. Die Wanderung führt aber über viele kleine Wege mit steilen Treppen bergauf und bergab ⛰️. Das ist aktuell keine gute Tour für Franzis Bein. So haben wir spontan umgeplant und eine Tagestour daraus gemacht. Wir fahren von Guilin ca. 2,5h mit dem Auto bis nach Dazhai. Dort gibt es glücklicherweise jetzt eine Seilbahn 😊.
Diese bringt uns langsam bei einer 20- minütigen Fahrt auf eine Aussichtsplattform über die Reisfelder. Von oben haben wir einen atemberaubenden Ausblick auf die kleinen Dörfer und die zahlreichen Formationen der Reisterrassen 🌾. Wir lassen auch gleich unsere Drohne über die Landschaften fliegen. Leider ist der Himmel etwas bewölkt. Die Aufnahmen findet ihr dann in unserem Video über Guilin und deren Umgebung. Wir laufen langsam entlang des Bergkammes und schießen viele Fotos von den Reisfeldern. Dann geht es in ein kleines 1 km entferntes Dorf. Dazu müssen wir zum Glück nur wenige Treppen überwinden. Dort genehmigen wir uns in einem Restaurant einen Mittagssnack, welcher aus Reis, Pilzen und Schweinefleisch besteht. Von unserem Tisch haben wir wieder einen fantastischen Ausblick. Nun zieht auch der Himmel mehr auf und die Sonne scheint auf die Reisfelder. Nun wirken die grünen Terrassen mit den Reispflanzen noch saftiger und kräftiger ☀. Wir holen also gleich nochmal unsere Drohne für einen zweiten Rundflug raus. Dann geht es wieder langsam zurück zur Seilbahn. Die letzte Bahn fährt gegen 17 Uhr. Wir sind zum Glück 30 Minuten zuvor dar und müssen nicht den ganzen Berg hinunterlaufen. Wir genießen nochmals die schöne Panoramafahrt. Unten angekommen wartet bereits der Fahrer auf uns und ab geht es wieder zurück nach Guilin 🚗.
Unterwegs in Guilin und Umgebung
Unser erster Tagesprogrammpunkt ist heute der Besuch eines chinesischen Friseurs. Nach einer kurzen Suche finden wir an einer Hauptstraße einen Salon, welcher gut gefüllt ist. Wir hoffen, dass dies ein Zeichen für gute Qualität ist. Natürlich spricht dort das Personal kein Englisch. Ein Haarschnitt kostet für Männer 6 Euro und für Frauen 7,50 Euro. Mutig wagen wir uns in den Salon und hoffen, dass wir nicht mit einer merkwürdigen chinesischen Frisur wieder das Geschäft verlassen. Wir zeigen dem Personal jeweils ein Bild von uns nach einen der letzten Friseurbesuche in Deutschland und versuchen zu erklären, dass wir gern wieder so eine Frisur haben wollen . Und schon geht es los. Erst bekomme ich und Franzi eine sehr ausführliche Kopfmassage. Mir gefällt dies sehr gut und ich kann mich entspannen. Bei Franzi ist der Angestellte wohl nicht so zimperlich und drückt etwas mehr auf – so, dass es schon weh tut. Jetzt muss ich wohl etwas warten bis es mit Schere und Kamm weitergeht. In der Zwischenzeit bekomme ich erstmal eine Nackenmassage . Etwas verwundert überlege ich, ob wir in einen Friseur oder Massagesalon sind. Doch dann wird es ernst. Wir sitzen auf den Stuhl und die Schere liegt bereit. Zur Sicherheit zeige ich lieber ein zweites Mal mein Bild und Franzi versucht auch ihr Bestes, um ihre Frisur zu erklären. Nach fast 30 Minuten bewundere ich das Ergebnis. Bei mir sieht es ganz gut aus. Franzi ist jedoch unglücklich. Frisuren sind bei Frauen sehr wichtig. Der chinesische Friseur hat recht stark an ihren Haaren gezogen und viel zu viel abgeschnitten. Er hat etwas willkürlich quer durch das Haarvolumen geschnitten. So hat Franzi nun leider etwas weniger Haare und schaut traurig aus.
Jedoch sind wir ja noch lange unterwegs. In dieser Zeit können auch die abgeschnittenen Haare wieder nachwachsen. Immerhin muss Franzi die Haare nun nicht mehr solange föhnen, bis sie trocken sind .
Zum Abschluss bekomme ich, warum auch immer, noch eine Massage. Der Haarschnitt ist bereits fertig. Jedoch werden nun nochmal meine Haare gewaschen und der Kopf ausführlich massiert. Gibt es vielleicht noch eine zweite Runde mit Kamm und Schere? Ich genieße aber erstmal die dritte Massage. Doch danach werden die Haare nur noch geföhnt und gekämmt. Dann bin ich auch fertig.
Für mich war der Besuch des Friseursalons sehr angenehm, für Franzi eher weniger. Mit unseren beiden neuen Frisuren verlassen wir den Salon und starten unsere Sightseeingtour durch die Stadt .
Mit dem Rollstuhl geht es durch vielen Straßen mit zahlreichen Restaurants zu verschiedenen Parks entlang des Li Jiang Flusses zu zwei kleinen flussnahen Seen. Dort befindet sich eine malerische Uferpromenade, von welcher man einen sehr guten Ausblick auf die Zwillingspagoden hat, welche in der Mitte des Sees stehen . Weiter geht es durch die Stadt zum Elefantenrüsselberg. Dies ist ein Karstberg inmitten der Stadt, welcher einen großen steinernen Bogen besitzt . Wir betrachten ihn jedoch nur von einer Art Aussichtsplattform. Denn wer ihn aus der Nähe sehen und besuchen will, muss 10 Euro Eintritt bezahlen. Wir finden, dass dies für einen solchen kleinen Hügel etwas viel Geld ist.
Nun ist bereits später am Tag und die Sonne geht langsam unter . Wir laufen gemütlich zurück zur Uferpromenade und den Zwillingspagoden. Dort genießen wir den Sonnenuntergang. Mit Einbruch der Dunkelheit werden nun die beiden Pagoden sowie Parks sehr schön beleuchtet. Es lohnt sich wirklich nochmals am Abend durch die Parks entlang der Promenade zu den Pagoden zu spazieren . Wir versuchen auch mit der Drohne die Atmosphäre aufzunehmen. Leider ist es bereits zu dunkel und die Drohne kann nicht mehr richtig fokussieren und die Aufnahmen wirken unscharf.
Wir genießen jedoch den Abend mit der wunderschönen beleuchtenden Anlage, bevor es wieder zurück zum Hostel geht .
Am nächsten Tag folgen wir einen Reisetipp. Wir sollen das Dorf Daxu besuchen. Mit zwei lokalen Bussen fahren wir in das ca. 20 km entfernte Dorf . Angeblich soll die Altstadt durch die zahlreichen roten Lampions in den kleinen Gassen so aussehen, wie ein westlicher Tourist sich eine chinesische Stadt vorstellt. Wir sind gespannt. Angekommen mit dem Bus spazieren wir in die Straßen der Altstadt. Dort sind wir wohl die einzigen Touristen. Die Straßen wirken verlassen. Wir finden zwar die zahlreichen roten Lampions, mehr aber auch nicht. Viele Geschäfte sind geschlossen oder leer.
Am Ende der für uns doch sehr enttäuschenden Altstadt finden wir einen Fahrradverleih. Dort können wir ein überdachtes Fahrrad mit zwei Sitzen ausleihen . Fahrrad fahren soll auch für Franzis Fuß sehr gut sein. Und wenn ihr Fuß erschöpft ist, kann ich einfach alleine weiter treten. Los geht es mit dem Fahrrad quer durch die Stadt . So stoßen wir auf einen lokalen Markt. Dort stoppen wir für unser Mittagessen. Es gibt für nur 50 Cent leckere Fleischspieße. Erst bestelle ich nur einen Spieß. Doch diese sind auf dem Markt so lecker, dass ich nach und nach mir weitere 4 Spieße bestelle. Franzi kostet auch von meinen Spießen und bestellt sich neben einer Nudelsuppe auch gleich ein paar .
Die Verkäuferin freut sich über unseren Besuch und bietet uns sogar kostenlos Zigaretten an. Dies lehnen wir aber dankend ab. Weiter geht es zu den Obstständen des Marktes. Dort holen wir noch ein paar frische Äpfel und Maracujas als Frühstück für den nächsten Tag. Nachdem wir mit unseren Mobil die engen Marktgassen durchquert haben, finden wir noch einen sehr schönen Fahrradweg. Dieser führt entlang einer stillgelegten Eisenbahnschiene entlang quer durch die Natur .
Nach unserer schönen Fahrradtour geht es dann zurück nach Guilin. Doch dies ist gar nicht so einfach. Wir sind an der Bushaltestelle von Daxu . Ich habe mir im Handy die Stadt Guilin mit chinesischen Zeichen notiert. Doch keiner der Busse will uns mitnehmen. Wir verstehen nicht warum. Entweder sie fahren nicht nach Guilin oder wollen nicht den Rollstuhl mitnehmen. Dies ist nämlich etwas mehr Aufwand für den Busfahrer, da er diesen ins hintere Gepäckfach packen muss. Wir entschließen uns nach einer 15-minütigen Wartezeit die Straße entlang zu laufen. Vielleicht stehen wir einfach nur an der falschen Station. Während wir laufen, sehe ich einen weiteren Bus näherkommen. Ich strecke auf Glück die Hand raus und der Bus hält sogar an . Ich zeige ihm meine chinesischen Zeichen auf dem Handy. Diesmal ist es der richtige Bus. Wir steigen ein und fahren zurück in die Stadt. Leider fährt der Bus nicht zum Busbahnhof in Guilin und stoppt 5km entfernt vom Hostel. Wir steigen dort aus bevor der Bus wieder Stadt auswärts fährt. Zum Glück hatte ich mir einen weiteren lokalen Bus mit der Nummer 17 notiert, welcher bis fast vor das Hotel fährt . Kurz nachdem wir ausgestiegen sind, sehe ich genau diesen Bus auf der anderen Seite einer Kreuzung stoppen. Wir rollen also schnell über die Kreuzung und der Busfahrer sieht uns und wartet sogar. So kommen wir nun bequem bis kurz vor die Hosteltür. Heute hatten wir trotz der enttäuschenden Altstadt von Daxu doch noch einen sehr schönen und vor allem erlebnisreichen Tag . Nun erholen wir uns kurz noch in Guilin, schreiben fleißig Reiseberichte und erstellen Videos für euch, bevor wir wieder weiterreisen.
Alle unsere Bilder findet ihr in voller Auflösung jetzt auf Google Photos.
Besucht einfach unser Album: Guilin
Über unseren Youtube Kanal Weltenbummler Unterwegs könnt ihr dazu auch das passendes Video sehen.
Viel Spaß beim Anschauen 😊.
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